Ulrich Knickrehm wurde am Donnerstagabend, zu Beginn der Ratssitzung, von Vizebürgermeisterin Gabi Theissen vereidigt. Foto: Stadt Goch

GOCH. Ulrich Knickrehm ist am vergangenen Donnerstagabend in der Sitzung des Rates als neuer Bürgermeister der Stadt Goch von Vizebürgermeisterin Gabi Theissen vereidigt worden.
Bei seiner Antrittsrede im Rat nannte Ulrich Knickrehm Eckpunkte seiner jetzt beginnenden fünfjährigen Amtszeit. Zunächst einmal bedankte er sich bei den Bürgerinnen und Bürgern für das Votum und bei allen, die ihn auf dem Weg ins Amt begleitet haben. Hier eine Zusammenfassung seiner Rede:
Dies sei eine ganz neue Rolle für ihn, so Ulrich Knickrehm. Voller Respekt, Erwartungen und Tatendrang stehe er hier, aber auch voller Zuversicht und Freude.

Zu Recht erwarteten die Menschen dabei einen aktiven, präsenten und entgegenkommenden Bürgermeister, der ein offenes Ohr auch für die kleinen Sorgen und Nöte habe und der sich Zeit nehme, auch für die Feste und die Veranstaltungen oder die Zusammenkünfte der Vereine, Gruppierungen oder Initiativen, in denen das gesellschaftliche Leben der Stadt mit großem Idealismus und Freude an der Aufgabe ehrenamtlich maßgeblich geprägt werde. „Dieses zu tun, verspreche ich gerne“, so Ulrich Knickrehm.
Ebenso sei es ihm eine angenehme und selbstverständliche Pflicht, in regelmäßig wiederkehrenden Abständen Bürgersprechstunden abzuhalten. Hiermit soll noch im November begonnen werden.

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Ulrich Knickrehm zeigte sich zuversichtlich, dass der Rat ihm die Chance zur vertrauensvollen Zusammenarbeit gibt. Die Zeiten des Wahlkampfes seien vorbei, so das neue Stadtoberhaupt. Nun müsse man den Blick nach vorne richten und sich der gemeinsamen Aufgabe – die Geschicke zum Wohle der Stadt zu lenken – widmen. Dinge, die in den zurückliegenden Wochen, Monaten und gar noch länger zurückliegenden Zeiten gesagt seien worden oder handlungsleitend waren, müsse man ad acta legen.
Denn auf Zusammenarbeit werde es in den kommenden fünf Jahren ankommen. Seiner Zusammenarbeit könne sich der Rat sicher sein, so Ulrich Knickrehm. Ihm liege daran, die Chancen, die das Amt des Bürgermeisters biete, zu nutzen: Mit den Ressourcen einer leistungsfähigen Verwaltung zu gestalten und Zukunftsentwürfe zu erarbeiten, verbunden mit der Chance, Entscheidungen zu treffen.

Oberste Priorität habe die Konsolidierung des Haushalts. So wichtig die sozialen Aufgaben und politischen Ziele auch sein mögen, dabei gelte es stets zu beachten: Die Erträge im Haushalt der Stadt Goch müssen ausreichen, um die Aufwendungen abzudecken – sprich: Der Haushalt müsse ausgeglichen sein. Dieses Ziel sei nicht von heute auf morgen zu erreichen. Es sei eine Aufgabe für die nächsten Jahre, und sie sei durch die immer weiter steigenden Kosten der Kommunen gerade im sozialen Bereich nicht einfacher geworden. Dieses Ziel sei aber alternativlos, so der Bürgermeister.

Der nun möglichst raschen Fortentwicklung und Bebauung des Geländes der ehemaligen Reichswaldkaserne komme eine weitere wesentliche Bedeutung zu, ebenso wie dem damit verbundenen Ringschluss, der zu einer deutlichen Veränderung der Verkehrsführung in der Stadt führen werde und deshalb ganz neue Möglichkeiten für eine fahrrad- und fußgängerfreundliche Stadt eröffne. Hieran zu arbeiten, damit solle zeitnah begonnen werden.

Schließlich werde es eine konkrete Aufgabe schon in den nächsten Wochen sein, die unter dem Vorbehalt der Nachprüfung beschlossene Regelung der Park-raumbewirtschaftung zu überdenken und dort abzuändern, wo sich die bisherige Regelung als falsch erwiesen habe. Weiterhin beabsichtigt Ulrich Knickrehm, durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit den niederländischen Nachbargemeinden und Teilhabe an gemeinsamen grenzüberschreitenden Projekten zu einer Stärkung des Tourismus in der Region – einem echten Wachstumsmarkt – und damit unmittelbar zur Wirtschaftsförderung beizutragen.
Ein ihm ganz wichtiges Arbeitsfeld sei die Behandlung der Flüchtlingsfrage, so Knickrehm. In der Stadt lebten jetzt rund 500 Menschen, die vor Krieg, Verfolgung oder Repressalien aus ihrer Heimat geflohen seien, eine Odyssee hinter sich hätten, und die nun hier eine neue, sichere Heimat finden wollten.
Es sei den Mitarbeitern des Rathauses, namentlich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ordnungsamtes, des Sozialamtes und der Koordinatorin, Monika Riße, sowie den zahlreichen Helferinnen und Helfern des „rundes Tisches“ unter Vorsitz von Rahel Schaller, aber auch der Ratskollegin Hilde Fielenbach-Hensel für den Verein für Asylsuchende e.V., und vielen anderen freiwilligen Helfern zu verdanken, dass in enger koordinierter Zusammenarbeit eine dezentrale und menschenwürdige Unterbringung sowie eine gute Versorgung zustande gebracht worden sei.
Persönlicher Gruß an seinen Amtsvorgänger

Zum Schluss richtete Ulrich Knickrehm noch einen persönlichen Gruß an seinen Amtsvorgänger Karl-Heinz Otto, dem er über alle politisch unterschiedlichen Meinungen hinweg Anerkennung und Respekt im Namen der Stadt Goch aussprach. Otto habe zum Beispiel mit der Initiierung und Durchsetzung des virtuellen Gewerbeflächenpools oder im Zusammenhang mit dem Gelände der Reichswaldkaserne wesentliche Eckpunkte gesetzt, die noch viele Jahre in der Stadt bestimmend sein würden.

Die komplette Rede lesen Sie unter www.goch.de.

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