
Rosenmontagszug in Goch: Auf geht es zu den närrischen Sternen!
Jecken fiebern dem Höhepunkt der Session entgegen – „Bad in der Menge“ für Prinz Volker I. und Prinzessin Carina I.
GOCH. Seit dem 11.11. und erst recht nach der glanzvollen Kür im „Gocher Gürzenich“ fliegen Prinz Volker I. (Merten) und Prinzessin Carina I. (Hoffmann) samt ihrer schmucken Prinzengarde von der IPK Pfalzdorf gemeinsam mit den Jecken zu den närrischen Sternen – ganz im Sinne ihres Mottos „Schwerelos, den Sternen so nah, feiert ganz Goch mit der IPK.“
Begleitet wird die blau-weiße Armada vom Fanfarenzug Pfalzdorf und dem Tambourcorps Weeze. Doch nun geht es in den Endspurt der Session – kaum zu glauben, wie schnell die Wochen dennoch verflogen sind! Mit Altweiber werden am morgigen Donnerstag, 27. Februar, die fünf „tollen Tage“ eingeläutet.
Rathaussturm
Der Höhepunkt wird natürlich wieder der Rosenmontagszug durch die Innenstadt sein, der sich am 3. März, um 14.11 Uhr, in Bewegung setzt. Doch zuvor hat die Prinzengarde noch eine wichtige Aufgabe auf ihrer „To-Do-Liste“: Die Eroberung des Rathauses am Karnevalssamstag, 1. März. Trotz sorgfältiger Planung bleibt den Verteidigern um Bürgermeister Ulrich Knickrehm nichts anderes übrig, als sich zu beugen. Die Macht im Gocher Verwaltungssitz liegt dann bis Aschermittwoch in den Händen der närrischen Regenten. Unterstützt von ihren feierfreudigen Mitbürgern, die garantiert wieder äußerst zahlreich den Marktplatz bevölkern, planen das Prinzenpaar und seine Garde die symbolische Erstürmung des Rathauses am Samstag, 1. März, genau um 11.11 Uhr. Ihre Maßnahmen bleiben bis zuletzt ein Geheimnis. Schließlich sollen die Verteidiger nicht wissen, was sie erwartet! Den Rathaussturm moderiert Jürgen Hemmers, Sitzungspräsident des Festkomitees Gocher Karneval (RZK). Nach der erfolgreichen Übernahme des Rathauses beginnt die Feier im Gocher Festzelt. Die bereits ausverkaufte Party startet um 13.11 Uhr, direkt nach dem Rathaussturm.
Seit vielen Wochen laufen die Planungen für den Gocher Rosenmontagszug, der in diesem Jahr mehr als 1.800 Aktive verzeichnet, auf Hochtouren. Viel zu tun für RZK-Zugleiter Andreas Strötges und seinen Stellvertreter Stephan Joosten. „Wir haben 17 Wagen, 17 Fußgruppen, 32 Tanzgarden und sieben Kapellen“, berichtet Andreas Strötges. Es versteht sich von selbst, dass allein die Fußgruppe der Niers-Kendel-Schule mit 150 Teilnehmern vertreten ist: Schließlich ist ihre Lehrerin die Gocher Prinzessin! Strötges lobt die gute Zusammenarbeit zwischen RZK, Stadt, Feuerwehr und Polizei, was die verschärften Sicherheitskonzepte und ordnungstechnische Aspekte betrifft. Durch Sperrungen und Parkverbote könne der Verkehr besser abfließen. Außerdem werden Maßnahmen getroffen, um die Zufahrten zur Zugstrecke abzusichern, etwa mit Containern, die mit 1.000 Litern Wasser gefüllt sind. Auch Fahrzeuge werden platziert, die natürlich ständig mit Fahrern besetzt sein müssen. Rund um den Zug sind 25 Ordner des RZK im Einsatz, zusätzlich Kräfte der Polizei, der Kommunale Ordnungsdienst, Jugendamt, Ordnungsamt, Feuerwehr und Rettungsdienste.
