Anne Mosters aus Menzelen-Ost gewinnt „The Voice of Germany“

ALPEN/BERLIN. Sie kam als „Allstar“ in diesem Jahr zurück zu „The Voice of Germany“ und hat am Freitagabend alle hinter sich gelassen: Anne Mosters aus Menzelen-Ost ist „The Voice of Germany 2025“! Mit 24,89 Prozent gewann die 20-Jährige die Musik-Castingshow – gemeinsam mit Coach Nico Santos – vor Max Pesé aus dem Team von Rea Garvey. „Was für eine Story“, lauteten die ersten Worte von Moderator Thore Schölermann, nachdem Anne Mosters kurz nach Mitternacht als Siegerin bekanntgegeben wurde. Nach etlichen Umarmungen und Glückwünschen – unter anderem der anderen sechs Finalisten, die am Freitagabend das Finale ab 20.15 Uhr live auf Sat.1 bestritten hatten – durfte Mosters noch einmal ihren selbstgeschriebenen Song „Gravity“ sichtlich gerührt und überwältigt von allen Emotionen performen.

Für viele war Anne Mosters am Freitagabend bereits als Favoritin ins Rennen gegangen, wie zumindest die Kommentare in den sozialen Netzwerken vermuten ließen. Auch die Unterstützung aus der Heimat war groß: Im Pfarrheim Menzelen wurde ein Public Viewing veranstaltet, das sogar bis auf den letzten Platz ausverkauft war. Auch an ihrer alten Schule, dem Amplonius-Gymnasium in Rheinberg, gab es ein solches Rudelgucken. Darüber hinaus wurde Mosters am Freitagabend mit etlichen Aufrufen, für sie anzurufen, unter anderem in diversen (lokalen) Facebook-Gruppen unterstützt. Die Daumen drückte auch Alpens Bürgermeister Ludger Staymann, der schon am Freitagnachmittag – ebenso wie schon eine Woche zuvor im Halbfinale – per Videogrußbotschaft, die er als Instagram-Story in die Welt hinausschickte, viel Glück wünschte. „Wir sind alle stolz auf dich“, betonte er.

Anscheinend standen aber am Freitagabend nicht nur die Alpener Bürger hinter Anne Mosters aus Menzelen-Ost, sondern Menschen aus ganz Deutschland, die sie per Telefon- und App-Voting zur „The Voice of Germany 2025“ kürten. Mit der Startnummer drei trat die Studentin im Finale an. Vor ihrem allerersten Auftritt erinnerte Moderatorin Melissa Khalaj aber erst einmal daran, dass Mosters‘ Coach Nico Santos „jedes Mal weinen muss, wenn Du anfängst zu singen“. Dieses Mal hatte Khalaj aber vorgesorgt und extra eine Box Taschentücher mit ins TV-Studio genommen. Bevor Mosters aber auf der Bühne ihren selbstgeschriebenen Song „Gravity“ sang, gab es zunächst noch einen Einspieler mit einem Rückblick auf Mosters‘ – nach ihrer ersten Teilnahme vor zwei Jahren, wo sie in den „Teamfights“ für viele unverständlicherweise ausschied – zweite „The Voice of Germany“-Reise in diesem Jahr.

Bei den „Blind Auditions“ hatte die 20-Jährige mit Rea Garvey, Shirin David, Smudo und Michi Beck von den Fantastischen Vier sowie Nico Santos alle vier Juroren für sich begeistern können. Mosters entschied sich jedoch für das Team von Santos – auch deshalb, wie sie vor einiger Zeit selbst im NN-Interview verriet, weil sie den Sänger schon vorher gut kannte. „Unsere Geschichte hat ja vor ,The Voice‘ angefangen. Mit Anne habe ich auch auf meiner Tour performt“, klärte Santos auch die TV-Zuschauer auf und ergänzte ganz stolz: „Für mich ist Anne ganz klar eins der größten Talente, das ich jemals auf dieser Bühne gesehen habe. Sie kann es wirklich, als eine der ganz, ganz wenigen, mit den ganz großen Stimmen auf dieser Welt aufnehmen.“

