
Die Kommunalwahl-Ergebnisse im Gelderland
Trends im Kreis Kleve: CDU geht vor allem bei den Ratswahlen als Sieger hervor,die AfD legt weiter zu / Stichwahlen in einigen Kommunen am 28. September
GELDERLAND. Die erste Runde der Kommunalwahlen in NRW ist gelaufen: Wo die Bürgermeister noch nicht mit einer klaren Mehrheit feststehen, geht es am Sonntag, 28. September, in die Stichwahl. Im Kreis Kleve betrifft das die Kommunen Kleve, Goch, Emmerich, Kalkar und Kranenburg. In den übrigen Städten und Gemeinden des Kreises stehen die neuen Verhältnisse nun fest und lassen gewisse Trends erkennen. So gehört die CDU in zahlreichen Kommunen zu den großen Gewinnern – vor allem bei den Ratswahlen. Verglichen mit den Wahlen 2020 hat die AfD in vielen Kommunen landesweit stark zugelegt und weitere Sitze in den Räten holen können. Zu den großen Verlierern des vergangenen Wahlsonntags gehören die Grünen, die landesweit Verluste in Höhe von 6,5 Prozentpunkten verkraften müssen.
Positiv ist die Wahlbeteilung: Nach Aussage der Landeswahlleiterin haben 7.951.748 Wähler von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht. Damit lag die Wahlbeteiligung bei 56,8 Prozent – 2020 waren es noch 51,9 Prozent.
Im Folgenden die Ergebnisse in den einzelnen Kommunen im Gelderland.
In Geldern haben die Bürger den amtierenden Bürgermeister Sven Kaiser (CDU) mit 59,85 Prozent der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Auf Gegenkandidatin Sabrina Kühle (SPD/Grüne) entfielen 28,42 Prozent, auf Sven Elbers (AfD) 11,73 Prozent. Einen deutlichen Vorsprung hat die Gelderner CDU auch bei der Wahl des Stadtrates. Hier entfallen 44,53 Prozent der Stimmen auf die Christdemokraten, die damit 21 Sitze erhalten. Die SPD kommt auf 20,59 Prozent (neun Sitze), die AfD auf 12,33 Prozent (sechs Sitze), die Grünen auf 9,58 Prozent (vier Sitze), die FDP auf 7,5 Prozent (drei Sitze), die Linke auf 3,92 Prozent (zwei Sitze) und BiG auf 1,55 Prozent (ein Sitz). Die Wahlbeteiligung lag bei 52,60 Prozent. Im Rahmen der Kommunalwahl wurde in Geldern erstmals auch ein Integrationsrat gewählt. Die acht Einwohner, die von den Wahlberechtigten gewählt wurden, sind Ayman Falit, Sawsan Mentash, Silke Mogritz-Streppel und Michael Görtz (alle „Liste CDU“), Yahya Mokhtari („A.A.A“ – Ankommen, Akzeptanz, Aufbauen), Vanessa Kraayvanger und Jacqueline Leuker-Schrader (beide AfD) und Margarete Wiescher („Maggie-Ira-Maria Support“). Mehr dazu auf Seite 9.
In Straelen kann Bürgermeister Bernd Kuse seine zweite Amtszeit antreten und sich über eine klare Mehrheit der Wählerstimmen in Höhe von 69,04 Prozent freuen. Auf den CDU-Herausforderer Franz-Josef Lemmen entfielen 24,29 Prozent der Stimmen, auf Niklas Sensen von der AfD 6,66 Prozent. Der neu gewählte Straelener Stadtrat wird von 32 Sitzen auf 36 Sitze aufgestockt, die sich wie folgt aufteilen: CDU (45,59 Prozent) 17 Sitze, Freie Wähler - Bürger für Straelen (13,94 Prozent) fünf Sitze, Grüne (13,71 Prozent) fünf Sitze, SPD (11,31 Prozent) vier Sitze, FDP (6,53 Prozent) zwei Sitze, AfD (5,81 Prozent) zwei Sitze, Linke (3,11 Prozent) ein Sitz. Die Wahlbeteiligung lag bei 57,54 Prozent.
