Bis 2020 wird am Gocher Berufskolleg weiter unterrichtet. Dann wird die Entwicklung der Schülerzahlen erneut geprüft. NN-Foto: Archiv/Rüdiger Dehnen

KREIS KLEVE (CDS). Die Besorgnis bei Ausbildungsbetrieben und Schülern war groß, als das Gutachten zur Schulentwicklungsplanung der Berufskollegs im Kreis Kleve – erstellt von Dr. Detlef Garbe – die Schließung des Standortes Goch empfahl. Ausschlaggebend dafür war das prognostizierte Sinken der Schülerzahlen (die NN berichteten mehrfach).

Nun folgt die Entwarnung: „Es gibt vorerst keine Standtortentscheidung, es war aktuell auch kein solcher Beschluss vorgesehen“, erläutert Ulrike Ulrich, die Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, im Gespräch mit den NN. Der Vorstand der CDU-Kreistagsfraktion und der CDU-Arbeitskreis „Schule und Bildung“ hatten sich nach der Sommerpause intensiv mit dem Gutachten beschäftigt. Der Kreis als Träger der Berufskollegs Kleve und Geldern werde erst zum Jahr 2020 wieder prüfen, wie sich die Zahlen entwickelt haben. Denn aktuell sind die Schülerzahlen in ganz Nordrhein-Westfalen und damit auch im Kreis Kleve wieder leicht gestiegen, 40.000 mehr als angenommen sind es. auch Ein Umstand, der für den Gutachter so auch nicht absehbar gewesen sei.

-Anzeige-
Ulrike Ulrich, Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion.Foto: privat
Ulrike Ulrich, Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion. Foto: privat

„Der Prüfauftrag lautete immer nur ,Was wäre wenn‘,“ so Ulrike Ulrich. Die Schulentwicklungsplanung müsse stets das gegenwärtige und zukünftige Schulangebot, die mittelfristige Entwicklung der Schülerzahlen und die Entwicklung des Raumbestandes berücksichtigen. „Die demografische Entwicklung deutete auf einen Rücklauf hin und das trifft dann irgendwann auch die Berufskollegs; dann muss man als Schulträger etwas tun.“ Die Prüfung der Ressourcen sei hier ein völlig normaler Vorgang. Das sei auch immer die Auffassung von Landrat Wolfgang Spreen gewesen. „Es ging nie um eine Schließung, immer nur um Prognosen und nicht um eine Entscheidung“, unterstreicht Elke Sanders, Pressesprecherin des Kreises Kleve, die Position der Verwaltung.

Der CDU-Stadtverband Goch reagierte erleichtert. Der Gocher CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Sprenger dazu: „Gemeinsam mit den anderen Fraktionen im Gocher Stadtrat setzen wir uns seit Monaten für den Erhalt des Berufsschulstandortes Goch ein. Hierzu hatten wir im April im Rat eine gemeinsame Resolution verabschiedet. Die Standortgarantie von Ulrike Ulrich bis mindestens 2020 begrüßen wir daher ausdrücklich. Sie ist ein gutes Signal für die Ausbildungsbetriebe und Auszubildenden in unserer Region. Denn die Gocher Berufsschule ist mit ihrer Lage im Herzen des Kreises Kleve für die Betroffenen aus dem nördlichen und südlichen Teil des Kreises Kleve gleichermaßen gut erreichbar. Wir werden uns daher mit Nachdruck dafür einsetzen, dass unsere Berufsschule in Goch auch über das Jahr 2020 hinaus bestehen bleibt.“
Der Koordinator der Arbeitsgruppe Schule, Ausbildung, Kultur des CDU-Stadtverbandes Goch, Ludger Hendriks: „Das Schulgebäude wurde in den letzten Jahren saniert, ist auf einem modernen Stand und bietet den Auszubildenden ein hohes Qualitätsniveau. Das schätzen viele Betriebe, die ihre Auszubildenden an der Berufsschule in Goch anmelden. Ein solcher Standort darf auf keinen Fall leichtfertig aufgegeben werden. Daher werden wir genau prüfen, welche weiteren Kriterien neben der Entwicklung der Schülerzahlen für eine Standortentscheidung nach 2020 heranzuziehen sind. Die Fachdiskussion werden wir mit unserer Arbeitsgruppe Schule, Ausbildung, Kultur sehr eng begleiten.“

Vorheriger ArtikelWelterfolg Mozart! kommt ins Theater am Marientor
Nächster ArtikelPeter Oosthout präsentiert seine „Kollodion-Fotos“