Jan-Joest-Gymnasium ist jetzt „Digitale Schule“
Kalkarer Schule gehört zu den 107 Schulen, die das Zertifikat erhalten haben
In den letzten Jahren haben Schulen sich stärker für die Chancen der digitalen Bildung geöffnet. Sie wollen sich entwickeln und die eigene digitale Veränderung vorantreiben. Um Schulen zu motivieren, ihr digitales Profil weiter zu schärfen und informatische Inhalte verstärkt in den Unterricht zu bringen, hat die Nationale Initiative „MINT Zukunft schaffen!“ die Auszeichnung „Digitale Schule“ ins Leben gerufen. Mit dem Signet soll das Engagement der Schulleitungen und Lehrkräfte gewürdigt und bestärkt werden, die sich für eine zeitgemäße Bildung in der digitalen Welt stark machen. Den Digitalen Schulen wurde es durch einen Kriterienkatalog ermöglicht, eine Standortbestimmung sowie eine Selbsteinschätzung zum Thema „Digitalisierung“ vorzunehmen und Anregungen umzusetzen.
Bei Vorliegen einer entsprechenden Profilbildung und nach strenger Prüfung durch eine externe Jury kann von einer digitalen Schule gesprochen werden. Der Kriterienkatalog „Digitale Schule“ umfasst fünf Module, die alle von den Schulen nachgewiesen werden: 1. Pädagogik & Lernkulturen, 2. Qualifizierung der Lehrkräfte, 3. Regionale Vernetzung, 4. Konzept und Verstetigung und 5. Technik und Ausstattung. Die Module sind orientiert an der Strategie der Kultusministerkonferenz der Bildungsminister „Bildung in der digitalen Welt“ und wurden von Expertinnen und Experten sowie Wissenschaftlern der beteiligten Verbände entworfen. Die Ehrung als „Digitale Schule“ ist dabei wissenschaftlich basiert, verbandsneutral sowie unabhängig.
Bundesbildungsministerin Dorothee Feller lobt das Engagement der Schulen: „Deutschlands Zukunft schlummert in den Köpfen junger MINT-Talente! In ihnen liegt der Schlüssel zu Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit und Fortschritt im 21. Jahrhundert. Um diese Potenziale zu entfalten, bedarf es eines soliden Fundaments. Digitale Schulen spielen hierbei eine tragende Rolle. Diese Schulen gehen weit über den reinen Lehrplan hinaus. Sie fördern kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten und Teamgeist – Fähigkeiten, die in der modernen Arbeitswelt unverzichtbar sind. Darüber hinaus ermöglichen sie jungen Menschen den Zugang zu modernster Technik und digitalen Lernwelten. So werden sie fit gemacht für die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung.“
JJG-Schulleiterin Susanne Janßen zeigt sich hocherfreut über die Auszeichnung für die Arbeit der Lehrer an ihrer Schule und sieht sich in dem Weg bestätigt, den die Schule und die Stadt Kalkar seit ihrem Umzug in das neue Gebäudeeingeschlagen haben: „Unser Konzept zum lernförderlichen Einsatz von Tablets im Unterricht hat damit eine Würdigung erfahren. Die Ausstattung unserer Schule ermöglicht das Lernen an jedem Ort – sowohl innerhalb als auch außerhalb des Gebäudes. Dabei sollen die iPads das herkömmliche Lernen und Schreiben mit dem Stift nicht ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen. Die Schülerinnen und Schüler können in Präsenz oder auf Distanz zusammenarbeiten und lernen gleichzeitig überfachlich den Umgang mit neuen Methoden und Arbeitsweisen. Daher haben wir nicht nur in die Hardware vor Ort investiert, sondern auch in Fortbildungen des Personals sowie geeignete Software-Anwendungen, die zu unseren Bedürfnissen passen.“
„Die Kinder erhalten ab der siebten Klasse eine 1:1-Ausstattung mit Tablets, für die jüngeren Jahrgänge stehen mobile Koffer mit Geräten bereit. Sie lernen in Workshops Dinge wie die Selbstorganisation und Einrichtung ihrer Geräte. Wie selbstverständlich werden Videos oder Bilder von naturwissenschaftlichen Experimenten in den digitalen Notizbüchern abgespeichert, werden Podcasts aufgenommen oder eine digitale Pinnwand erstellt. Der Lernprozess profitiert von diesen neuen Möglichkeiten enorm“, ergänzt der stellvertretende Schulleiter Frank Krebbing.
„Die Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit iPads ist ein wichtiger Schritt, um ihnen einen chancengerechten Zugang zu Bildung zu ermöglichen und sie auf die digitale Zukunft vorzubereiten. Themen wie künstliche Intelligenz fordern uns heraus, und es ist entscheidend, dass unsere Schülerinnen und Schüler lernen, diese Technologien kompetent für ihre Arbeit zu nutzen, um nicht am Ende von dieser ersetzt werden zu können“, betont der Digitalisierungsbeauftragte der Schule, Thorsten Wolk: „Aktuell fordert beispielsweise die Art und Weise der Formulierung einer Frage an die KI (Prompten) sowohl Schüler wie Lehrer heraus.“ Die kleine Delegation des JJG umfasste auch die Schülerin Kim Krone (EF) und den Schüler Donovan Nellesen (9b), die das umfangreiche Rahmenprogramm an diesem Tag im Nixdorf Museum besucht haben. Dort besuchten sie unter anderem Workshops zum autonomen Fahren oder konnten lernen, wie man Sensoren für ein Gewächshaus programmiert.