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Bei dieser Installation lädt Reinhard Hanke die Besucher ein, selbst kreativ zu werden. NN-Foto: SP
6. November 2025 · Sabrina Peters · Xanten

Ausstellung im Dreigiebelhaus in Xanten: Der Mensch als Mensch und als Zahlenfolge

Reinhard Hanke eröffnet morgen um 12 Uhr seine Ausstellung „Zeiten Wende“ im DreiGiebelHaus

XANTEN. Der Mensch ist auf den Kunstwerken nicht überall als Mensch sofort zu sehen. Aber er ist da – in Form von Zahlen. „Für mich stehen Zahlen auch für Menschen. Denn der Mensch ist oft nur eine Zahl – sei es als Steuer-Identifikationsnummer, beim Bankkonto, bei der Krankenkasse oder an Universitäten. Dort ist der Mensch nur noch eine Nummer und keine eigene Identität mehr“, sagt Künstler Reinhard Hanke. In seiner Ausstellung „Zeiten Wende“ in der Galerie im DreiGiebelHaus in Xanten zeigt der 74-Jährige ab dem morgigen Sonntag, 9. November, einen anderen Blick auf das Menschsein und die Gesellschaft.

In Reinhard Hankes Werken entwickelt sich der Mensch vom Individuum zur Zahl. Am Anfang steht eine Beobachtung in der Innenstadt einer Großstadt. „Dort habe ich einen Mann – offensichtlich ein Verkäufer – vor einem Laden für Kinderbekleidung gesehen. Er hat an einem Stand die Kleidung sortiert und ernst nach unten geschaut. Als er aufgeblickt und mich gesehen hat, hat er mich übertrieben freundlich angeschaut. Es war, als würde er eine Maske aufsetzen – ein typisches Verkäufer-Gesicht“, erinnert sich Hanke. In einer Zeichnung hat er diese Situation anschließend überspitzt dargestellt; der Verkäufer hält dabei sein eigenes, freundliches Gesicht als Maske in den Händen.

Direkt daneben hängt ein Bild, das mehrere Männer mit Hüten gemalt in dunkler Farbe nebeneinander zeigt. Mehrere ebenfalls dunkle Striche hat Hanke darüber gegeben. Auf den anderen Werken ist der Mensch anschließend immer abstrakter zu sehen, bis er schließlich nur noch aus Zahlen besteht. „Ich wollte die Entwicklung eines Individuums darstellen. Der Mensch ist zwar noch da, aber er wird nur noch auf Teile reduziert, bis er nur noch eine Zahl ist“, erklärt Hanke. In ein paar seiner Werke hat der Künstler aus dem Siegerland sogar Baustahl verbaut, der fast wie ein sehr stabiler Maschendraht oder eine Art Gefängnis wirkt. Zudem hat Hanke gestalterische Elemente mit Zahlen drauf zum Teil abgebrannt, um die Vergänglichkeit des Menschen zu verdeutlichen.

Gesellschaftskritisch setzt er sich auch mit der Natur im Zusammenspiel mit dem Menschen auseinander. So hat er eine sehr klein gehaltene landschaftliche Szene, die einen Blick auf Berge und Wiesen freigibt, in einem großen Stein dargestellt. Der Großteil des Bildes ist einfach nur rot. „Damit wollte ich zeigen, dass der Mensch in die Landschaft eingedrungen ist. Wir haben eine tolle Heimat, aber die Heimat ist bedroht, weshalb der Himmel bedrohlicher geworden ist“, betont Hanke.

Neben Zeichnungen, Malereien, Drucken und Fotografien, die der 74-Jährige am PC kunstvoll bearbeitet hat, stellt Hanke auch Skulpturen aus. Ein Werk lässt sich dabei auf vielfältige Art und Weise ausstellen: Denn die mit grafischen Elementen bedruckten quadratischen Platten können immer anders arrangiert werden, sodass dabei immer ein neues Kunstwerk entsteht. Hierbei ist der Besucher auch selbst aufgerufen, das Werk entsprechend zu verändern und die Wandelbarkeit einmal selbst zu entdecken.

Die Ausstellung „Zeiten Wende“ von Reinhard Hanke wird am morgigen Sonntag, 9. November, um 12 Uhr in der Galerie im DreiGiebelHaus, Kapitel 18 in Xanten, eröffnet. Zur Eröffnung spricht Hartmut von Czapski vom Vorstand des Kunstvereins Xanten (KUX). Die Ausstellung ist anschließend bis zum 20. Dezember dienstags bis freitags, von 14 bis 17 Uhr, sowie mittwochs und samstags, von 10 bis 13 Uhr, zu sehen. Der Eintritt ist frei. Sabrina Peters
Zahlen spielen in der Kunst von Reinhard Hanke eine zentrale Rolle. NN-Foto: SP

Zahlen spielen in der Kunst von Reinhard Hanke eine zentrale Rolle. NN-Foto: SP

Bei dieser Installation lädt Reinhard Hanke die Besucher ein, selbst kreativ zu werden. NN-Foto: SP

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