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Stricken fleißig (v.l.): Barbara Nicklaus, Berta van der Linden, Adele Wipperfürth, Annette Hombücher und Angelika Murach. NN-Foto: vs
26. September 2025 · Verena Schade · Sonsbeck

Im Einsatz für die „Engel“

Sonsbecker Handarbeitstreff freut sich auf neue Mitstreiter und Wollspenden

SONSBECK. Modisch, nachhaltig und kreativ: Stricken feiert ein Comeback – zu Hause, im Zug oder auch im Kino. Gestrickt wird für den eigenen Kleiderschrank, für Familie und Freunde oder auch für den guten Zweck. So trifft sich im Sonsbecker „VielFach“ seit gut einem halben Jahr eine Gruppe, die in erster Linie für die „Woll-Engel“ strickt. Auf die Nadeln kommen somit überwiegend Mützen, Schals, Decken und Socken für Obdachlose.

Angefangen hat es mit Annette Hombücher und Adele Wipperfürth. Die eine ist Ausstellerin im „VielFach“ und wollte ein kreatives Angebot schaffen, die andere suchte eine Gelegenheit zum ungezwungenen Plausch. „Im Gespräch kam uns dann die Idee, einen Handarbeitstreff ins Leben zu rufen und das mit einem guten Zweck zu verbinden“, erzählt Hombücher. So kam eins zum anderen. „Ich habe Annette auf einem Strick-Event in Xanten kennengelernt und als sie mir davon erzählt hat, war ich gleich dabei“, sagt Barbara Nicklaus, die für den Handarbeitstreff eigens aus Krefeld anreist. Mit im Boot ist auch Angelika Murach aus Labbeck. „Ich wollte mich ehrenamtlich engagieren und als ich den Aushang gesehen habe, kam dieses Angebot gerade zur richtigen Zeit“, sagt sie. Handarbeiten sind ihre Leidenschaft: „Ich stricke schon seit meinem zehnten Lebensjahr und als Jugendliche habe ich auch mit dem Nähen angefangen.“ Nun strickt sie fleißig für die „Woll-Engel“ und näht zudem noch für den Verein „Rosi für Kinderherzen“ Kleidung für Frühchen und Säuglinge aus sozialschwachen Familien. „Ich finde es einfach schön, wenn man anderen Menschen damit eine Freude machen kann“, ist ihre Motivation.

Und dann wäre da noch Berta van der Linden, die Annette Hombücher aus der Eine-Welt-Gruppe kennt und die viele Jahre für die Sonsbecker Lepra-Initiative gestrickt hat. Der „Lepra-Shop“ wurde zwar geschlossen, „wir stricken aber immer noch auf Bestellung und und sammeln Geld für das Attat-Hospital in Äthiopien, in dem die gebürtige Sonsbeckerin Schwester Rita Schiffer arbeitet“, sagt van der Linden, die jetzt je nach „Auftragslage“ ihre Nadeln klappern lässt. „Am liebsten stricke ich Socken“, sagt sie, und ist froh, dass sie das gemeinsam mit anderen machen kann.

„Das meiste, was wir hier stricken, geht an die Woll-Engel“, sagt Hombücher. Das sei aber nicht verpflichtend für mögliche neue Mitstreiter. Auch könne man Wolle abgeben an Strickbegeisterte, die dann zuhause fleißig sind und ihre Schals und Mützen anschließend wieder im „VielFach“ abgeben. Diese unterliegen bestimmten Kriterien, die im Internet (https://duesseldorferwollengel.de) oder auf Flyern im „VielFach“ nachzulesen sind. „Ansonsten sind wir offen für Ideen“, betonen die Damen, die das gesellige Miteinander bei Kaffee und Keksen schätzen und sich gegenseitig unterstützen, wenn es um knifflige Muster und Co. geht.

„Wir stricken und quatschen“, sagt Wipperfürth und ist damit ziemlich glücklich. Zumal alle begeistert sind von den Woll-Engeln und es einfach gut finden, was der Verein seit seiner Gründung leistet. Los ging es mit Sabine Schmitz und Tanja Elle, die im Oktober 2020 mit dem Düsseldorfer Gutenachtbus mitgefahren sind, um ihre Stricksachen an Obdachlose zu verteilen. Das kam so gut an, dass für die beiden klar war: das wird fortgesetzt. Mittlerweile stricken viele Helfer mit.

„Die Obdachlosen freuen sich sehr über die Wollsachen“, weiß Murach, die auch Vereinsmitglied ist. Schließlich wärmt die Wolle nicht nur in der kalten Jahreszeit, „es geht auch darum, dass sich andere Menschen viel Mühe gegeben haben und dass es etwas Selbstgemachtes ist, das von Herzen kommt.“ Regelmäßig wird das „VielFach“ vom Woll-Taxi beliefert. Die Wolle wird gespendet oder mit Hilfe von Geldspenden und Mitgliedsbeiträgen zugekauft. Es handelt sich grundsätzlich um reine Wolle ohne synthetische Textilfasern in gedeckten Farben. „Wir nehmen aber auch gern andere Wollspenden an, die man dann für andere Projekte verstricken kann“, sagt Hombücher. Sie würde sich freuen, wenn man sich auch auf lokales Ebene vernetzen könnte, um gemeinsam Gutes zu tun – und dabei eine gute Zeit zu haben. Die Treffen im „VielFach“ finden jeweils am dritten Dienstag eines Monats von 14.30 bis 17 Uhr statt und ab November auch jeden zweiten Samstag eines Monats von 11 bis 13 Uhr. Die nächsten Termine sind also am 21. Oktober und 8. November. Man kann aber auch zwischendurch im „VielFach“ vorbeischauen und sich informieren. Kontakt ist auch per E-Mail möglich an: annettehombuecher@gmx.de.

Stricken fleißig (v.l.): Barbara Nicklaus, Berta van der Linden, Adele Wipperfürth, Annette Hombücher und Angelika Murach. NN-Foto: vs

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