„The Voice of Germany“-Siegerin Anne Mosters: „Ich möchte es wenigstens einmal versuchen“
Die 20-Jährige wurde emotional im Alpener Rathaus empfangen und durfte sich nach ihrem „The Voice of Germany“-Sieg ins Goldene Buch der Gemeinde eintragen
ALPEN. Wenn „The Voice of Germany“ im Rathaus zu Gast ist, wird auch ein Bürgermeister schon mal emotional – ganz besonders dann, wenn er selbst, wie wohl die ganze Gemeinde Alpen, in den Wochen zuvor so sehr mit Anne Mosters mitgefiebert hat. Von Runde zu Runde hat sich die 20-jährige Sängerin aus Menzelen-Ost gegen ihre starke Konkurrenz durchsetzen können, ehe am 12. Dezember schließlich ihr ganz großer Traum in Erfüllung ging: Anne Mosters gewann die 15. Ausgabe der Musik-Castingshow „The Voice of Germany“ auf Sat.1. Einen Tag vor Heiligabend hatte Alpens Bürgermeister Ludger Staymann nun die große Ehre, Mosters mitsamt ihrer Familie im Alpener Rathaus empfangen zu dürfen. Dabei trug sich die 20-Jährige auch, wie es sich für eine Siegerin verdientermaßen gehört, ins Goldene Buch der Gemeinde Alpen ein.
„Mit Leidenschaft und ganz viel Herz“
„Du hast dich in die Herzen der Menschen gesungen“, sagte Staymann in seiner kurzen, sehr emotionalen Ansprache. Das gelte nicht nur für die Bürger der Gemeinde Alpen und den Niederrhein, sondern für Menschen in ganz Deutschland, die Mosters „mit Leidenschaft und ganz viel Herz“ von sich habe überzeugen können. Sie habe mit ihrer erneuten Teilnahme an „The Voice of Germany“ bewiesen, dass mit „Talent, Fleiß und Durchhaltevermögen Träume wahrwerden können“, auch wenn sie noch so groß seien.
Dabei habe Staymann selbst „Tränen vergossen und Gänsehaut bekommen“, was nicht zuletzt auch an Mosters‘ unglaublicher Reise bei „The Voice of Germany“ gelegen habe: Vor zwei Jahren schied die heute 20-Jährige noch kurz vor dem Halbfinale in den „Team Fights“ der Castingshow aus. Zur diesjährigen 15. Jubiläumsstaffel kehrte sie jedoch als „Allstar“ zurück, auch weil sie „stets an sich geglaubt“ habe, eigene Wege gegangen sei und sich nicht habe verbiegen lassen, wie Staymann mit teils brüchiger Stimme erwähnte. Auch für ihre Haltung, die sie beispielsweise in den sozialen Netzwerken gezeigt habe, lobte er die Sängerin aus Menzelen-Ost: „Wir sind stolz und glücklich, dass Du die Gemeinde auf so wunderbare Weise repräsentiert hast.“
„Musikalische Wurzeln“
Staymann erinnerte aber auch daran, dass Mosters aus einer sehr musikalischen Familie komme: Mit Mutter und Chorleiterin Inga habe er selbst schon zusammengesungen; Vater Georg sei zudem Teil des Chors „Ma‘ so! ma‘ so!“. Die „musikalischen Wurzeln“ und die Gabe, „mit der Stimme verzaubern“ zu können, seien ihr also gewissermaßen in die Wiege gelegt worden. Ihre Brüder Till und Jan erwähnte Staymann ebenso wie die wunderbare Unterstützung aus der Gemeinde: Das Public Viewing am 12. Dezember im Pfarrheim Menzelen sei mit 150 Menschen schnell ausverkauft gewesen („voller ging nicht“). Auch im Amplonius-Gymnasium in Rheinberg sei eine solche Veranstaltung organisiert worden – mit Lehrern und ehemaligen Mitschülern als „Fans“.
Die ganze Gemeinde habe in den vergangenen Wochen mit Mosters mitgefiebert, weil „Anne eben eine von ihnen“ sei. „Deine Wurzeln liegen in der Gemeinde Alpen“, betonte Staymann. Viele Alpener würden sogar persönliche Erinnerungen mit der sympathischen 20-Jährigen verbinden – sei es aus ihrer Zeit als „Bufdi“ an der Grundschule Veen, durch „HOME.AlpenMusik“ oder einfach als Freundin und Nachbarin.