Auch für Mosters‘ selbstgeschriebenen Song „Gravity“, mit dem die 20-Jährige im Finale antrat, fand Santos nur lobende Worte. „Anne hat einen Song, der so gut zu ihr passt: ,Gravity‘. Und ich glaube, die Leute werden‘s sehr, sehr doll lieben. Ich freu mich so krass darauf jetzt. Dieser Song zeigt einfach nochmal wieder, was für eine unfassbare Stimme Anne hat. Ich bin der stolzeste Coach auf dieser Welt.“ Mosters selbst verriet: „Es ist schon sehr, sehr lange her, dass ich den Song geschrieben habe – mit 13. Da war der Text aber auch noch so, wie eine 13-Jährige ihn halt schreibt. Deshalb habe ich ihn jetzt angepasst und freue mich sehr, ihn nach sieben Jahren endlich mal performen zu dürfen.“

Für ihren Song, vor allem aber für ihre gefühlvolle Power-Stimme erhielt Mosters bereits während ihrer Darbietung von „Gravity“ Applaus. Ihr Coach Nico Santos hielt es sogar nicht mehr auf seinem Stuhl aus. Er verfolgte die meiste Zeit ihres Auftritts im Stehen und schaute sichtlich mit ganz viel Stolz und einem Lächeln im Gesicht seinem Schützling zu. Dieser wurde auf der Bühne von Tänzern, einer Weltkugel und einer Weltraum-Szenerie sowie einem Glitzer-Regen unterstützt, der Anne Mosters fast schon wie eine (sichere) Siegerin aussehen ließ. Selbstverständlich folgten Standing Ovation des gesamten Publikums – einschließlich der kompletten Jury – und viele „Anne, Anne, Anne“-Rufe.

„Da ist einfach irgendwas in Deiner Stimme, Anne, und in Deinem Wesen, das mich jedes Mal so berührt und ich bin so glücklich, dass Du diese Reise nochmal und mit mir gegangen bist. Ich könnte nicht glücklicher sein. Es war wunder-, wunder-, wunderschön. Es hätte nicht besser sein können. Ich liebe diesen Song“, sagte Santos direkt nach dem Auftritt der 20-jährigen Studentin. Shirin David, die schon zuvor immer wieder erwähnte, wie toll sie Mosters findet, urteilte: „Du hast heute so gestrahlt beim Performen wie noch nie. Du und dieser Song, das war wirklich perfekt für dich. Und man hat es aus jeder einzelnen Pore von Dir gespürt, wie stolz Du gerade warst, um hier zu sein und diesen besonderen Song zu performen. Es war wirklich wunder-, wundervoll.“ Sie habe sich zudem sehr für sie mitgefreut.

Für Mosters blieb der Auftritt mit „Gravity“ aber nicht der einzige an diesem Abend. Zusammen mit Marvin Tapper und Greta Heimann – ebenfalls beides Finalisten aus dem Team von Nico Santos – performten die drei zusammen mit ihrem Coach sehr gefühlvoll „How Will I Know“ von Whitney Houston. Darüber hinaus hatten alle sieben Finalisten noch einen gemeinsamen Auftritt mit Michael Patrick Kelly, bei dem sie seinen Song „Run Free“ sangen.

Nach einer fast vierstündigen Live-Sendung stand dann die Verkündung des Telefon- und App-Votings an. Angefangen bei Platz sieben – wurden auf der großen LED-Leinwand nach und nach die Platzierungen der Finalisten bekanntgegeben – bis am Ende nur noch zwei übrig waren: Anne Mosters und Max Pesé. „Es ist so eine spannende Entscheidung. Es ist so knapp“, sagte Melissa Khalaj, bevor dann endlich feststand, dass Mosters mit 24,89 Prozent zu 23,31 Prozent (der Abstand auf Platz drei betrug fast elf Prozent) das Rennen bei „The Voice of Germany“ für sich entschieden hat. Gewonnen hat sie neben einem Auto auch einen Plattenvertrag – und natürlich die Herzen vieler Zuschauer.

Info

Die Single „Gravity“ von Anne Mosters ist auf allen gängigen Streaming-Plattformen verfügbar. Das Finale von „The Voice of Germany“ kann auch nachträglich kostenlos auf Joyn angesehen werden. Für Mosters‘ Coach Nico Santos war es in seiner mittlerweile vierten Staffel als Coach (einmal bei der Comeback-Stage und dreimal als regulärer Coach) der erste Sieg eines seiner Schützlinge.

Sabrina Peters