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Erwin Kohl mit seinem Krimi vor dem Tatort in Alpen, an dem der Bauer in seiner Geschichte ermordet wurde. Foto: Bettina Kohl
11. Oktober 2025 · Sabrina Peters · Alpen

Neuer Krimi von Erwin Kohl: „Jede Menge Kies“ und ein ermordeter Bauer

Der Privatermittler Lukas Born ermittelt wieder im neuesten Krimi des Alpener Autors Erwin Kohl

ALPEN. Kaum ein Thema bewegt den Niederrhein so sehr wie das Thema Kiesabbau. Es ist also keine wirkliche Überraschung, dass der aktuell wohl bekannteste Krimi-Autor vom Niederrhein, Erwin Kohl, genau dieses Thema für sein gerade erschienenes und somit neuestes Werk gewählt hat. „Jede Menge Kies“ heißt es und spielt hauptsächlich in Kohls Heimatort Alpen – quasi direkt vor seiner Haustür. „Ich bin mit meinem Hund spazieren gegangen und habe dabei den Tatort an der Hucker Straße entdeckt“, verrät Kohl. Im Roman wird Bauer Gerd Heitkamp dort nämlich tot aufgefunden – am Vorabend hatte er an derselben Stelle noch gegen die Auskiesung vom Ackerland demonstriert. Na, wenn man das mal kein Zufall ist…

Der mittlerweile 16. Roman von Erwin Kohl stellte ihn dieses Mal allerdings vor der vielleicht größten Herausforderung seiner Karriere. „Die Recherchen zu diesem Roman waren wirklich so schwierig wie noch nie. Beim Thema Kiesabbau herrscht offenbar großes Schweigen. Ich habe unter anderem sechs Bürgerinitiativen, Landwirtschaftsverbände, einzelne Landwirte, die Kiesindustrie und persönliche Bekannte kontaktiert, aber keiner wollte wirklich etwas sagen“, berichtet Kohl und ergänzt: „Der Arbeitstitel des Buches hieß deshalb auch: ,Wenn Bauern mauern‘“. Gemeinsam mit dem Verlag habe er sich dann aber doch für „Jede Menge Kies“ entschieden.

Der Titel des Buches sei schließlich gleich im doppelten Sinne richtig. „Beim Kiesabbau geht es um jede Menge Geld“, weiß Kohl. Da seine hiesigen Ansprechpartner ihn am Niederrhein nicht wirklich weiterhalfen, führten ihn seine Recherchen schlussendlich nach Hessen. „Dort gibt es einen Ort, der ungefähr so groß wie Rheinberg ist, und in dem Kies großflächig abgebaut werden sollte. Dort habe ich Menschen gefunden, die mir etwas zum Thema erzählt haben“, sagt Kohl. Er habe nämlich unbedingt herausfinden wollen, worum es beim Kiesabbau wirklich gehe. „Das Thema ist am Niederrhein ja omnipräsent – gerade auch aktuell durch den umstrittenen Regionalplan Ruhr – und es ist auch wirklich brisant. Ich wollte verstehen, was genau dahintersteckt. Warum etwa Bauern ihr Land verkaufen, welche Summen dabei im Spiel sind und um welche großen moralischen Konflikte es dabei geht“, erläutert Kohl.

In diesen Gesprächen habe er erfahren, dass schon bei wenigen Hektar Millionensummen im Spiel sind. „Und da muss ich sagen, kann ich so manchen Bauern auch verstehen, dass er sein Land dafür verkauft und sich mit Mitte 50 zur Ruhe setzt“, sagt Kohl, auch wenn er selbst dem Kiesabbau kritisch gegenüberstehe: „Ich liebe den Niederrhein mit seinen weiten Feldern und ich gehe einfach unheimlich gerne hier spazieren. Deshalb möchte ich hier keinen Fleckenteppich aufgrund einer Rohstoffgewinnung haben. Denn die Flächen bleiben ja am Ende leer und werden nicht wieder aufgefüllt.“

