NN-Foto: Theo Leie

„Vorhang auf“, hieß es jetzt für ein außergewöhnliches Bühnenprogramm: Das Theaterprojekt der Freien Gesamtschule Facettenreich in Sevelen kam mit einer Werkschau in der Aula des Lise-Meitner-Gymnasiums zu seinem krönenden Abschluss. Drei Wochen intensive Arbeit lagen hinter den Schülern der 9. Klasse. Für das biografische Theater-Projekt haben sich die 14- bis 15-Jährigen mit ihren Ängsten, Hoffnungen, mit dem Tragen von Masken, mit Authentizität und Echtheit auseinandergesetzt und in eigenen Texten verarbeitet. Nichts Geringeres als die (Lebens-)Geschichten der Schüler rückten an diesem Abend in den Mittelpunkt. Es sind Geschichten, in denen die Kinder sich selbst und andere demaskieren und ihre „Helden des Alltags“ feiern. Wann und warum verstelle ich mich, wann bin ich echt und wann habe ich Angst, mich mit meinem wahren Ich zu zeigen: Bewegende Erinnerungen, aufwühlende Fragen und starke Bilder gelangten in Spielszenen, Tanzsequenzen, vorgelesenen Textpassagen und Pantomimik auf die Bühne. Den gesamten Stoff, der hier inszeniert wurde, haben die Kinder selbst verfasst. Die stellvertretende Schulleiterin und Lernbegleiterin Tina Liehr und Tänzer Andreas Simon hatten in den letzten Wochen intensiv mit den jungen Autobiografen gearbeitet, sind mit ihnen in die Tiefe gegangen und haben unterschiedlichste Gefühle an die Oberfläche geholt. In der Werkschau präsentierte das Ensemble diese Ergebnisse anonym, so dass die Kinder hinter den authentischen Bekenntnissen nicht erkennbar wurden. Die Selbsterkenntnisse besitzen eine beeindruckende Intensität und verleihen den jungen Darstellern eine Stärke und ein Selbstbewusstsein, die zeigen, dass sie mit und an diesem Projekt gewachsen sind.

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