In Kerken wird Iris Itgenshorst die Nachfolge von Bürgermeister Dirk Möcking antreten. Die parteilose Kandidatin (unterstützt von CDU, SPD und Grüne) gewinnt die Bürgermeisterwahl mit 69,65 Prozent der Wählerstimmen. Patricia Gerlings-Hellmanns (BVK) kommt auf 16,61 Prozent, Norbert Röhrich (AfD) auf 10,07 Prozent und Mike Osterberg (Linke) auf 3,66 Prozent. Bei der Ratswahl erzielte die CDU 41,83 Prozent (13 Sitze), BVK 13,21 Prozent (vier Sitze), Grüne 12,24 Prozent (vier Sitze), SPD 11,94 Prozent (vier Sitze), AfD 11, 49 Prozent (vier Sitze), Linke 4,03 Prozent (ein Sitz), FDP 2,99 Prozent (ein Sitz), FBV 2,28 Prozent (ein Sitz). Die Wahlbeteiligung lag bei 63,70 Prozent.
In Issum setzte sich Bürgermeisterkandidat Alexander Alberts (nominiert von CDU und FDP) mit 62,21 Prozent gegen Sascha Kujath (SPD und Grüne; 37,79 Prozent) durch und wird die Nachfolge von Bürgermeister Clemens Brüx antreten. Gewinner der Ratswahl in Issum ist die CDU. Sie kommt auf 49,24 Prozent und erhält damit 15 Sitze im Gemeinderat, gefolgt von der SPD (21,65 Prozent, sechs Sitze), Grüne (15,20 Prozent, vier Sitze), FDP (5,39 Prozent, zwei Sitze), WGI (5,29 Prozent, zwei Sitze), AfD (3,23 Prozent, ein Sitz). Die Wahlbeteiligung lag bei 60,75 Prozent.
In Wachtendonk bleibt Bürgermeister Paul Robert Hoene mit 59,76 Prozent der Wählerstimmen im Amt. CDU-Kandidat Christian Mannitz (CDU) kam auf 28,33 Prozent, AfD-Kandidat Hans-Peter Führer auf 7,60 Prozent und SPD-Kandidat Frank Isler (SPD) auf 4,32 Prozent. Im Gemeinderat bleibt die CDU mit 38,55 Stimmen und elf Sitzen die stärkste Partei. Die WWG kommt auf 20,09 Prozent (sechs Sitze), die WBV auf 13,53 Prozent (vier Sitze), die Grünen auf 11,67 Prozent (drei Sitze), die AfD auf 8,60 Prozent (zwei Sitze) und die SPD auf 7,56 Prozent (zwei Sitze). Die Wahlbeteiligung in Wachtendonk lag bei 66,41 Prozent.
In Rheurdt haben sich die Bürger bei der Bürgermeisterwahl mit einer klaren Mehrheit für den Amtsinhaber Dirk Ketelaers (parteilos) entschieden, der damit seine zweite Amtszeit antreten wird. Mit 54,69 Prozent der Stimmen konnte er sich gegen Jetmir Kelmendi (CDU, 30,45 Prozent) und Mike Meisel (Grüne, 14,85 Prozent) durchsetzen. Insgesamt lag die Wahlbeteiligung zur Bürgermeisterwahl in Rheurdt bei 68,63 Prozent. Von 5.404 Wahlberechtigten haben 3.622 eine gültige Stimme abgegeben.
Bei der Ratswahl wiederum hat die CDU die meisten Stimmen auf sich vereint: 41,06 Prozent und damit zehn Sitze. Ihr folgen die SPD (18,27 Prozent, vier Sitze), die Grünen (17,51 Prozent, vier Sitze), die FDP (8,89 Prozent, zwei Sitze), die AfD (7,88 Prozent, zwei Sitze) sowie die Wählerinitiative Rheurdt (6,40 Prozent, zwei Sitze). Die Wahlbeteiligung lag bei 68,47 Prozent.
