
Eine friedliche Kundgebung zum Schutz der Demokratie
Auf Einladung des Bündnisses „Berka Bleibt Bunt“ kamen am Sonntag 500 Menschen zusammen
Bei sonnig-kaltem Winterwetter verlief die Demonstration am vergangenen Sonntag friedlich ab. Um 11.55 Uhr hatten sich Menschen jeder Generation – von Jung bis Alt – auf dem Großen Marktplatz versammelt. Einige von ihnen hatten selbstgestaltete Plakate mitgebracht, auf denen „Faschismus ist keine Alternative“, Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf“, „Nie wieder ist jetzt“ oder „Kein Bock auf Nazis“ standen.
„Uns war es wichtig, vor der Bundestagswahl am kommenden Sonntag noch einmal auf die Straße zu gehen und vor allem gegen Rechtsaußen und für die Demokratie zu demonstrieren“, sagte Heiermann. Dies sei wichtig gewesen. „Denn in dem vergangenen Jahr seit unserer ersten Demonstration hat sich nichts verändert. Die demokratische Mitte muss aber unbedingt wieder zueinander finden“, begründete Heiermann. Der Anstoß zur neuerlichen Kundgebung war vor allem die CDU, die mit ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz bei der Abstimmung im Bundestag zum „Zustrombegrenzungsgesetz“ die Unterstützung durch die Stimmen der AfD in Kauf nahm. Für Heiermann war das nicht hinnehmbar: „Deshalb dürfen wir auch nicht mehr leise sein. Wir müssen unsere Demokratie schützen.“
Dass trotz der Unruhe im Land „nur“ 500 Leute zur Kundgebung auf den Großen Markt nach Rheinberg kamen, habe sicherlich auch an der Karnevalszeit und am Sonntag-Mittag gelegen. Zudem sei es deutlich komplizierter geworden, an so einer Veranstaltung teilzunehmen, seitdem CDU-Politiker Mathias Middelberg gefordert habe, gemeinnützigen Vereinen die Gemeinnützigkeit abzuerkennen, wenn sie sich bei Demonstrationen gegen CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz und die CDU stellten. „Das ist absolut nicht akzeptabel“, fand Heiermann, für den es sehr wichtig war, dass die Kundgebung trotz allem familienfreundlich und friedlich verläuft. „Ich habe deshalb direkt zu Beginn der Veranstaltung darauf hingewiesen, dass wir uns von Gewalt und Extremismus in jeder Form distanzieren und alles friedlich ablaufen soll“, sagte Heiermann.
„Berka Bleibt Bunt“ sei es einzig und allein darum gegangen, für die Demokratie einzustehen. Denn diese sieht Heiermann in Gefahr. „Dass wir Menschen nur anhand ihrer Kultur oder ihrer Herkunft aussortieren, hatten wir vor 80 Jahren schon einmal – und wir wissen, wo das hingeführt hat“, so Heiermann.
Weitere Demonstrationen plant „Berka Bleibt Bunt“ erstmal nicht. „Wir wollen aber wieder mehr machen und nicht so ruhig bleiben wie im vergangenen Jahr“, versprach Heiermann. So solle es kleinere Aktionen im Rheinberger Stadtgebiet geben. Immerhin stünde im Herbst ja auch schon mit der Kommunalwahl die nächste bedeutende Wahl an.
Sabrina Peters
Bei der Kundgebung gab es auch mehrere Redner. NN-Foto: Theo Leie Foto: Theo Leie NiederheinNachrichten
Auf dem Großen Marktplatz in Rheinberg versammelten sich am vergangenen Sonntag rund 500 Menschen. NN-Foto: Theo Leie

Redakteurin in Xanten, Kalkar, Rheinberg und Alpen sowie Büderich und Ginderich