Der subtropische Garten mit bis zu zehn Meter hohen Palmen erstreckt sich von der Bäckerei Westers auf der Rückseite des Hotels bis zur Spitze im Café Jakarta. NN-Fotos: Andrea Kempkens

AMSTERDAM. Eine lange gemeinsame Vergangenheit verbindet die Niederlande mit dem heutigen Indonesien. Im 17. Jahrhundert waren die Niederlande eine der bedeutend-sten Kolonialmächte der Welt, ihre wichtigste Kolonie war Indonesien, damals Niederländisch-Indien genannt. Von 1602 bis 1949 wurde in ihr der Handel zwischen den Niederlanden und dem südostasiatischen Raum geführt. Bis heute ist die „indische“ Vergangenheit in den Niederlanden deutlich spürbar. So auch in Amsterdam, von wo die Flotten der Handelsunternehmen Richtung Südostasien aufbrachen.
Wo früher der Liniendienst nach Jakarta abfuhr, befindet sich heute eine grüne Oase: das Hotel Jakarta Amsterdam by Westcord. Ein modernes, energieeffizientes Vier-Sterne-Hotel, das 2018 fertiggestellt wurde und zwei Welten verbindet (www.hoteljakarta.nl). An der Javakade 766 auf Java-Eiland, einem Stadtviertel im östlichen Hafengebiet von Amsterdam, steht das beeindruckende Hotelgebäude mit transparenten Glasfassaden und einer 30 Meter hohen Haupttragekonstruktion. Balken, Stützen, Decken und Rahmen sind aus Naturholz hergestellt. Neben der nachhaltigen Gebäudestruktur des Hotels werden viele energiesparende Maßnahmen eingesetzt, die das Hotel Jakarta zu einem der ersten energieneutralen Hotels in den Niederlanden machen. Das Hotel verfügt über 176 Zimmer sowie mehrere Suiten im asiatischen Stil mit indonesischen Einflüssen. Ein Highlight sind die innen liegenden Balkons mit Blick auf den Fluss IJ und das Stadtzentrum von Amsterdam. Im hauseigenen Restaurant Café Jakarta mit großer Außenterrasse werden traditionelle indonesische Gerichte und moderne Fusion-Küche geboten, zudem verfügt das Hotel über eine eigene Bäckerei.

Da, wo einst die Schiffe nach Jakarta ablegten, liegt heute das moderne Hotel Jakarta.

Den Tag ausklingen lassen können die Gäste in der Skybar Malabar, benannt nach dem gleichnamigen Vulkan auf Java, auf der achten Etage, wo sie bei DJ-Sounds, Cocktails und asiatischen Häppchen die Aussicht über Amsterdam genießen können. Oder sie entspannen sich im Wellnessbereich mit Schwimmbad, Fitnessraum und Sauna.

-Anzeige-

Subtropischer Garten mit meterhohen Palmen

Herzstück des Hotels ist aber der subtropische Innengarten mit meterhohen Palmen, Bananenbäumen, Kletterpflanzen, Blumen und Pflanzen aus Asien, die das fast 30 Meter hohe Atrium des Hotels begrünen und sich durch das gesamte Gebäude ziehen. Verschiedene Sitzgelegenheiten, Stege und Brücken machen den Garten zum beliebten Fotospot.
Angelegt wurde der Innengarten, der für ein gutes Klima im gesamten Hotel sorgt, in Zusammenarbeit mit dem Tropengarten Hortus Botanicus Amsterdam, der seit 1638 besteht und zu den ältesten botanischen Gärten der Welt zählt (www.dehortus.nl). Hier werden verschiedene Themen zwischen Mensch und Pflanze dargestellt, darüber hinaus sind die reiche Geschichte und der gemütliche Charakter im Garten einen Besuch wert. Bewundert werden können Pflanzen aus aller Welt. Daneben gibt es verschiedenste Aktivitäten im Hortus, wie Yoga, Konzerte, Kinderprogramme oder aktuell die „Sommernächte im Hortus“. Bis zum 21. September sind der Garten und die Gewächshäuser donnerstags und sonntags bis 21 Uhr geöffnet und laden zu verschiedenen Aktivitäten ein.

Java-Eiland

Über Auto-, Rad- und Fußweg-Brücken ist Java Eiland, das in den 1990er Jahren für Wohnzwecke saniert wurde und von vier Kanälen durchzogen wird, mit dem Stadtzentrum von Amsterdam verbunden. Wie so oft in Amsterdam bietet sich hier das Fahrrad als bestes Fortbewegungsmittel an (auch das Hotel Jakarta bietet eine Fahrradvermietung an), eine Autofahrt durch die Innenstadt sollte man am besten vermeiden. Natürlich stehen auf Java Eiland aber auch öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung oder man macht einen rund 30-minütigen Spaziergang in die Stadt.

Amsterdam lässt sich bestens bei einer Grachtenfahrt erkunden.

In Amsterdam findet das Leben auf der Straße statt. Die Atmosphäre ist geprägt von einer modernen, offenen Kultur – (fast) alles findet in Amsterdam draußen statt. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad kann man Amsterdam gut entdecken, aber noch viel besser vom Wasser aus. Grachtentouren gibt es bereits ab 15 Euro, je nach Strecke und Angebot auf den Booten unterscheiden sich die Preise.

Auf den Spuren der Vergangenheit

Schiffe, wie sie im 17. und 18. Jahrhundert von Amsterdam zu den Kolonien in Niederländisch-Indien gefahren sind, können Besucher im wohl berühmtesten Museum der Stadt, dem Rijksmuseum (Reichsmuseum, www.rijksmuseum.nl) Amsterdam, erleben, das sich der niederländischen Geschichte widmet. Zwischen Meisterwerken von Rembrandt, Vermeer und Van Gogh sind bedeutende Gemälde ausgestellt, die von der Kolonialzeit der Niederlande zeugen. So zum Beispiel die Werke des niederländischen Malers Willem van de Velde I (1611 bis 1693) und seines gleichnamigen Sohnes Willem van de Velde II (1633 bis 1707), der als einer der berühmtesten Maler von maritimen Szenen der Kunstgeschichte gilt. Eine Reihe von „Seeschlachten“, darunter vier Gemälde aus den Jahren von 1657 bis 1659, die die Siege von Admiral Tromp illustrieren, sind im Rijksmuseum ausgestellt. Zwischen den Gemälden findet sich auch ein großes Schiffsmodell des holländischen 74-Kanonenschiffs Willem Rex (1691), das alle Details der damaligen Schiffstechnik zeigt.

Das Rijksmuseum ist das berühmteste Museum der Stadt.

Indonesische Rijstafel ein Muss

Deutlich spürbar ist die „indische“ Vergangenheit auch in zahllosen Restaurants in Amsterdam. Fragt man einen Niederländer, was er als typisch niederländisches Essen betrachtet, kann die Antwort in vielen Fällen „Indonesisch“ sein. Besonders die typische Rijstafel, bei der viele indonesische Gerichte in kleinen Portionen gleichzeitig serviert werden, wird auf vielen Speisenkarten in Amsterdam angeboten. Dieser besonders zu feierlichen Anlässen traditionelle Brauch soll in der Kolonialzeit von den Niederländern in Indonesien ins Leben gerufen worden sein. Für viele Besucher Amsterdams gehört ein Essen beim Indonesier auch heute och zum Pflichtprogramm.

Vorheriger ArtikelBuntes Programm für Groß und Klein
Nächster ArtikelZwei Mal Werner und ein Leben