
Ein Vorzeige-Bauhof für Kalkar
Der Städtische Bau- und Betriebshof konnte nach 22 Monaten Bauzeit bezogen werden und hat ab dem 1. Januar einen neuen Leiter
Die erste Bürgerin der Stadt sprach weiterhin von einer „märchenhaften Entwicklung“. „Es war einmal ein in die Jahre gekommener Bauhof. Er wusste, dass seine Zeit gekommen ist. Es kam eine gute Fee vorbei, die Unfallkasse hieß“, sagte Schulz. Denn die Unfallkasse verbot die Arbeit aus Sicherheitsgründen am alten Bauhof. Nach zähen Verhandlungen habe es im Jahr 2018 aber die konkrete Aufgabe gegeben, einen Beschluss zum Neubau des Bau- und Betriebshofes zu fassen.
Im Januar 2023 war es dann so weit: Der Spatenstich, der den offiziellen Baubeginn symbolisierte, konnte erfolgen. Auf 6.300 Quadratmetern Grundstücksflächen wurden seitdem ein Verwaltungs- und Aufenthaltsgebäude, eine angrenzende beheizbare Halle sowie eine gegenüberliegende nichtbeheizbare Halle für größere Fahrzeuge gebaut. Darüber hinaus entstand eine Carport-ähnliche Halle für weitere Fahrzeuge.
Sozialgebäude
Das Sozialgebäude umfasst 450 Quadratmeter, auf denen im Obergeschoss die Verwaltung (zwei Einzel-, zwei Doppelbüros, ein Aufenthaltsraum, eine Teeküche, ein Serverraum) untergebracht sind. Im Untergeschoss gibt es einen Aufenthaltsraum sowie jeweils Duschen- und Umkleidekabinen für Frauen und Männer (inklusive Schwarz-Weiß-Bereichen für das An- und Ausziehen von sauberer und dreckiger Kleidung).
Vom Sozialgebäude aus gibt es einen direkten Zugang zur angrenzenden, beheizbaren Halle, in der Fahrzeuge, Maschinen und Geräte wie Laubsauger untergebracht werden. Darüber hinaus ist an ein Schraubenlager sowie eine Werkstatt mit Büro, einer Waschhalle und weiteren Lagerfläche gedacht worden. Hinzu kommt noch ein überdachtes Außenlager für Maschinen und Fahrzeuge mit einer Größe von 400 Quadratmetern, das teils komplett geschlossen, teils aber auch an einer Seite offen ist. Zur weiteren Materiallagerung gibt es darüber hinaus noch ein 580 Quadratmeter großes Außenlager mit Schüttboxen inklusive eines Salzsilos und Soleanlage.
Zufahrt und Hallen
Der Bau- und Betriebshof in Kalkar verfügt nun über zwei Zufahrten mit Sektionaltoren vom Oyweg aus. Die Hallen bestehen jeweils aus einer Stahlkonstruktion und Sandwichpaneelen, während das Sozialgebäude mit einem zweischaligem Verblendmauerwerk geplant wurde. Dieses hat ebenso wie Halle eins eine extensive Dachbegründung erhalten. Zusätzlich ist auf Halle eins eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 35 Kilowatt pro Stunde und einem Speicher für den Eigenbedarf montiert, die noch eine Möglichkeit der Erweiterung auf Hallendach zwei und auf den Außenlager bietet. Die Gebäude haben zudem eine natürliche Belüftung erhalten. Auch Ladestationen für Betriebsfahrzeuge sind vorhanden.
Die jetzige Fertigstellung des Bau- und Betriebshofes ist für Schulz ein großer Gewinn – nicht nur für die Mitarbeiter, sondern auch für die Bürger. „Der Bauhof ist ein wichtiger Bestandteil des städtischen Herzens. Er prägt das Erscheinungsbild und trägt zur Infrastruktur bei“, betonte Schulz. Das neue Gebäude mit seinem neuen Komfort sei für die rund 20 Mitarbeiter auch nochmal ein neuer Motivationsschub.
Die Gesamtkosten des Neubaus belaufen sich auf zirka 5,9 Millionen Euro. Die Stadt Kalkar erhält einen Zuschuss in Höhe von 240.000 Euro aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
Zudem hat der Städtische Bau- und Betriebshof Kalkar ab dem 1. Januar einen neuen Bauhofleiter. Auf Sebastian Ophey (42), der auf eigenen Wunsch hin nach Neukirchen-Vluyn wechselt, folgt der 34-Jährige Andreas Thissen. Sabrina Peters
Der Aufenthaltsraum im Bau- und Betriebshof.

Bauhofleiter Sebastian Ophey (r.) und sein Nachfolger Andreas Thissen.
Der neue städtische Bau- und Betriebshof verbindet das Sozialgebäude mit einer Halle. NN-Fotos (3): SP

Redakteurin in Xanten, Kalkar, Rheinberg und Alpen sowie Büderich und Ginderich