Apropos Sicherheit: Die Wagen im Rosenmontagszug benötigen ein sogenanntes Brauchtumsgutachten und neu auch eine Straßenzulassung (Betriebserlaubnis). „Hier konnten wir zwei Samstage bei der Gofa mit Heinz-Willi van de Loo vom TÜV Nord in Kleve alles abwickeln“, freut sich Andreas Strötges. Während das Brauchtumsgutachten in Goch umsonst ist, war die Straßenzulassung dank eines Rabatts und Zuschusses des RZK für die Vereine erschwinglich. Somit ist alles vorbereitet, damit sich der Rosenmontagszug am 3. März, um 14.11 Uhr, in Bewegung setzen kann. Im Unterschied zu den vergangenen Jahren wird der Rosenmontagszug einen veränderten Zugweg nehmen und von der Bahnhofstraße aus auf die Feldstraße abbiegen. Dann geht es über die Brückenstraße zurück in Richtung Markt. Bislang verlief der Zugweg auf der Bahnhofstraße weiter bis zum Kreisverkehr am Bahnhof und von dort aus auf die Brückenstraße. Die Aufstellung erfolgt ausschließlich auf der Mühlenstraße ab Melatenstraße. Immer noch jede Menge Gelegenheit für die Jecken, ihren Tollitäten zuzujubeln, wenn Kamelle und Strüssjer fliegen. Und bestimmt genießt auch das Kinderprinzenpaar Phil I., Runa I. mit seiner Heroldin Julia das fröhliche Bad in der Menge.
Die Wagen, Fußgruppen und Tanzgarden bilden dafür den passenden Rahmen. Wie immer wurde akribisch an der Zugaufstellung getüftelt, damit sich ein abwechslungsreiches Bild für die Zuschauer ergibt. Keine ganz leichte Aufgabe für Andreas Strötges und Stephan Joosten! Für den musikalischen Rahmen sorgen der Musikzug Schönenbeckshof, das Tambourcorps Weeze, die „Joekskapel Kuulvor“, der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Goch, der Fanfarenzug Pfalzdorf, der Gocher Musikverein und das Tambourcorps Asperden. Musik im „Gepäck“ haben auch Revolution Dance, die Kendelblüten, der MSC „Flott Weg“ Pfalzdorf und die KLJB Hommersum.
Wie es Tradition im Gocher Rosenmontagszug ist, wird die Prinzengarde des Vorjahres – in diesem Fall die Karnevalsabteilung des SV Viktoria Goch – ganz vorne platziert; die Garde der kommenden Session, der AKV „Vallis Comitis“, wird hinter dem aktuellen Prinzenpaar platziert. Freuen können sich die Zuschauer zudem auf jede Menge kreative Einfälle der Wagenbauer. Der Gocher Rosenmontagszug wird übrigens an drei Stellen gefilmt: Am Rathaus, wo wieder Jürgen Hemmers moderiert, an der Bahnhofstraße/ Nierswelle und auf der Voßstraße, wo Karin „Schmitti“ Arntz von ihrem Balkon den Zug kommentiert. Übrigens: Die besten Ideen für den Rosenmontagszug werden vom RZK wieder prämiert. Anhand verschiedener Kriterien werden von einer Jury der beste Wagen, die beste Fußgruppe und die beste Jugendgruppe ausgewählt. Dafür gibt es dann Pokale. Überreicht werden sie später im Gocher Kolpinghaus, wo auch der Film vom Rosenmontagszug gezeigt wird.
Das RZK Goch bittet wieder darum, dass möglichst kein beziehungsweise wenig Glas verwendet wird, sei es beim Rathaussturm oder beim Rosenmontagszug. Im Bereich der Nierswelle, auf der Bahnhofstraße, werden wieder Glasbehälter für diesen Abfall bereitstehen. Für die Aktiven im Rosenmontagszug wie auch für die Zuschauer stellt das RZK Toilettenwagen bereit. Diese befinden sich im Bereich Marienwasserstraße/Ende Voßstraße/Anfang Weezer Straße/Voßheider Straße. Außerdem werden zwei weitere Toilettenwagen aufgestellt, im Aufstellbereich und in der Mitte des Zuges. Die Entsorgung der Reste auf den Wagen darf auch in diesem Jahr wieder auf dem Parkplatz der Aldi Süd Filiale an der Weezer Straße erfolgen; dort löst sich der Zug auch auf. Hier können die Karnevalisten in aller Ruhe und ohne Gefahr die Wagen reinigen und für die Heimfahrt vorbereiten – bevor es dann noch ans Feiern geht!
Und am Veilchendienstag, 4. März, ab 18.11 Uhr, können sich die Gocher Jecken im Rathaus von Prinz Volker I. und Prinzessin Carina I. verabschieden, bevor dann am Aschermittwoch bekanntlich alles vorbei ist. An diesem Abend gibt das vierte Prinzenpaar der IPK Pfalzdorf seine närrischen Insignien zurück.
Das ist Tradition: Die „Schockelprobe“ des RZK-Prinzenwagens. NN-Foto: Gerhard Seybert