In Kevelaer kam es in der Bürgermeisterfrage schon im ersten Wahldurchgang zu einem eindeutigen Ergebnis: Dr. Dominik Pichler (SPD, unterstützt von KBV und Grüne), hat bei einer Wahlbeteiligung von 57,07 Prozent (23.815 Wahlberechtigte, 13.473 gültige Stimmen) 60,57 Prozent der Stimmen für sich gewinnen können. Damit tritt er bald seine dritte Amtszeit als Bürgermeister an. Seine Kontrahenten Mario Maaßen (CDU) und Heinz-Jörg Schmidt (AfD) kamen am Wahlabend auf 31,09 und 8,34 Prozent.
Bei der Ratswahl hingegen ging die CDU als Sieger des Abends hervor: Sie kommt auf 38,25 Prozent der Stimmen und besetzt somit 16 Sitze im Rat der Stadt. Zur weiteren Verteilung: Die SPD konnte 14,34 Prozent der Stimmen und sechs Sitze für sich gewinnen, die Grünen 12,73 Prozent (fünf Sitze), die KBV 11,21 Prozent (fünf Sitze), die AfD 9,97 Prozent (vier Sitze), die FDP 7,37 Prozent (drei Sitze), die Linke 4,46 Prozent (zwei Sitze) und Einzelbewerber Norbert Baumann 1,67 Prozent (einen Sitz). Die Wahlbeteiligung zur Ratswahl in Kevelaer lag bei 57,09 Prozent.
In Weeze war der Ausgang der Bürgermeisterwahl früh ersichtlich und das Endergebnis wenig überraschend: Klar und deutlich hat sich Georg Koenen (parteilos, unterstützt von CDU, SPD und Grüne) mit 90,51 Prozent der Stimmen gegen Holger Dillhardt (AfD, 9,49 Prozent) durchgesetzt. Von den 9.653 Wahlberechtigten haben sich 45,99 Prozent an der Wahl beteiligt (bei 4.395 gültigen Stimmen).
Bei der Ratswahl – bei einer Wahlbeteiligung von 45,94 Prozent – erzielte die CDU 51,97 Prozent der Stimmen und damit 15 Sitze. Die SPD kommt auf 16,18 Prozent (vier Sitze), die Grünen auf 14,36 Prozent (vier Sitze), die AfD auf 13,05 (vier Sitze) und die FDP auf 4,44 Prozent (ein Sitz).
Auch bei der Kreistagswahl geht die CDU den übrigen Parteien voran mit 38,13 Prozent der Stimmen (Differenz zu 2020: -1,44 Prozent). Die SPD kommt auf 19,46 Prozent (-0,25), die Grünen auf 15,42 Prozent (-8,36), die AfD auf 13,99 Prozent (+9,41), die Linke auf 5,95 Prozent (+3,19), die FDP auf 4,21 Prozent (-2,05) und die VWG auf 2,85 Prozent (+0,30). Die Wahlbeteiligung lag mit 43,60 Prozent etwas höher als 2020 mit 42,71 Prozent.

Alexander Alberts wird neuer Bürgermeister der Gemeinde Issum.NN-Foto: TL

Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser (hier mit seiner Frau Michaela) tritt seine dritte Amtszeit als Verwaltungschef an. NN-Foto: TL

Iris Itgenshorst gewinnt die Bürgermeisterwahl in Kerken deutlich mit 69,65 Prozent. Foto: JK

Hat in Weeze mit riesigem Vorsprung von 90,51 Prozent die Bürgermeisterwahl gewonnen: Georg Koenen. Foto: privat

Kollegiales Verhältnis in Kevelaer: der wiedergewählte Dr. Dominik Pichler (r.) mit Kontrahent Mario Maaßen. NN-Foto: G. Seybert Foto: Gerhard Seybert