
In Geldern angekommen
Christoph Holstein ist neuer Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde
GELDERN. Seit einem Monat schon lernt Familie Holstein Geldern und den Niederrhein kennen. Am Sonntag wurde Pfarrer Christoph Holstein in die Pfarrstelle der Region Süd, mit Zuordnung Geldern, eingeführt. Geldern ist die vierte und wohl letzte Pfarrstelle, die Holstein übernimmt. Nach seinem Dienst in Braunschweig kam er nun mit seiner Familie aus Antwerpen an den Niederrhein.
Sechs Jahre war Holstein in Antwerpen für deutschsprachige Gemeinde in der Provinz Antwerpen zuständig, einer Auslandspfarrstelle der Evangelischen Kirche in Deutschland. Also wieder ein neues Eingewöhnen in Geldern. „Bei unserem ersten Treffen viel mir sofort dein strahlendes Gesicht auf“, sagte Superintendent Pfarrer Robert Arndt in seiner Ansprache. „Im Gespräch wurde mir auch deutlich, da ist einer, der weiß was er will und was er kann.“ Mit der Einführung wurde Holstein an sein bei der Ordination gegebenes Versprechen der öffentlichen Verkündigung und Seelsorge erinnert. Die Gemeinde wurde gebeten, den 58-Jährigen in seinem Dienst zu unterstützen. Während in der Provinz Antwerpen Gemeindeglieder der deutschsprachigen Gemeinde weit verstreut wohnen, sind die Wege in Geldern kürzer. „Auch die kirchliche Arbeit bei uns befindet sich in einem Veränderungsprozess“, so Arndt. Sie bewege sich zwischen großer Volkskirche und neuen zielgruppenspezifischen Angeboten, zwischen Menschen, denen Kirche wichtig sei und denen, die mit ihr wenig verbänden.
„Hallo“ zum neuen Pfarrer sagten in der Heilig-Geist-Kirche auch die Kinder der evangelischen Kindertagesstätte Arche Noah. Sie lasen abwechselnd Psalm 23 vor und sangen das Lied „Laudato si“, in das die Gemeinde gerne mit einstimmte. Zuhören durfte die Festgemeinde beim Lied „Great is our lord“, das Kantorei und Band unter der Leitung von Kantorin Jeehuyn Park von der Empore aus präsentierten. Der Predigttext des Sonntags im 1. Petrusbrief, Kapitel 5 rät den Menschen „demütig“ zu sein. Ein inzwischen wenig gebrauchtes Wort und „wahrscheinlich etwas, für das man in sozialen Medien nur wenige „likes“ bekommen könnte“, so Holstein in der Predigt. Der Bibeltext meine mit Demut, sich im Umgang mit anderen und Gott zurückzunehmen, statt sich selbst zu überhöhen. „Gott erhöht uns dann, wenn die Zeit dafür gekommen ist“, sagte Holstein. Ein weiterer Aspekt sei Gelassenheit, denn Gott kümmere sich um uns.
Zahlreiche Menschen hießen Pfarrer Holstein nach dem Gottesdienst willkommen und wünschten ihm alles Gute. Ein Grußwort sprachen Pastor Joji Koorapati (Pfarrgemeinde Maria-Magdalena) „ich wünsche Ihnen offene Türen und gute Begegnungen“. Bürgermeister Sven Kaiser betonte, „wichtig ist, dass Sie sich bei uns wohlfühlen“. Landtagsabgeordneter Stephan Wolters sah Verbindendes: „Kirche und Politik geht es um die Menschen, die hier leben.“ Ortsbürgermeister Walter Schröder meinte, „Sie kommen in eine tolle Gemeinde, in der Ökumene gelebt wird.“ Presbyteriumsvorsitzende Dr. Katrin Müller (Straelen-Wachtendonk) lud für die fünf Gemeinden der Region Süd im Kirchenkreis Kleve ein: „Wir freuen uns auf ihr Mittun und ihre Ideen“. Für das Presbyterium der Kirchengemeinde Geldern sprach Angelika Hetzel: „Wir wollen mit Dir Neues entdecken und unsere Gemeinde mit Dir weiterentwickeln“.