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Dank der Unterstützung aus Deutschland erhalten hunderte Kinder eine Schulausbildung in Tansania.Fotos: privat
24. September 2025 Von NN-Online · Niederrhein

Eine Safari mit Folgen: vom Urlaub zum Engagement

Sevelener Ehepaar Karin und Berthold Grüntgens baut Schule in Tansania

NIEDERRHEIN/SEVELEN. Eigentlich wollten Karin und Berthold Grüntgens aus Sevelen nur einmal die „Big Five“ in Tansania erleben. Doch aus der geplanten Urlaubsreise wurde eine Lebensaufgabe. Heute führen sie den Verein „bekari“ und unterstützen hunderte Kinder – aktuell mit einem Schulbau am Fuße des Kilimandscharo. Kurz vor der Pandemie erfüllten sich die Grüntgens einen Traum: eine Safari im Serengeti Nationalpark. Sie sahen Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn und Büffel – doch das war nicht die prägendste Erfahrung. „Wir sind dort unglaublich herzlichen Menschen begegnet, haben aber auch eine Armut erlebt, die uns nicht mehr losgelassen hat“, sagt Karin Grüntgens. Besonders prägend war der Besuch eines kleinen Waisenhauses in Usa River. Der Leiter des Waisenhauses Vincent Kinga berichtete ihnen von der großen Not vieler Familien, dass Hunger allgegenwärtig ist und viele Eltern nicht wissen, wie sie Monat für Monat das Schulgeld für ihre Kinder aufbringen sollen. „Sofort war für uns klar: Wir helfen“, erzählt Berthold Grüntgens.

Diese Begegnung wurde zum Auslöser für ihr dauerhaftes Engagement und sie übernahmen die Patenschaft für ein kleines Mädchen im Waisenhaus. Während der Pandemie gründete Kinga eine Schule für Kinder aus armen und benachteiligten Familien. Zuerst waren es nur 50 Kinder, mittlerweile zählt die Schule mehr als 600 Kinder, die hier eine Chance auf Bildung bekommen. Der Unterricht ist anspruchsvoll, die Betreuung besser als an staatlichen Schulen. Doch er kostet Geld. Ein Schuljahr schlägt mit circa 400 Euro zu Buche. Darin enthalten sind Unterrichtsmaterialien, Schulkleidung, Verpflegung, Transport mit eigenen Bussen sowie die Lehrergehälter. Und genau hier setzen die Grüntgens an und möchten Patenschaften nach Deutschland vermitteln. Dafür haben sie den gemeinnützigen Verein „bekari-Bildung für eine bessere Zukunft“ gegründet. „Durch unseren persönlichen Kontakt kommt das Geld eins zu eins bei den Kindern an“, betont Karin Grüntgens. Paten erhalten auf Wunsch direkten Kontakt zu ihren Schützlingen und regelmäßig Zeugnisse. Doch das Engagement stieß jüngst auf eine harte Probe. Das bisher angemietete Schulgelände mit Gebäuden sollte verkauft werden. Für die Kinder hätte dies das Ende ihrer Schullaufbahn bedeutet und alles bisher Erreichte wäre umsonst gewesen.

Neues Schulgebäude

Nach intensiven Überlegungen und Gesprächen mit dem Schuldirektor entschloss sich das Ehepaar zu einem weiteren Schritt, dem Neubau einer eigenen Schule mit acht Klassenräumen, Speisesaal, Küche sowie Lehrer- und Arbeitszimmer. Die Pläne stammen von Berthold Grüntgens selbst, der als Architekt arbeitet. Vor Ort organisiert Kinga die Bauarbeiten. Über Fotos und WhatsApp verfolgen sie den Baufortschritt. Doch auch eine persönliche Bauleitung dieses Projekts ließ sich der Architekt nicht nehmen. Der Rohbau steht, der Innenausbau läuft und das Gebäude wird zum neuen Schuljahr im Januar bezugsfertig sein.

Die Notwendigkeit solcher Projekte ist groß. In staatlichen Schulen in Tansania sitzen bis zu 80 Kinder in einem Klassenraum. Unterricht findet überwiegend auf Kiswahili statt, während in weiterführenden Schulen ausschließlich Englisch gesprochen wird - für viele ein unüberwindbares Hindernis. Aus dem Kreislauf der Armut kommen die Menschen nur heraus, wenn sie durch gute Bildung die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben bekommen. Bildung stärkt das Selbstvertrauen und verleiht Würde, unabhängig von Herkunft und Elternhaus.

Wer ein Kind unterstützen möchte, kann Kontakt aufnehmen per E-Mail unter: info@bekari.de. Ein Schuljahr kostet 400 Euro pro Kind, Einzelspenden sind ebenfalls möglich. Weitere Informationen: www.bekari.de
Karin und Berthold Grüntgens zu Besuch im Waisenhaus.

Karin und Berthold Grüntgens zu Besuch im Waisenhaus.

Dank der Unterstützung aus Deutschland erhalten hunderte Kinder eine Schulausbildung in Tansania.Fotos: privat

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