Willkommen im märchenhaften Narrenland!
Mit dem Prinzenpaar in spe Sebastian I. (Hemmers) und Mareike III. (Hendricks) vom AKV „Vallis Comitis“ startet die zauberhafte Session 2025/26
GOCH. Gerade eben war noch der St. Martin durch die Gocher Innenstadt gezogen, da machte sich nebenan im Kastell der Asperdener Karnevalsverein (AKV) „Vallis Comitis“ bereit, den zahlreich erschienenen Jecken das designierte Prinzenpaar der Weberstadt zu präsentieren. Denn zum dritten Mal nach 2006 und 2014 wird dies vom AKV gestellt: Sebastian I. (Hemmers) und Mareike III. (Hendricks) führen die Gocher Narren durch die Session 2025/26.
Während drinnen im Saal das fröhliche Stimmengewirr zunahm, dürfte die Aufregung bei den Tollitäten in spe in den „Katakomben“ immer größer geworden sein. Doch genau wie das Publikum mussten sie sich noch ein wenig gedulden. Die beiden Moderatoren – Tobias Henkel und Julia Lamers, 1. Vorsitzender und 2. Vorsitzende des AKV – bereiteten die Anwesenden auf die zauberhafte Märchenreise vor, die mit dem Startschuss am „11. im 11.“ ihren Anfang nahm und nun bis mindestens Aschermittwoch andauert.
AKV-Märchenbuch
Auf der großen Leinwand schwebte das AKV-Märchenbuch durch die Lande, ganz im Sinne des Mottos „Hand in Hand durchs Narrenland“. Rotkäppchen, das sich auf dem Weg zur Großmutter verlaufen hatte, wurde im Kastell flugs von der verbindenden Kraft und den Vorteilen des Karnevals überzeugt. Interaktiv wurden auch die Jecken ins Geschehen eingebunden: Sie mussten sich nur drei mächtige Zauberworte merken, die später noch große Bedeutung haben sollten: „Simsa, Simsala, SimsalaGrimm!“ Frei nach der Zeichentrickserie, in der die Helden gemeinsam die tollsten Märchen-Abenteuer erleben.
Denn einen „Märchenfilm“ hatte die AKV-Prinzengarde auf die Beine gestellt, der den Zuschauern zeigte, wie Sebastian seine Prinzessin gefunden hatte, welche Abenteuer er zuvor mit „Doc Croc“ und Yoyo auf dem fliegenden Märchenbuch zu bestehen hatte und wie das Prinzenpaar schließlich Funken, Gardisten und Tambourcorps um sich scharte. Nicht zu vergessen die beiden Adjutanten und den Reisemarschall – Letzterer dürfte die schwierigste Aufgabe in der recht kurzen Session haben.
Zauberworte
Wie es sich im Märchen gehört, mussten bis aufs Prinzenpaar alle erst einmal mit den gemeinsam laut ausgesprochenen Zauberworten in die große gelb-schwarze Prinzengarde-Familie geholt werden – doch dann gab es kein Halten mehr. Von der Leinwand in den Saal gespielt vom Tambourcorps Asperden, das zum dritten Mal die Begleitung übernimmt, stürmte die AKV-Prinzengarde die Bühne. Und nur wenige Augenblicke später betrat auch das künftige Prinzenpaar im funkelnden Licht des künstlichen Feuerwerks offiziell die karnevalistische Bühne.
Beide waren von dem Empfang im Kastell geradezu überwältigt: „Das war einfach Wahnsinn!“, so Sebastian I. Hinter der Bühne hätten sie sich – in einem Anflug von Aufregung – gefragt „Warum machen wir das?“, erzählte Mareike III.: „Jetzt wissen wir es! Danke für den tollen Empfang!“ Sie freuen sich darauf, mit allen Narren Hand in Hand durch die Säle zu ziehen. Das Sessions-Motto symbolisiere Gemeinschaft und Zusammenhalt. „Wir möchten mit euch durch die Narrenwelt fliegen und euch eine Auszeit vom Alltag schenken“, so das designierte Prinzenpaar.
Und für noch jemanden war dieser Abend eine Premiere: Bürgermeister Stephan Luyven, durch sein Amt als Stadtoberhaupt nun auch Mitglied des Festkomitees Gocher Karneval (RZK), überbrachte die Grüße der Stadt; quasi seine Generalprobe für die festliche Prinzenkür am 9. Januar 2026. „Der Film lässt Gutes ahnen“, so Luyven, „ich freue mich auf eine märchenhafte Session mit euch.“ RZK-Geschäftsführer Heinz Arntz übergab dem Prinzenpaar neben Blumen und Glückwünschen auch die traditionellen 111 Euro für die Prinzengarde-Kasse. „Ihr werdet die Säle im Sturm erobern und ich wünsche euch alles Gute.“ Schließlich erklärte er um 21.12 Uhr die Session 2025/26 in Goch offiziell für eröffnet. Zu den ersten Gratulanten zählten dann das Ex-Prinzenpaar der IPK Pfalzdorf Volker I. (Merten) und Carina I. (HoFfmann). Sie schenkten ihren Nachfolgern eine Kamera, deren Bilder erst nach ein paar Tagen zu sehen sind – für einzigartige Schnappschüsse abseits offizieller Termine. Per eingespieltem Video gratulierte sogar Peter Brings dem Prinzenpaar: „Ich wünsche euch eine geile Session!“ Doch damit war das Programm im Kastell noch nicht beendet. Nachdem auch viele Gäste dem Prinzenpaar gratuliert hatten, nahmen auf der Bühne große Dinge ihren Lauf.
Die bekannte Band „Boore“ schickte sich an, das Stimmungsbarometer noch einmal ordentlich nach oben zu treiben. Das gelang ihnen bestens. Mit „Sternzeichen Kölsch“, „Rot sind die Rosen“ und „Purple Rain“ auf kölsch hatten sie Jecken schnell auf ihrer Seite. Da schlängelten sich bunte Polonäsen durch den Saal, der bald einem einzigen Farbenmeer glich. „Nie mehr feiern ohne Dich“, das dürfte die Marschrichtung durch die Session sein.
Die „Boore“ sorgten zu späterer Stunde für großartige Stimmung.
Ohne gute Freunde geht es nicht: Dominik Loock (2. v.r.) ist Adjutant der Prinzessin, Dennis Männchen (2. v.l.) ist Adjutant des Prinzen und der dritte im Bunde ist Reisemarschall Jochen Strötges (m.)
Die beiden Moderatoren – Tobias Henkel und Julia Lamers (r.), 1. Vorsitzender und 2. Vorsitzende des AKV – bereiteten die Anwesenden auf die zauberhafte Märchenreise vor. Da ließ sich auch Rotkäppchen gerne vom Karneval überzeugen. Foto: Corinna Denzer-Schmidt
Vorhang auf für das künftige Prinzenpaar: Sebastian I. (Hemmers) tritt damit in die Fußstapfen seines Vaters Jürgen Hemmers, der 2006 Gocher Prinz war. Außerdem war Sebastian 2000 bereits Kinderprinz. Mareike III. (Hendricks) im „zivilen Leben“ AKV-Funke, ist seit ihrem fünften Lebensjahr auf der karnevalistischen Bühne aktiv. NN-Fotos: CDS