„unternehmerinnen forum niederrhein“: Ein Netzwerk nur für Unternehmerinnen
Das „unternehmerinnen forum niederrhein“ feiert 20-jähriges Jubiläum im Cinque-Spiegelzelt
NIEDERRHEIN. Am Niederrhein gibt es viele erfolgreiche Unternehmerinnen, die entweder selbstständig in der Arbeitswelt unterwegs sind oder Führungspositionen in Unternehmen bekleiden. Das „unternehmerinnen forum niederrhein“ verschafft ihnen seit nunmehr 20 Jahren die Möglichkeit, sich kennenzulernen, sich untereinander zu vernetzen und sich im gegenseitigen Austausch zu stärken – und das immer in entspannter Atmosphäre. Am kommenden Freitag, 22. August, lädt das „unternehmerinnen forum niederrhein“ anlässlich des 20-jährigen Jubiläums seines Bestehens ins Cinque-Spiegelzeit nach Kleve ein.
Die Erfolgsgeschichte des „unternehmerinnen forums niederrhein“ ist unmittelbar mit Barbara Baratie verknüpft. Sie bekleidet bis heute die Ämter der stellvertretenden Vorsitzenden und Geschäftsführerin. Ihre Diplom-Arbeit an der Hochschule von Arnheim und Nijmegen (HAN) legte 2004 sogar den Grundstein für das Frauen-Netzwerk. „Damals war ich Studentin der HAN und habe das Thema Networking aufgegriffen. ,Was braucht gutes Networking?‘, lautete die Fragestellung. Im Zuge meiner Recherche habe ich eine Erfolgsstrategie erstellt“, berichtet Baratie, die damals auch zu einem „Clever Women“-Event lud. 240 Unternehmerinnen kamen. „Ich stellte schnell fest, dass Frauen sich vernetzen wollen“, sagt Baratie. Sie nahm schließlich mit der Anlaufstelle „Frauen und Beruf“ und zu Gabriele Coché-Schüer Kontakt auf, die damals für die Regionalstelle „Frauen und Beruf“ tätig war. „Es gab damals wenig Möglichkeiten für Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen am Niederrhein sich zu vernetzen. Deshalb war uns beiden klar: Wir brauchen einen Business-Club nur für Frauen“, sagt Baratie.
Über das damalige Landesprogramm „Regionen stärken Frauen“ erhielt das Projekt 2004 eine Anschubfinanzierung über zwei Jahre. Im Mai 2005 lud das Frauen-Netzwerk schließlich zur ersten großen Veranstaltung im Moerser Schloss ein. „Da das Stadtschloss relativ klein ist, hatten wir nur Platz für 77 Frauen. Die Plätze waren schnell weg, weshalb wir spontane Besucherinnen leider wegschicken mussten“, erzählt Baratie, die damals offenbar einen Nerv traf. Denn es stellte sich ein nachhaltiger Erfolg ein: Seit 2007 ist das Netzwerk ein sich selbsttragender Verein. „Wir sind das einzige Projekt, das eine Anschubfinanzierung aus EU-Geldern bekommen hat, bis heute besteht und eigenständig existiert“, sagt Baratie nicht ohne Stolz.
Zur Vereinsgründung 2007 zählte das „unternehmerinnen forum niederrhein“ 30 Mitglieder. „Schon kurz darauf hatten wir über 60 Mitgliedsanträge. Wir sind stetig gewachsen und haben bis heute konstant 120 Frauen, die Mitglied bei uns sind. Das Interesse ist immer noch da“, sagt Baratie, die seit 20 Jahren zahlreiche Veranstaltungen für das „unternehmerinnen forum niederrhein“ organisiert hat. „Uns war von Anfang an wichtig, dass wir kein ,Frauenclübchen‘, sondern ein professionell und ernstzunehmend agierendes Netzwerk sind“, betont Baratie. Dass sie bis heute Geschäftsführerin sei und alles bündle, sei sicherlich auch ein Grund für den Erfolg. „Hinzu kommt, dass ich selbst Unternehmerin bin. Ich blicke aus unternehmerischer Sicht auf das, was wir als Impuls oder als Thema brauchen: Was ist gerade in der Welt los? Was berührt uns? Was bringt uns nach vorne? Was sind Wachstumsthemen? Das ist bei uns ganz anders, als in anderen Netzwerken. Ich weiß als Unternehmensberaterin, was Unternehmen brauchen und welche Themen uns voranbringen“, sagt Baratie, die in den vergangenen 20 Jahren etliche Veranstaltungen – von Vorträgen über Reisen, Unternehmensbesuchen, Jour Fixes, entspannten Events bis hin zur 2014 entstanden FrauenFilmNacht im Klever Tichelpark-Kino – für das „unternehmerinnen forum niederrhein“ organisiert hat. Etwa acht bis zehn Treffen gibt es pro Jahr.
Und die Unternehmerinnen vom Niederrhein – aus den Kreisen Kleve und Wesel und sogar darüber hinaus – nahmen die Angebote regelmäßig gerne wahr. „Es sind immer schöne Veranstaltungen. Man kann sich austauschen ohne Angst haben zu müssen, belächelt zu werden“, sagt Corinna Ortmann, die als Unternehmerin Mitglied des „unternehmerinnen forums niederrhein“ ist. Auch Inge Roterberg kann das nur bestätigen: „Die Treffen sind immer bereichernd. Frauen sind einfach toll. Es geht nicht darum, Kunden zu akquirieren, sondern sich auszutauschen – und daraus sind viele Freundschaften entstanden.“
Der Umgang untereinander sei immer absolut respektvoll. „Ich bin neu dazugekommen, aber wurde direkt herzlich willkommen geheißen. Es hieß sofort: Erzähl mal von dir. Was machst du Cooles?“, berichtet Pauline Schramm. Genau von solchen Momenten und dem Umgang miteinander lebe das „unternehmerinnen forum niederrhein“.
Sie seien aber wohl auch nur möglich, weil es eben ein reines Frauen- und kein allgemeines Business-Netzwerk sei. „Mit Männern wäre das schon etwas anderes. Viele prahlen sofort mit ihren Erfolgen, während Frauen sich eher zurücknehmen und unsicher sind, ob sie das überhaupt erzählen und stolz darauf sein dürfen“, meint Ortmann. Das „unternehmerinnen forum niederrhein“ biete Unternehmerinnen, Freiberuflerinnen, selbstständigen Frauen im Handwerk und Frauen in wichtigen Führungspositionen vom gesamten Niederrhein deshalb einen sicheren Rahmen, sich untereinander kennenzulernen, sich auszutauschen und vernetzen zu können.
Zum 20. Jubiläum des „unternehmerinnen forums niederrhein“ lädt das Netzwerk am Freitag, 22. August, um 18 Uhr (Einlass: 17.45 Uhr) interessierte Frauen ins Cinque-Spiegelzelt an der Cinqueallee in Kleve ein. Das Jazz-Ensemble „Hoodini“ wird für die musikalische Unterhaltung sorgen. Der Eintritt kostet 49 Euro (inklusive Begrüßungsgetränk und Buffet). Karten sind online unter www.unternehmerinnenforum-niederrhein.de/events/20-jaehriges-jubilaeum/ erhältlich. Auch Männer sind als Begleitung willkommen.
Sabrina PetersStarke Frauen für ein starkes Netzwerk: Angelika Kohn, Inge Roterberg, Katja Meenen, Barbara Baratie, Corinna Ortmann und Pauline Schramm (v.l.) NN-Foto: SP
Redakteurin in Xanten, Kalkar, Rheinberg und Alpen sowie Büderich und Ginderich