Die fiktive Geschichte in „Jede Menge Kies“ werde bezüglich des Kiesabbaus aber neutral erzählt. „Hier gibt es keine Positionierungen auf eine der beiden Seiten. Das wollte ich auch nicht“, sagt Kohl. Auch bedingt durch die schwierige Recherchearbeit sei es für ihn dieses Mal aber schwierig gewesen, das Thema aus einer Erzählperspektive heraus aufzugreifen. „Den Kiesabbau habe ich deshalb in den Dialogen untergebracht“, verrät Kohl. Hauptfigur ist natürlich wieder der Privatermittler Lukas Born, der zu Beginn des Buches beauftragt wurde, herauszufinden, wer Bauer Gerd Heitkamp ans Leder will. Denn dieser erhält Morddrohungen. Doch noch bevor Born herausfinden konnte, wer dafür verantwortlich ist, wird Heitkamp tot aufgefunden. Warum wollte er mitten in der Nacht nach Hause laufen? Wem ist er unterwegs begegnet? Und vor allem: Welches Geheimnis hat er mit in den Tod genommen? Fragen, die Lukas Born beschäftigen und beantworten will.

Der neueste Kohl-Krimi enthält aber noch eine weitere fiktive Handlung, die in Bedburg-Hau angesiedelt ist. „Mit diesem Erzählstrang wollte ich Lukas Born an seine Grenzen bringen. Denn ein Leitsatz beim Krimi-Schreiben lautet: Quäl deine Hauptfigur“, sagt Kohl. Aufgrund dieses Nebenschauplatzes, bei dem ein gewisser Geenen, den Born und seine Ex-Frau Julia vor einigen Jahren ins Gefängnis gebracht haben, nach seiner Entlassung aus der Haft plötzlich auftaucht, erhalte der Leser aber im Prinzip zwei Krimis in einem, wie Kohl verrät. Was beide Geschichten aber zusätzlich miteinander verbindet: Sie werden mit Spannung, aber auch Humor erzählt und sind dadurch gleichermaßen mitreißend.

Die Premierenlesung mit Glam Bam findet am kommenden Freitag, 17. Oktober, um 19.30 Uhr (Einlass 18.30 Uhr) im Sonsbecker Kastell statt. Eintrittskarten sind noch erhältlich im Rheinberger Lädchen (Römerstraße 48, Annaberg), dem Sonsbecker Bücherbogen, dem Alpener Kiosk an der Lindenallee oder beim Autor direkt über das Kontaktformular auf der Homepage: www.erwinkohl.de

Weitere Lesungen sind unter anderem am 24. Oktober um 19 Uhr im Rathaus Alpen, am 26. Oktober um 18 Uhr im Heimatmuseum Schaephuysen, am 30. Oktober um 19 Uhr in der Bücherei Kleve, am 6. November um 10 Uhr bei den Landfrauen Alpen, am 12. November um 19.30 Uhr im Pier 5 im Hafen Vynen, am 16. November um 18 Uhr in der Motte in Alpen, am 19. November, 19.30 Uhr im JaHotel in Geldern, am 25. November um 20 Uhr in der Bücherei Rees, am 27. November um 19 Uhr in der Bücherei St. Nicolai Kalkar, am 29. November um 15 Uhr in den Millinger Höfen in Rheinberg und am 29. Januar um 19.30 Uhr im Amaliencafè in Alpen.

Sabrina Peters

Verlosung

Die NN verlosen drei Exemplare von „Jede Menge Kies“ von Erwin Kohl . Einfach eine E-Mail mit Name, Anschrift, Telefonnummer und dem Betreff „Kies“ an gewinnspiel@nn-verlag.de senden. Einsendeschluss ist der 19. Oktober. Die Namen der Gewinner werden online unter www.niederrhein-nachrichten.de veröffentlicht.

Erwin Kohl mit seinem Krimi vor dem Tatort in Alpen, an dem der Bauer in seiner Geschichte ermordet wurde. Foto: Bettina Kohl

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