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Sascha van Beek (CDU) im Wahlkreisbüro in Wesel. NN-Foto: T. Langer
21. Juli 2025 · Thomas Langer · Niederrhein

Die Klimafolgen im Blick

In Berlin und auf seiner Sommertour thematisiert Sascha van Beek Themen des ländlichen Raums

KREIS WESEL. Die ersten Sitzungswochen in Berlin sind vorbei und auch das Wahlkreisbüro in Wesel nimmt immer mehr Gestalt an: Hierher lud Bundestags-Neuling Sascha van Beek nun ein, um anlässlich seiner ersten Sommertour Einblicke in seine Arbeit für den Wahlkreis Wesel I zu geben.

Dass die ländlich-regionalen Belange in Berlin durchsetzbar sind, davon ist Sascha van Beek überzeugt. Ein Argument dafür: der überparteiliche Parlamentskreis ländlicher Raum, in dem sich die Mitglieder dessen Themen widmen. Eines davon ist die Windenergie. Hierzu habe van Beek bereits zu einem ersten Gesetzespaket beigetragen. Dieses soll dafür sorgen, Windkraft – da, wo ausgewiesen – zu beschleunigen, aber außerhalb zu begrenzen. „Das ist glaube ich der fairste Weg, wie man im ländlichen Raum damit umgehen kann.“ So könne man die Angelegenheit steuern, Wildwuchs verhindern und Akzeptanz erlangen.

Wenn es darum geht, regionale Themen voranzubringen, müsse man vor allem jedoch netzwerken, Verbündete finden und Vertrauen aufbauen, um sich somit gegenseitig zu unterstützen. „Jeder Abgeordnete hat seine eigenen Themen, die ihn auslasten“, erklärt van Beek. Ein Geben und Nehmen also. Beim Wolf als deutschlandweites Thema sei die Suche nach Verbündeten recht einfach, „beim Salzbergbau steht man hingegen allein auf weiter Flur.“

Vorausschauend handeln

Hierzu hat er einen klaren Standpunkt: „Das Bundesbergbaugesetz muss dringend überarbeitet werden, weil es in seiner jetzigen Form nicht den geänderten Herausforderungen durch den Klimawandel gerecht wird.“ Der Austausch in Berlin dazu laufe bereits. Sein Ziel: Die Haushaltsposition erhalten und damit die Gelder für eine wissenschaftliche Begleitung sichern.

„Ich stehe zum Salzbergbau. Wir brauchen die Ressourcen und Arbeitsplätze“, stellt Sascha van Beek klar. Doch gleichzeitig seien die Schäden langfristiger Natur: Zu Senkungen in Folge des Bergbaus könne es auch in über 100 Jahren noch kommen. „Dafür braucht es eine Absicherung für die Folgeschäden, die sowohl Gebäude als auch die Landwirtschaft betreffen“ – Stichwort Ernährungssicherheit.

Noch dringlicher sei dabei der Hochwasserschutz. Für Sascha van Beek ist das A und O auch hier die langfristige Absicherung im Zuge der Ewigkeitsschäden. Eine Ewigkeitsvereinbarung zur Absicherung der Folgen, wie man sie beim Steinkohlebergbau mit der Lineg in Form der RAG-Stiftung kennt, gebe es beim Salzbergbau nicht. „Wenn in 50 Jahren das Salz aus dem Boden raus ist, weiß ich nicht, was mit der GmbH dahinter passiert. Wer zahlt dann die Ewigkeitsschäden?“, fragt van Beek. Vermutlich der Steuerzahler. „Und das finde ich nicht generationengerecht.“

Das sei es auch nicht, was die weiteren Gefahren angeht: Sollten zum Beispiel in den nächsten Jahrzehnten die Deiche bei einem Hochwasser brechen und die Flächen geflutet werden, werde laut van Beek Salz aus dem Boden hochgespült und die Region nicht mehr bewohnbar sein. „Ich glaube, darüber muss man offen diskutieren.“ Angst will er damit zwar nicht schüren, doch Fälle wie das Ahrtal zeigten: „Es sind Szenarien eingetreten, da hätte nie jemand dran gedacht.“

Vom Wald aufs Wasser

In diesem Sinne sind van Beeks Schwerpunkte auf der aktuellen Sommertour die Klimafolgen und Klimafolgeanpassungen. Sein Ansatz: Darauf aufmerksam machen, wo die Folgen schon jetzt spürbar sind. „Das hat für mich eine andere Relevanz als über Eisberge zu sprechen, die im Leben der meisten Menschen hier abstrakt sind.“ Anders die Hitze und Dürren sowie deren Folgen für die Wälder, die Landwirtschaft, die Wirtschaft und das Leben der Menschen.

Beim Besuch in der Leucht zum Beispiel rückte der Wald in den Mittelpunkt. „Hier passiert schon viel, aber es herrscht Druck auf dem Wald“, sagt Sascha van Beek. Vielfalt statt Monokulturen laute die Devise. Immer wieder gibt es aber auch unterschiedliche Meinungen und Interessen zu den verschiedenen Themen. In diesem Fall kamen das Regionalforstamt und die Bodendenkmalpflege des LVR zusammen, um im Kontext der Aufforstung auch die Frage nach dem Erhalt der Bodendenkmäler zu diskutieren. „Der Diskurs und der Austausch müssen wieder mehr kommen“, findet van Beek. „Wir müssen schauen, wo die gemeinsamen Ziele sind und diese nach vorn bringen.“

Als ehemaliger DRK-Mitarbeiter steht auch das Thema Katastrophenschutz auf seiner Agenda. Mit Blick auf das Ahrtal erkennt er einen „massiven Wandel“. Daher spricht er sich für eine Stärkung des THW und überregionale Ansätze aus. Weitere Termine auf seiner Sommertour: eine Bootsfahrt mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt zum Thema Herausforderungen durch Niedrigwasser, ein Gespräch mit der Landwirtschaft über Dürre und Grundwasser sowie ein Rundgang in Xanten zum Thema hitzeresiliente Städte. Thomas Langer

Sascha van Beek (CDU) im Wahlkreisbüro in Wesel. NN-Foto: T. Langer

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