Hell und freundlich präsentiert sich die bofrost-Halle nach dem Umbau. Die blauen Deckenstrahlplatten sind nicht nur ein Gestaltungselement, sondern haben auch eine Funktion: Sie verbessern die Akustik in der Halle und sorgen für angenehme Wärme.

STRAELEN. Zehn Wochen für die Planung und zehn Wochen für die Umsetzung – ein extrem knappes Zeitfenster hatten sich die Stadt Straelen und die Firma bofrost für die Sanierung der renovierungsbedürftigen Stadthalle zum Ziel gesetzt. „Wir wollten auf jeden Fall bis zum Straelener Schützenfest fertig werden”, sind sich Dr. Dirk Zantow, bofrost-Geschäftsführer Supply Chain Management, und Straelens Bürgermeister Hans-Josef Linßen einig. Die „Mammutaufgabe” ist gelungen, am Donnerstag konnte die neue bofrost-Halle feierlich eröffnet werden.

Den Anstoß für die Sanierung hatte bofrost-Firmengründer Josef H. Boquoi gegeben. Er hatte die Idee, die diesjährigen Jubiläumsveranstaltungen zum 50-jährigen Bestehen seines Unternehmens in Straelen abzuhalten. Zwar ist die Blumenstadt nicht die Keimzelle der Firma, aber seit fast 40 Jahren der Unternehmenssitz von bofrost. „Zur Durchführung unserer Veranstaltungen fehlte in Straelen jedoch leider eine repräsentative Halle”, erklärt Dr. Zantow, denn die Stadthalle war gut 30 Jahre nach ihrer Einweihung „sehr in die Jahre gekommen”. Insbesondere Dach, Heizung, Lüftung und Technik benötigten eine grundlegende Erneuerung.

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Dr. Dirk Zantow (bofrost-Geschäftsführer Supply Chain Management) und Hans-Josef Linßen (Bürgermeister der Stadt Straelen) bei der offiziellen Einweihung der bofrost-Halle. Fotos: bofrost
Dr. Dirk Zantow (bofrost-Geschäftsführer Supply Chain Management) und Hans-Josef Linßen (Bürgermeister der Stadt Straelen) bei der offiziellen Einweihung der bofrost-Halle. Fotos: bofrost

Gemeinsam mit der Stadt Straelen und dem Architekten Michael van Ooyen setzte sich bofrost im Februar zusammen, um die Halle wieder in Schuss zu bringen. Schnell war klar, dass statt einer Überarbeitung der Oberfläche eine komplette Sanierung nötig sein wird. 1,8 Millionen Euro hatten die Planer dafür angesetzt. „Das sehr großzügige Angebot der Firma bofrost, zwei Drittel der Kosten zu übernehmen, habe ich sofort gerne angenommen”, sagt Bürgermeister Linßen, „natürlich unter Vorbehalt der Zustimmung des Stadtrates.” Nachdem die Zusammenarbeit des Unternehmens und der Kommune auch vertraglich geregelt war, konnten die Arbeiten beginnen. „Wir wussten, dass das Zeitfenster sehr eng ist”, betont Dr. Zantow. „Das Schützenfest war unsere Deadline und ein sehr großer Ansporn.” Bauherren, Architekten, Fachplaner und Ingenieure standen in enger Abstimmung miteinander, um die einzelnen Maßnahmen so effizient und reibungslos wie möglich zu koordinieren. Van Ooyen: „17 Gewerke waren insgesamt beteiligt, teilweise waren 30 Handwerker gleichzeitig vor Ort.”

Allein rund ein Drittel der Gesamtkosten mussten für die Arbeiten am undichten und bautechnisch längst überholten Hallendach veranschlagt werden. Gut in Schuss waren dagegen der Spezialhallenboden und die sogenannten Holzprallwände, die kaum renoviert werden mussten. „Neben den sichtbaren Baumaßnahmen wie die Sanierung des Dachs und die Neugestaltung des Innenausbaus, wurden auch Dinge renoviert, die man weder sieht noch hört, aber dennoch wahrnimmt: die Lüftung zum Beispiel”, erklärt Architekt Michael van Ooyen. Bei Veranstaltungen in der Stadthalle mussten bislang immer wieder die Oberlichter geöffnet werden, um die Luft auszutauschen, oftmals jedoch ohne befriedigendes Ergebnis. Die neue Klima- und Lüftungsanlage dagegen kann die gesamte Hallenluft bis zu viereinhalbmal pro Stunde durch gekühlte Frischluft austauschen und ist je nach Nutzungszweck stufenweise einstellbar.

