„Padel-Tennis“ – eine Trendsportart für Xanten?
Sportlehrer Ingo Geisler und weitere Mitstreiter wollen eine „Padel“-Halle in Xanten bauen
XANTEN. Kostengünstige, niedrigschwellige und ganzjährige Angebote für Kinder und Jugendliche sind in vielen Städten überschaubar (geworden) – zumindest, wenn man abseits der Sportvereine blickt, die in diesem Bereich jedoch zumeist ehrenamtlich einen wichtigen Bedarf abdecken und Kinder und Jugendliche damit auch in Bewegung bringen. Ingo Geisler, Sportlehrer an der Willi-Fährmann-Gesamtschule in Xanten, möchte das ändern und plant nun zusammen mit Artur Mücke sowie Pascal und Julia Teufel ein neues sportliches Angebot in Xanten: Sie möchten eine „Padel“-Halle bauen und die neue Trendsportart – ein vom Tennis abgeleitetes Rückschlagspiel – nach Xanten bringen. „Padel“ soll mit diesem Vorhaben auch am Niederrhein etabliert werden.
Ingo Geisler hat die Sportart selbst im Urlaub kennengelernt. „In Spanien ist die Sportart schon weit verbreitet. Dort gibt es schon 30.000 ,Padel‘-Hallen“, sagt Geisler und ergänzt: „Artur Mücke und ich haben zwei Söhne im gleichen Alter. Wir haben uns gedacht, dass wir ,Padel‘ auch nach Xanten bringen müssen, um hier ein neues und niedrigschwelliges Angebot zu schaffen.“ Deshalb habe er vor langer Zeit schon Kontakt zu Xantens nun scheidenden Bürgermeister Thomas Görtz aufgenommen, um nach einem geeigneten Grundstück zu suchen. Innerhalb des Innenstadtbereichs konnten alle Beteiligten allerdings keine geeignete freie Fläche, die laut Geisler mindestens 3.000 bis 4.000 Quadratmeter groß sein muss, finden. „Wir brauchen einfach ein wirklich großes Grundstück“, begründet Geisler.
Eine geeignete Fläche konnten Geisler und seine Mitstreiter dank der Hilfe von Thomas Görtz nun jedoch im Gewerbegebiet in Birten finden. Dieses hat die Stadt Xanten als Eigentümerin zurzeit für die „Padel“-Halle reserviert. „Es ist 3.000 Quadratmeter groß. Auf 1.500 Quadratmetern soll die ,Padel‘-Halle entstehen, die insgesamt vier Trainingsflächen beinhalten soll. Diese sollen nicht nur für das ,Padel‘-Spiel zur Verfügung stehen, sondern auch anderweitig als Kursräume genutzt werden“, erklärt Geisler. Im Außenbereich soll auch noch eine „Padel“-Spielfläche entstehen, das Hauptaugenmerk liege aber auf der Halle, wie Geisler betont.
Die Idee hat der Sportlehrer auch bereits dem Leader-Vorstand vorgetragen, um eine Förderung zu erhalten. Als geborenes Mitglied ist auch Thomas Görtz im Leader-Vorstand, der sich, wie er selbst bestätigt, innerhalb des Vorstands für das Projekt ausgesprochen hat. „Die ,Padel‘-Halle wäre eine tolle Ergänzung für die Stadt. Wir haben wenig Sportmöglichkeiten, deshalb wäre diese Halle, die auch von Schulen genutzt werden könnte, eine schöne Ergänzung“, begründet Görtz.
Der Plan der Initiatoren, die hinter der „Padel“-Halle stehen, sieht nämlich nicht nur vor, Trainingszeiten in der „Padel“-Halle gegen eine Gebühr an sieben Tagen in der Woche und rund um die Uhr zu vermieten. „Wir wollen auch einen Verein gründen, um Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, zu geringeren Konditionen die ,Padel‘-Halle nutzen zu können“, sagt Geisler. Darüber hinaus sollen nicht nur Schulen, sondern auch Vereine die Halle zu Trainingszwecken nutzen können. „Außerdem plane ich, in den Räumlichkeiten Sport- und Gesundheitskurse anzubieten“, sagt Geisler, der aber auch hofft, dass die Sportart „Padel“ auch in Xanten immer beliebter werden könnte. „Es ist die am stärksten wachsende Sportart in Europa zurzeit. Sie kann schneller erlernt werden als Tennis und eignet sich damit besonders auch für Anfänger“, sagt Geisler, der mit seinen Mitstreitern zurzeit stark an der Umsetzung der Idee arbeitet und dabei auch den Antrag für die Leader-Förderung intensiv vorbereitet. Im Sommer 2026, so lautet das ambitionierte Ziel, soll die „Padel“-Halle im Gewerbegebiet in Birten aber fertig sein. Deshalb soll die Finanzierung bis November stehen.
Sabrina PetersPadel-Tennis
„Padel-Tennis“ (kurz: „Padel“) ist eine Mischung aus Tennis und Squash. Es wird meist im Doppel auf einem kleineren, von Glas- und Gitterwänden umgebenen Spielfeld gespielt. Die Schläger sind kürzer, ohne Bespannung, und die Bälle ähneln Tennisbällen, sind aber etwas weniger druckvoll.
Besonders charakteristisch ist, dass die Wände ins Spiel einbezogen werden dürfen, ähnlich wie beim Squash. Dadurch entstehen längere, dynamische Ballwechsel. „Padel“ gilt als leicht erlernbar, da Aufschläge von unten gespielt werden und Technik sowie Kraft weniger entscheidend sind als Taktik und Teamspiel.
Artur Mücke, Ingo Geisler, und der scheidende Bürgermeister Thomas Görtz mit dem „Padel-Tennis“-Equipment. NN-Foto: Theo Leie
Redakteurin in Xanten, Kalkar, Rheinberg und Alpen sowie Büderich und Ginderich