
Hochmeisterplakette für Eltens Rollstuhlschieber
Der St. Martinus-Schützenbruderschaft wurde die Hochmeisterplakette verliehen
ELTEN. Auf dem Bundesfest des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften in Mönchengladbach ist die St. Martinus Schützenbruderschaft Elten für ihr soziales Engagement in der Kategorie „Bruderschaft und Kirche“ vom Hochmeister Dr. Emanuel Fürst zu Salm Salm sowie Bundesschützenmeister Robert Hoppe die Hochmeisterplakette verliehen worden. Bereits im vergangenen Jahr wurde der Eltener Jungschützenabteilung die Hochmeisterplakette für ihre mehrjährigen caritativen Arbeiten unter anderem an den Soldatengräbern in Elten verliehen. Dass eine Bruderschaft zwei Jahre in Folge diese besondere Ehrung erhält ist ein absolutes Novum.
Um stellvertretend für die vielen hervorragenden caritativen Leistungen, die in den Bruderschaften im BHDS-Verband erbracht werden einige besonders hervorzuheben, wurde eigens ein Ehrenpreis gestiftet. Der Bund würdigt mit der Auszeichnung die jahrzehntelange Rollstuhlschieber-Aktion der Eltener Schützen. Seit 1988 führen Mitglieder der Eltener Schützenbruderschaft von Mai bis September regelmäßig Ausflüge mit rollstuhlgebundenen Bewohnern des St. Martinus-Stifts durch. An Sonntagen werden die Senioren vormittags für etwa zwei Stunden durch das Silberdorf gefahren. Ursprünglich begleiteten die Schützen die Bewohner bei der Teilnahme an Prozessionen oder Konzerten vom örtlichen Musikverein, um ihnen Teilhabe am Gemeindeleben zu ermöglichen. Aus diesen wenigen Veranstaltungen entwickelten sich rasch regelmäßige sonntägliche Spaziergänge, die den Bewohnern viel Freude machen. Mit wenig Aufwand bereiten die ehrenamtlich tätigen Schützen den Bewohnern des St.-Martinus-Stifts seit nunmehr 37 Jahren durch diese Aktion eine große Freude. Auch die Verantwortlichen des St. Martinus-Stifts unterstützen die vormittäglichen Sonntagsausflüge. Für einige Bewohner ist der regelmäßige Besuch selten, daher ist diese Abwechslung besonders willkommen.
Der Ausschuss für die caritativen Aufgaben des Bundes hat zudem auch in diesem Jahr wieder die Leistungen der Bruderschaften und Bezirksverbände zusammengestellt. Bundesschützenmeister Hoppe nannte weitere Zahlen, die der caritative Ausschuss unter Leitung von Karlheinz Kamps über das soziale Engagement der Schützenbruderschaften ermittelt hat. So wurden für soziale, meist örtlich gebundene Aufgaben mehr als 461.000 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. Das entspricht einem Gesamtwert von über 5,7 Millionen Euro. Mehr als 3.5 Millionen Euro wurden für Kindergärten, Schulen, Martinsumzüge, Palliativ-Stationen, Hospize, Kirchen und Behinderteneinrichtungen von den 1.250 Schützenbruderschaften gespendet. Hinzu kommt die Unterstützung für das Katholischen Blindenwerk, zum Beispiel für Projekte in Burkina-Faso oder auch die Brillensammlung „Sehen schenken“, bei der gebrauchte und nicht mehr benötigter Brillen gesammelt und an das Deutsche Katholische Blindenwerk. „Brillen-Weltweit“ geliefert werden. Dort werden sie hochwertig aufgearbeitet und verschiedenen Hilfsorganisationen überwiegend in Afrika kostenlos zur Verfügung gestellt. Im vergangenen Jahr konnten hier so 1,3 Tonnen gebrauchter Brillen gesammelt werden. Auch finden sich im Verbandsgebiet viele Altkleidercontainer, wodurch örtliche ambulante Palliativstationen der Malteser unterstützt werden.
Zur Entgegennahme der Ehrung machte sich eine Abordnung von vier Eltener Schützenbrüder auf den Weg zum Bundesfest nach Mönchengladbach.

Hochmeister Dr. Emanuel Fürst zu Salm Salm (l.) und Eltens stellvertretender Brudermeister René Bolk (r.). Foto: Tobias Herbst
In Mönchengladbach (v.l.): Ausschussmitglied für die Diözese Münster Heinz-Peter Thoebarth, Vorsitzender des caritativen Ausschusses des BHDS Karlheinz Kamps, stellvertretender Brudermeister René Bolk, die beiden Mitbegründer der Rollstuhlschieber-Aktion Johannes Cornelissen und Hans Bernd Gudde, Heiner F. Scholten sowie Ausschussmitglied für den BdSJ Sebastian Janßen. Foto: Roman Meyer