„Es ist alles noch so unwirklich“
Beim Empfang im Alpener Rathaus, zu dem unter anderem Ratsmitglieder und Gemeinde- Mitarbeiter in den Ratssaal gekommen waren, um Anne Mosters knapp anderthalb Wochen nach ihrem Sieg einmal persönlich zu gratulieren und sich ein Autogramm abzuholen, verriet die 20-Jährige, dass sie die ganze Situation in den vergangenen Tagen schon etwas überfordert habe. Es sei daher schon schön, dass sie die Weihnachtsfeiertage nun bei ihrer Familie in Menzelen-Ost verbringen könne. Sie brauche auch die Zeit, um ihren Sieg zu realisieren. „Es ist alles noch so unwirklich“, sagte Mosters.
Gerade komme auch noch sehr viel auf sie zu. „Da braucht man auch die Zeit, um das alles zu verarbeiten“, verriet Mosters, die nach ihrem Sieg am Freitagabend ihren ersten weiteren Fernsehauftritt direkt sonntags im Sat.1-Frühstückfernsehen hatte. Das sei „ganz aufregend gewesen“, zumal sie sich nicht großartig darauf habe vorbereiten können. „Aber das hat mich ,The Voice‘ gelehrt: Ich muss die Sachen einfach auf mich zukommen lassen. Es ist ja auch immer gut ausgegangen“, sagte Mosters.
Auf ihren Coach Nico Santos habe sie sich jedoch immer verlassen können. Er habe sie sonntagmorgens nicht nur ins Frühstückfernsehen live auf Sat.1 begleitet, sondern am Tag zuvor auch nach einem ultraschnellen Hotelwechsel durch Berlin chauffiert. „Ich hatte gesagt, dass ich auch mit der S-Bahn fahren könne, aber er meinte: Das brauchst du doch nicht. Ich kann dich doch auch eben fahren. Das sagt doch schon alles. Nico ist wirklich sehr, sehr nett und genauso wie im Fernsehen“, betonte Mosters. Das sei nicht selbstverständlich im Fernsehgeschäft.
Musikkarriere statt Studium
Nun beginnt für Mosters allerdings ein spannendes Jahr. Denn 2026 möchte sich die 20-Jährige erst einmal primär auf ihre Musikkarriere konzentrieren. Dafür unterbricht sie auch ihr vor anderthalb Jahren begonnenes Grundschullehramtsstudium in Münster. Das Semester wolle sie zwar noch zu Ende machen, danach aber erst einmal zugunsten ihrer Musik pausieren. Beides parallel zu absolvieren sei schließlich kaum zu stemmen. „Ich möchte es wenigstens einmal richtig versuchen“, begründete Mosters ihre Entscheidung, für die sie auch familiäre Zustimmung und Unterstützung erhält. Das Studium könne sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen.
Vielleicht wird der Grundstock ihrer Musikkarriere jetzt im Januar gelegt: Denn, wie die 20-Jährige am Rande des Empfangs im Alpener Rathaus verriet, sei sie gerade dabei, Verträge durchzugehen und zu schauen, wie ihre musikalische Reise jetzt weitergehe. Eines ist dabei aber sicher: Nicht nur Alpen ist schon jetzt wahnsinnig stolz auf die sympathische Sängerin mit der großartigen Stimme vom Niederrhein.
Info
Anne Mosters‘ Siegersong „Gravity“, den die 20-Jährige selbst geschrieben hat, ist auf allen gängigen Streaming-Plattformen zum Anhören verfügbar. Auf YouTube lässt sich zudem ihr Finalauftritt ansehen, während das komplette Finale auf der Streaming-Plattform „Joyn“ abrufbar ist. Für 2026 plant die Gemeinde Alpen noch einen etwas größeren Empfang für die „The Voice of Germany“-Siegerin. Zeitpunkt und genaue Ausgestaltung stehen allerdings noch nicht fest.
Sabrina Peters
Der große Moment: Anne Mosters durfte sich ins Goldene Buch der Gemeinde Alpen eintragen. NN-Foto: SP
So hat sich Anne Mosters im Goldenen Buch der Gemeinde Alpen verewigt. NN-Foto: SP
Alpens Bürgermeister Ludger Staymann empfing Anne Mosters im Ratssaal und übergab ein paar Präsente. NN-Foto: SP