Ein emotionaler Abschied
Ein Abend voller Überraschungen im Kastell für Gochs Ex-Bürgermeister Ulrich Knickrehm
GOCH. Eine Premiere, eine „Abstimmung“, herzliche Worte und Musik: Es war ein Abend voller Überraschungen für den ehemaligen Gocher Bürgermeister Ulrich Knickrehm.
Moderiert von Andrea Franken aus Keppeln, erlebten die geladenen Gäste im Kastell eine kurzweilige Feierstunde, mit der das langjährige Stadtoberhaupt – nach zehn Jahren im Amt – verabschiedet wurde. Überraschung ist das Stichwort, denn Ulrich Knickrehm bekannte, dass er schlecht damit umgehen könne, wenn er nicht wisse, wo es hingeht. Doch in vielen Momenten sichtlich bewegt, erlebten er und seine Familie ein Programm, das die Verwaltungsmitarbeiter „hinter seinem Rücken“ akribisch vorbereitet hatten, um sich von ihrem Chef zu verabschieden. Ein bisher einmaliges Ereignis in Goch. Für die musikalische Untermalung des Abends sorgte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Goch.
Landrat Christoph Gerwers würdigte in seiner Laudatio Ulrich Knickrehms Wirken in der Bürgermeisterkonferenz: „Streng in der Sache, immer menschlich im Ton“. Und es sei beeindruckend, wie er den Staffelstab nun weitergebe: „Die Stadt hat neue Themen, da braucht es starke Schultern“, zitierte er Ulrich Knickrehm. Autor Robert Peters ließ die gemeinsame Jugendzeit in Goch wieder lebendig werden und pflegte feinsinnig die Rivalität zwischen Goch und Kleve. Pfarrer Robert Arndt, quasi der Nachbar von nebenan, berichtete, dass er und Ulrich Knickrehm in zehn Jahren zwar „Dutzende Parkplatzgespräche“ geführt, sich aber noch nie privat getroffen hätten. Ein Umstand, der sich sicherlich ändern dürfte. Ein Gänsehautmoment von vielen, als Pfarrer Arndt dem scheidenden Stadtoberhaupt den Segen mit auf den Weg gab. Momente voller Lachen gab es bei der Abstimmung zu Behauptungen über Ulrich Knickrehm. Zum Beispiel, wie viele E-Mails in seinem Postfach schlummern, oder ob er Verträge mit seinen Töchtern abgeschlossen hat (ja, hat er, über’s Essen probieren).
Bekanntermaßen schlägt Ulrich Knickrehms Herz für den den Karneval. So war der Auftritt der Showtanzgruppe „Deja Vu“ der Auftakt, dem später am Abend eine Premiere folgte. Abordnungen aller neun Gocher Karnevalsvereine marschierten mit ihren Standarten ins Kastell ein. Sie hatten jeweils zwei Funken für einen Tanz zu einem Beatles-Medley abgestellt. Ein Ereignis mit einmaligem Charakter, das Ulrich Knickrehm beinahe sprachlos machte und natürlich nach einer Zugabe verlangte.
Er habe erlebt, wie Goch und seine Menschen sind, sagte Knickrehm abschließend: „Ich habe das zehn Jahre gern gemacht, es war eine tolle Zeit“, so sein Fazit, „Politik ist das Aufreibende, die Menschen in der Stadt sind das große Geschenk.“
Corinna Denzer-Schmidt
Der gemeinsame Tanz der Gocher Funken sorgte für Begeisterungsstürme. NN-Foto: CDS
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Der alte und der neue Gocher Bürgermeister: Ulrich Knickrehm (2. v.r.) mit seiner Frau Claudia sowie Amtsnachfolger Stephan Luyven (2. v.l.) mit seiner Frau Isabel. NN-Foto: Gerhard Seybert