Emmerich vom Greensill-Moratorium betroffen

EMMERICH. Die Stadt Emmerich zählt zu den Betroffenen des Moratoriums über die Greensill-Bank. Insgesamt rund sechs Millionen Euro hat die Stadt bei der Privatbank in Bremen angelegt. Vor wenigen Tagen hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gegenüber der Greensill-Bank wegen drohender Überschuldung ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot erlassen. Außerdem wurde angeordnet, die Bank für den Verkehr mit der Kundschaft zu schließen.

„Wir haben uns unverzüglich einen kompetenten Rechtsbeistand geholt, um unsere Interessen zu wahren. Erstmal müssen wir jetzt die weiteren Prüfungen der BaFin abwarten. Wenn es tatsächlich zu einer Insolvenz der Bank kommt, müssen wir befürchten, dass der allergrößte Teil des Geldes weg ist. So ehrlich muss man sein“, äußerte sich Bürgermeister Peter Hinze. Anders als Privatanleger, erhalten Gebietskörperschaften wie Städte und Gemeinden im Insolvenzfall von Finanzinstituten keine Entschädigungszahlungen aus dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken.

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Der Kontakt zur Greensill-Bank kam über eine renommierte Finanzvermittlung zu Stande, die viele Kommunen in Deutschland bei der Anlage ihres Kapitals berät. „Bis vor wenigen Tagen hatte die Bank ein besseres Rating als andere renommierte deutsche Bankhäuser. Deshalb wurde es unserer Kämmerei auch als eine sichere Möglichkeit der Geldanlage angeboten“, sagt Hinze weiter.

Der Emmericher Bürgermeister kündigte an, dass man die Vorgänge auch intern aufarbeiten werde. Er hat umgehend die zuständige Kommunalaufsicht informiert und das örtliche Rechnungsprüfungsamt gebeten, den Sachverhalt zu prüfen. Unter anderem werden umgehend sämtliche städtische Anlageformen einer Prüfung unterzogen.

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