Ein Dorfhaus für Pfalzdorf
Arbeitsgruppe stellt Idee vor und plant für Anfang 2026 die Gründung eines Trägervereins
PFALZDORF. Einen größeren Raum für private Feierlichkeiten oder das Vereinsleben zu finden, wird zunehmend schwieriger. Viele Gaststätten sind in den vergangenen Jahren verschwunden – eine Entwicklung, die auch in Pfalzdorf mit Sorge betrachtet wird. So hat sich bereits vor zwei Jahren eine Arbeitsgruppe zusammengefunden, die sich über dieses Thema Gedanken macht und für den Fall der Fälle gegensteuern möchte.
Im Pressegespräch erläutern Johannes Huismann (Vorsitzender des Pfalzdorfer Schützenvereins 1926 und stellvertretender Vorsitzender des Vereins Pfalzdorfer Volksfeste, der die Kirmes organisiert), Martina Welbers (Fanfarenzug Pfalzdorf und IPK) sowie Julian de Vries (Erntedankkomitee Pfalzdorf und CDU-Ratsmitglied) als Mitglieder dieser Arbeitsgruppe die Idee, die entwickelt wurde: „Wir brauchen ein Dorfhaus“, stellt Johannes Huismann fest. In der Arbeitsgruppe habe man gemeinsam mit Vertretern der Pfalzdorfer Vereine bereits über mögliche Standorte nachgedacht und danach mit der Stadt Goch gesprochen. Inzwischen ist die Stadt in die Prüfung dieser Standorte eingetreten – 25.000 Euro sind im aktuellen Haushalt dafür eingestellt worden. Ob es nun ein Neubau wird oder bestehende Räumlichkeiten umgebaut werden – auch das wird geprüft.
Raumbedarf
„Wir befinden uns in der Planungsphase 0“, erläutert Julian de Vries das Procedere. Im Anschluss werde sich die Stadt, genauer der Bau- und Planungsausschuss, mit dem Ergebnis dieser Prüfung auseinandersetzen. Bei der Stadt sei die Idee eines Dorfhauses durchaus auf Gegenliebe gestoßen, berichtet Johannes Huismann.
In den vergangenen zwei Jahren hat die Arbeitsgruppe bereits mit den Vereinen sowie den Kindergärten und den Kirchen Kontakt aufgenommen und den Raumbedarf abgefragt. Der nächste notwendige Schritt ist nun die Gründung eines Trägervereins: „Die Stadt braucht, wenn sie ein Dorfhaus errichten will, einen Partner, der ansprechbar und rechtsfähig ist“, so Johannes Huismann. Dieser Trägerverein müsse dann die weiteren Planungen begleiten und später die Bewirtschaftung des Dorfhauses übernehmen. Das könne so aussehen, dass das Haus zum Beispiel über Miete dem Trägerverein zur Nutzung übergeben wird und dieser dann für die Instandhaltung aufkommt.
Einbeziehung der Bürger
Vor allen Dingen sollen die Pfalzdorfer Bürger für dieses große Vorhaben ins Boot geholt werden. Deshalb findet am Montag, 10. November, ab 19 Uhr, eine Versammlung im Hotel Auler (Tophofen), Hevelingstraße 238, statt. Hierzu sind auch die Vertreter aller Pfalzdorfer Vereine eingeladen. Davon hat Pfalzdorf noch einige: zum Beispiel den mitgliederstärksten Verein, die Alemannia Pfalzdorf; die IPK, die Pfalzdorfer Imker, die Vogelfreunde, den MSC Flott-Weg, die Schützen und den Reitverein, um hier nur einige zu nennen. „Dort möchten wir das Vorhaben ,Dorfhaus‘ vorstellen und darlegen, dass es dazu den Trägerverein braucht“, betont Johannes Huismann. Und er ergänzt: „An diesem Abend muss noch kein Trägerverein gegründet werden, das streben wir für das erste Quartal 2026 an.“ Man hoffe aber auf möglichst viele Interessierte, die sich beim zu gründenden Trägerverein einbringen möchten.
Planungen anstoßen
„Wir müssen jetzt anfangen“, das unterstreicht auch Julian de Vries, „solch ein Prozess braucht drei bis fünf Jahre.“ Er verweist dabei auf das Dorfhaus Hülm, das von der ersten Planung bis zum Abschluss sogar acht Jahre in Anspruch genommen habe.
Zu einem möglichen Standort lasse sich jetzt noch nichts Konkretes sagen, das wird deutlich gemacht. „Es wäre schon ein größeres Projekt, das da geplant wird. Wie zentral es sein soll – da gehen die Meinungen auseinander“, weiß Johannes Huismann aus verschiedenen Gesprächen. Pfalzdorf habe nicht nur einen Siedlungsschwerpunkt, sondern aus seiner Geschichte heraus mehrere: „Das muss auch nicht mit aller Gewalt aufgelöst werden“, so sieht es jedenfalls Johannes Huismann.
„Man muss sehen, was wo möglich und für Pfalzdorf machbar ist“, ergänzt Julian de Vries, „das ist der Weg, über den wir den Prozess anschieben möchten.
Julian de Vries, Martina Welbers und Johannes Huismann (v.l.) gehören zu der Arbeitsgruppe, die sich seit zwei Jahren mit dem Thema eines Dorfhauses für Pfalzdorf beschäftigt. NN-Foto: CDS