102 Kinder hatten sich für das neue Schuljahr am Lise-Meitner-Gymnasium angemeldet. NN-Foto: Theo Leie

GELDERN   Der Gelderner Stadtrat hat am Donnerstag den Vorschlag der Verwaltung abgelehnt, für das kommende Schuljahr bei der Bezirksregierung Düsseldorf einen Antrag auf Bildung einer Überhangklasse für den neuen Jahrgang der Fünfer am Lise-Meitner-Gymnasium zu stellen. Am Lise-Meitner und Friedrich-Spee-Gymnasium hatten sich insgesamt 188 Kinder angemeldet (Lise: 102, FSG: 86). Die Verwaltung hatte aufgrund der vielen Anmeldungen deshalb dafür plädiert, im neuen Schuljahr am Lise-Meitner-Gymnasium vier statt drei Eingangsklassen zu bilden. Das Friedrich-Spee-Gymnasium soll mit drei neuen Klassen zu starten. Die Genehmigung der Bezirksregierung für die Überhangklasse hatte bereits vorgelegen.

Innerhalb der Stadtrats-Fraktionen herrschte am Donnerstag wie schon in der Hauptausschuss-Sitzung vorige Woche Uneinigkeit. Die SPD- und Grünen-Fraktion argumentierten mit Blick auf die Zukunft der Gesamtschule gegen die die Überhangklasse und damit für die Sechszügigkeit an den Gymnasien. Die CDU-Fraktion befürwortete die Überhangklasse. Auch die FDP-Fraktion hatte sich im Vorfeld für die Siebenzügigkeit ausgesprochen.

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Nach intensiver Debatte beantragte die SPD eine geheime Abstimmung. Das Ergebnis: 19 Stimmen für die Überhangklasse, 19 Stimmen dagegen und eine Enthaltung. Zwei Ratsmitglieder der CDU konnten am Donnerstag aus persönlichen Gründen nicht an der Ratssitzung teilnehmen, sodass nur 39 statt der sonst 41 Stimmen abgegeben werden konnten.

Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser bedauert, dass die Politik dem Vorschlag der Verwaltung, am Lise-Meitner-Gymnasium eine weitere Klasse einzurichten, nicht gefolgt ist: „In sieben Wochen beginnen schon die Sommerferien. Die Eltern, die ihre Kinder am Lise-Meitner-Gymnasium angemeldet haben, sind davon ausgegangen, dass ihr Kind dort jetzt auch einen Platz erhält. Für die Schulleiter der beiden Gymnasien bedeutet die Entscheidung des Rates zudem jetzt zusätzlichen Aufwand, und das in einer Phase, in der sie aufgrund der Corona-Krise und der sich ständig verändernden Beschlusslage des Landes ohnehin schon viel und kurzfristig organisieren müssen. Deshalb haben wir als Verwaltung klar empfohlen, die Gymnasien im nächsten Schuljahr siebenzügig starten zu lassen. Unsere Beweggründe für die Überhangklasse habe ich vorher auch noch einmal in einem persönlichen Gespräch der Schulausschussvorsitzenden Doris Keuck (SPD) übermittelt“, sagt Kaiser. Bekannt war bereits im Vorfeld der Ratssitzung, dass zwei CDU-Ratsmitglieder aus persönlichen Gründen in der Sitzung fehlen würden. Es wurde deshalb auch bereits mit der Beantragung einer geheimen Abstimmung gerechnet. Dies hatte Kaiser auch Doris Keuck mitgeteilt. Am Lise-Meitner-Gymnasium müsse jetzt noch sechs Kinder abgelehnt werden, bei drei neuen Eingangsklassen mit einer Größe von 31 Kindern.

In den zwei weiteren Punkten, die zur Abstimmung standen, ist der Stadtrat den Empfehlungen der Verwaltung gefolgt: Der Rat beauftragte die Verwaltung, bei der Bezirksregierung Düsseldorf einen Antrag auf Bildung einer Überhangklasse für den neuen Fünfer-Jahrgang an der Realschule An der Fleuth fürs kommende Schuljahr zu stellen. An der Realschule starten somit drei neue Klassen. Zudem beschloss der Rat, dass die Gesamtschule ab dem kommenden Schuljahr fünfzügig fortgeführt wird.

 

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