Auch die Akustik wurde durch optimierte Deckenstrahlplatten verbessert. Besonders augenfällig ist die neue Farbgebung in der Halle: Die dunklen Farbtöne wurden eliminiert, Blau und Weiß dominieren den Innenraum. „Wir haben die Farb- und Materialvielfalt reduziert und durch die farbigen Deckenplatten in den drei bofrost-Blautönen die Symmetrie aufgebrochen, was beim Eintreten in die Halle ein Gefühl von mehr Höhe und mehr Luft vermittelt”, so Markus van Ooyen. Gestalterisch sei eine Harmonie zwischen der neuen Mensa und der Stadthalle hergestellt worden – „es wirkt nun wie aus einem Guss”, so der Architekt. Tüffis Papp als „Institution in Straelen” wurde weitestgehend im Original belassen, aber ebenfalls besser in den Gesamtkomplex eingebunden.

Dach, Lüftung, Heizung sowie die gesamte Technik der Halle sind jetzt auf dem neuesten Stand und versprechen maximalen Komfort bei gesteigerter Effizienz und dadurch niedrigeren Betriebskosten: Die Stadt Straelen als Betreiber der Mehrzweckhalle wird in Zukunft knapp 10.000 Euro pro Jahr an Energiekosten einsparen können. „Es war uns insgesamt wichtig, die beste, also eine möglichst langlebige und wartungsarme Alternative zu wählen – nicht die kurzfristig kostengünstigste”, fasst Bürgermeister Linßen zusammen.

Begeistert von dem Ergebnis und der „großartigen Zusammenarbeit von allen Beteiligten”, zeigt sich auch Josef H. Boquoi: „Als Familienunternehmen sind wir fest am Niederrhein verwurzelt, auch wenn die Unternehmensgruppe mittlerweile europäisch agiert. Mit dieser partnerschaftlichen Unterstützung bekennt bofrost sich einmal mehr zum Standort Straelen und unterstützt das Gemeinwesen vor Ort”, so der bofrost-Gründer und Pionier. 25 Jahre sei es her, dass bofrost seine erste Internationale Vertriebstagung in der Straelener Stadthalle durchgeführt habe. „Ich freue mich, dass wir Mitte September nun wieder unsere Führungskräfte aus ganz Europa als Gäste in Straelen begrüßen können.” Über 400 Teilnehmer erwartet das Unternehmen zur Internationalen Vertriebstagung 2016. Bereits eine Woche später führt bofrost sein Betriebsfest sowie im Oktober seine Partner-Tagung in der neuen Halle durch.

IHK-Präsident überreicht offizielle Urkunde

Anlässlich der offiziellen Eröffnung am Donnerstag nutzte IHK-Präsident Burkhard Landers die Gelegenheit, Josef H. Boquoi für sein vielfältiges Engagement für die Kammer in den letzten Jahrzehnten zu danken und ihm die Urkunde zum 50-jährigen bofrost-Jubiläum persönlich zu überreichen. Mit der Enthüllung des neuen Schriftzuges wandelte Josef H. Boquoi abschließend die Stadthalle auch offiziell in die „bofrost-Halle” um.

„Das bevorstehende Schützenfest bietet den Straelenern jetzt sicher die beste Gelegenheit, einen Blick in ihre neue Halle zu werfen”, sagt Dr. Zantow. „In den kommenden Wochen werden wir noch kleinere Restarbeiten vornehmen, zum großen Weihnachtsmärchen Anfang Dezember sollten aber auch die Arbeiten des zweiten Bauabschnitts abgeschlossen sein”, ergänzt Michael van Ooyen.

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