100 Jahre Jugendrotkreuz: Gocher beim „Supercamp“ in Hameln dabei
Treffen fand am Pfingstwochenende statt – Gemeinschaft, Workshops und viel Regen
GOCH. Mitglieder des Jugendrotkreuzes Goch nahmen am vergangenen Pfingstwochenende am bundesweiten „Supercamp“ in Hameln/Niedersachsen teil. Gefeiert wurde dort das 100-jährige Bestehen des Jugendrotkreuzes – ein Jahr, nachdem das Deutsche Rote Kreuz, und auch der DRK-Ortsverein Goch, das 125-jährige Jubiläum begehen konnten.
Mit 28 Teilnehmern stellte das Gocher JRK die größte – und zugleich einzige – Delegation aus dem DRK-Kreisverband Kleve-Geldern. Zehn der Teilnehmer waren als Helfer im Einsatz.
Das Supercamp, das alle fünf bis sechs Jahre stattfindet, wird immer vom Bundesverband des Deutschen Roten Kreuzes durchgeführt. Dafür wird jeweils ein Landesverband gesucht, der die Organisation übernehmen kann. In diesem Jahr fiel die Wahl auf Hameln, unter anderem wegen der vergleichsweise unkomplizierten Anreise. Eine Projektgruppe, zu der auch Mitglieder des DRK-Ortsvereins Goch zählten, kümmerte sich um die Organisation vor Ort, unter anderem um den Aufbau der Zelte und die Verlegung von Wasseranschlüssen. „Das Gelände war eine komplett freie Wiese mit 80.000 Quadratmetern Fläche – da erst einmal war nichts“, berichtet Marco Lübeck, Leiter des Gocher Jugendrotkreuzes, Leiter des Teams Ferienfreizeit und Schatzmeister des DRK-Ortsvereins Goch, der ebenfalls in der Projektgruppe war. Der Aufbau begann eine Woche vor der Veranstaltung, die Planungen liefen bereits seit eineinhalb Jahren.
Insgesamt wurden rund 200 Schlafzelte errichtet. Ein großes Eventzelt wurde von einer Firma aufgestellt; zusätzlich gab es 50 Workshop-Zelte sowie Container für Duschen und Sanitäranlagen. Von Donnerstag bis Montag waren dann lange Tage angesagt – oft bis zu 20 Stunden. „Wir haben den Regen mitgebracht“, scherzt Marco Lübeck. „Gummistiefel waren definitiv die beste Investition.“ Ob „Matsch-Schlacht“ oder „Wacken 2“: Das Wetter tat der Stimmung keinen Abbruch. Es nahmen rund 1.700 Jugendrotkreuzler aus ganz Deutschland teil. Am Freitag wurden sie mit einer Willkommensparty empfangen. Der Samstag stand im Zeichen der großen Jubiläumsfeier mit vielen geladenen Ehrengästen, darunter auch DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeld. Ein Besuch des Bundespräsidenten war zwar im Gespräch, wurde aber aus Sicherheitsgründen nicht realisiert.
Am Sonntag endete die aktuelle JRK-Kampagne „Lautstark“, mit der das Jugendrotkreuz bundesweit auf Kinderrechte aufmerksam gemacht hat. Eine neue Kampagne soll im November auf der Bundeskonferenz vorgestellt werden. „Seit 2008 versuchen wir regelmäßig, eine Abordnung zum Supercamp zu schicken“, berichtet Hermann-Josef Kleinen, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Goch, „hier wird der ,Spirit‘ an die jungen Leute weitergegeben. Man merkt, dass alle irgendwo gleich ticken – das macht etwas mit den Menschen.“
Das Jugendrotkreuz Goch bemüht sich seit Mitte der 1960er-Jahre, Jugendlichen regelmäßig neue Erfahrungen zu ermöglichen. Auch Gruppenleiterin Maya Moeselaken war begeistert: „Die Jugendlichen hatten viel Spaß, waren beeindruckt vom Programm und haben neue Freundschaften geschlossen.“
In den Workshops konnten die Teilnehmer Traumfänger basteln, sich mit Erste-Hilfe-Themen beschäftigen oder an Spielen teilnehmen. Die Inhalte reichten von Kreativem bis hin zu praxisnaher Ausbildung.
Beim DRK Goch gibt es bereits Überlegungen, ob das nächste große Ziel ein internationales Treffen sein könnte: Jedes Jahr findet dieses in Solferino/Italien statt. Die grausamen Umstände der Schlacht von Solferino vom 24. Juni 1859 haben den Schweizer Henry Dunant zur Gründung des Roten Kreuzes bewegt. „Goch denkt schon seit Jahren darüber nach, dorthin zu fahren“, sagt Hermann-Josef Kleinen. Eine Teilnahme in den Jahren 2026 oder 2027 wird aktuell ins Auge gefasst.
Die Gocher Gruppe beim Supercamp in Hameln. Foto: JRK Goch