
Ein Tag mit Sergeant Henry, Rheinfähre und Hanse-Eis
Historische Vereniging Zutphen (HVZ) besucht die Stadt Rees und Ressa
REES. Seit die Stadt Rees im Juni 2025 in den internationalen Städtebund „Die Hanse“ aufgenommen wurde, konnte vieles in Bewegung gesetzt werden: Reeser Abordnungen besuchten die Hansetage in Danzig und Visby sowie das Hansefest in Wesel, eine spezielle Hanse-Stadtführung und ein neues Hanse-Eis feierten Premiere, deutsche und niederländische Schüler besuchten sich gegenseitig in Rees und Zutphen und arbeiten aktuell an einem Buch mit ihren Hanse-Geschichten.
Zuletzt fand ein Austausch der Geschichtsvereine beider Hansestädte statt. Nachdem 33 Mitglieder des Reeser Geschichtsvereins Ressa im August noch Zutphen besucht hatten, folgte nun der Gegenbesuch der Niederländer in Rees.
34 Mitglieder der Historischen Vereniging Zutphen wurden vom Reeser Hansebeauftragten Dr. Veit Veltzke und vom stellvertretenden Ressa-Vorsitzenden Michael Scholten sowie von den niederländischen Tourguides Jaap Snijders und Thijs van Dooren durch das Koenraad-Bosman-Museum geführt, bevor die Stadterkundung entlang der Stadtmauer und des Rheins begann und auch die katholische Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt besichtigt wurde.
Kapitän Daniel de Raaf legte mit seiner Rheinfähre „Rääße Pöntje“ eine Sonderfahrt für die deutsch-niederländische Gruppe ein, an der auch der Ressa-Vorsitzende Heinz Wellmann in seiner Rolle als Sergeant Henry teilnahm. Vom neuen Bailey-Brücken-Denkmal ging es durch die Hohe Rheinstraße zum Rheinpark mit dem Froschteich und dem jüdischen Friedhof und schließlich zum Marktplatz und zur evangelischen Kirche, die 1623/24 nach Vorbild einer Kirche im niederländischen Deventer erbaut wurde.
Die Verpflegung der Gäste und Gastgeber stellte Bürgerhaus-Pächterin Silke Waerder sicher, ergänzt durch exklusive Hanse-Eisbecher aus dem benachbarten Eiscafé Roma. Sander Grootendorst, Redakteur einer Lokalzeitung in Zutphen, trug im Bürgerhaus ein Gedicht vor, das er in niederländischer und deutscher Sprache über die alte und neue Freundschaft der Hansestädte Zutphen und Rees verfasst hatte. Adriaan van Oosten, Vorsitzender der Historischen Vereniging Zutphen, dankte dem Ressa-Vorstand (auch Agnes Jay, Dirk Kleinwegen und Ernst August Voß sorgten für einen reibungslosen Ablauf) und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass beide Städte und Geschichtsvereine auch künftig intensiv zusammenarbeiten werden.
Die gegenseitigen Besuche wurden durch das deutsch-niederländische Interreg-Programm gefördert und von der Europäischen Union kofinanziert. Am Mittwoch treffen sich deutsche und niederländische Historiker in Zutphen, um ein wissenschaftliches Symposium zur gemeinsamen Hansegeschichte für das Jahr 2026 vorzubereiten. Am 26. Oktober wird die Stadt Rees, im Rahmen des Hansefestes in Wesel, in die Niederrheinische Hanse aufgenommen.