Mit Ingrid Kühne: Festival im Amphitheater Birten

XANTEN. Ein wenig versteckt, flankiert von Bäumen, liegt das Amphitheater in Birten. Ein Ort mit Potenzial, wie nicht nur die Xantener Kabarettistin Ingrid Kühne findet. Mit ihrer Mithilfe und ihren Kontakten in die Künstlerszene plant ein Veranstalter aus Straelen im Juli nächsten Jahres ein mehrtägiges Comedy-Musik-Festival mit bis zu 1000 Besuchern im Amphitheater in Birten – und will es so auch aus dem „Dornröschenschlaf“ erwecken.

Schon vor Monaten gab es dazu die ersten Gespräche zwischen Ingrid Kühne und Xantens Bürgermeister Thomas Görtz. „Es gibt viele Veranstaltungen in der Innenstadt und für Touristen, die so nach Xanten gelockt werden. Aber es ist auch immer wieder zu hören, dass sich die Xantener Bürger auch etwas für alle Xantener wünschen“, sagt Kühne. Genau da soll das mehrtägige Festival ansetzen, das zwar schon für dieses Jahr geplant war, vom Veranstalter aus terminlichen Gründen jedoch nicht mehr realisiert werden konnte. Im nächsten Jahr seien natürlich auch auswärtige Gäste willkommen; in erster Linie gehe es aber darum, etwas für die Xantener Bürger auf die Beine zu stellen. Zudem sollen alle Altersgruppen angesprochen werden.

Ideen gebe es bereits viele, wie Kühne und Görtz im Pressegespräch andeuten und ohne zu sehr ins Detail zu gehen zu berichten. Ganz festgezurrt seien diese ersten Pläne nämlich noch nicht. Vielmehr wollten die beiden aber mehr als zehn Monate vor der Veranstaltungsreihe die Xantener schonmal darüber informieren, dass etwas Großes im Amphitheater in Birten geplant ist. „Es hieß ja immer: Da ist nichts möglich. Wir wollen jetzt aber zeigen: Es geht und damit auch eine Initialzündung für andere schaffen, das Amphitheater für eine Veranstaltung zu nutzen“, sagt Xantens Bürgermeister Thomas Görtz. Dafür unterstützt die Stadt Xanten den Veranstalter aus Straelen mit einer Art „Anschubfinanzierung“, indem die Stadt als Eigentümerin des Amphitheaters Birten auf eine Miete für den kompletten Zeitraum verzichtet. „Es wird kostenneutral zur Verfügung gestellt“, bekräftigt Görtz. Lediglich für die Nebenkosten müsse der Veranstalter aufkommen. Die kämen aber wiederum dem Verein „Freilichtspiele Amphitheater Birten“ zugute, dem das angrenzende Häuschen gehöre. Dieses soll an dem Tag auch als eine Art Künstlergarderobe genutzt werden.

Worauf sich die Xantener schon jetzt freuen dürfen, ist ein buntes Potpourri an Veranstaltungen. Ingrid Kühne möchte etwa eine Comedy-Mixed-Show mit Künstlern auf die Beine stellen, die nicht im Fernsehen omnipräsent und damit etwas unbekannter als andere Kollegen sind, aber „die einfach der Knaller sind und bei denen man Tränen lacht“, verspricht die erfolgreiche Kabarettistin, die so ein Konzept zuletzt 2024 und 2025 im Gocher Goli-Theater bereits erfolgreich umgesetzt hat. Auch ein Musik-Konzert, ein Familiennachmittag oder ein Frühschoppen sind in Planung. „Es soll wirklich für Jung und Alt etwas dabei sein“, betont Kühne, die selbst aber nur moderieren möchte.

Noch vor dem „Weihnachtsgeschäft“ soll der Vorverkauf für die Veranstaltungen im Juli im Amphitheater in Birten starten. Das mehrtätige Comedy-Musik-Festival könnte unter dem Namen „Lost Place“ (zu Deutsch: verlorener Ort) stehen. Der Veranstalter aus Straelen sei mit einem ähnlichen Konzept, dem „Lost-Place-Comedy-Mix“ an der Burgruine in Wachtendonk, bereits sehr erfolgreich unterwegs – und das Amphitheater in Birten sei gewissenermaßen ja auch ein (inzwischen und im Moment) verlorener Ort. Zum derzeitigen Plan gehöre jedoch auch, nicht nur das Amphitheater selbst zu nutzen, sondern auch den Platz davor. Dort soll vor jeder Veranstaltung bereits eine Gourmet- und Genussmeile zum Verweilen und zum Austausch einladen.

Sabrina Peters