Ausstellung „Elsewhere“ im Haus im Park zu sehen

EMMERICH. Der Kunstverein Emmerich lädt zur Eröffnung der aktuellen Ausstellung „Elsewhere“ am Samstag, 11. Oktober, ab 14 Uhr im Haus der Park ein. Die Künstler Thom van Rijkevorsel und Jonny Isaak zeigen hier ihre Werke.

In der Ausstellung „Elsewhere“ in Emmerich präsentiert Thom van Rijkevorsel eine skulpturale Installation, ein Video und eine Serie von Zeichnungen. Die Holzskulptur innerhalb der Installation „I don’t know but I can tell you this“ verweist auf die inneren Strukturen von Bildschirmen, Telefonen und Werbetafeln, die Bilder mittels Licht nach außen projizieren. Gleichzeitig ruft sie die räumliche Anordnung einer Theaterbühne mit ihren Seitenflügeln ebenso in Erinnerung wie die kompositorischen Schemata der Malerei des 19. Jahrhunderts (etwa „Das Floß der Medusa“ von Théodore Géricault), in denen einfache geometrische Formen wie Dreiecke, Kreise und Diagonalen Ordnung und Richtung in das scheinbare Chaos organischer Formen bringen.

Die unterschiedlichen Medien – Video, Skulptur und Zeichnung – treten miteinander in Dialog und reagieren aufeinander. „Mich faszinieren die Weisen, in denen Bilder oder Erzählungen Gestalt annehmen. Schneiden, Zuschneiden, Schichten, Skizzieren, Ausradieren, Neu-Zeichnen: all dies im Streben nach einem funktionierenden Bild“, sagt Thom van Rijkevorsel über seine Arbeit. „In meiner Praxis ist dieser Prozess nie abschließend; er erzeugt Bilder auf der Suche nach ihrer Erzählung, und genau dieses Stadium fasziniert mich. Trotz der vielen Techniken, die uns zur Verfügung stehen, um Bilder zu produzieren und zu manipulieren, ist letztlich die Vorstellungskraft des Betrachters das stärkste Instrument, um diesen fortlaufenden Prozess aufrechtzuerhalten.“

In dieser Tandemausstellung treten die Arbeiten von Thom van Rijkevorsel und Jonny Isaak in einen dichten Dialog über das Entstehen, Erkennen und Verfremden von Bildern. Beide künstlerische Positionen teilen einen Fokus auf die Zwischenräume: Van Rijkevorsels Arbeiten betonen das Vorläufige, das Offene und noch nicht Festgelegte, während Isaaks Werke scheinbare Gewissheiten durch subtile Verschiebungen innerhalb der Bildstruktur destabilisieren.

Im Kontext einer grenzüberschreitenden und interkulturellen Zusammenarbeit gewinnt dieser Dialog eine zusätzliche Dimension: Die Kooperation spiegelt nicht nur ästhetische Prozesse von Konstruktion und Irritation wider, sondern zeigt auch das Potenzial gemeinsamer Arbeit über nationale Grenzen hinweg. In ihrer Wechselwirkung entsteht ein Spannungsfeld zwischen Prozess und Atmosphäre, zwischen Konstruktion und Irritation. Die Ausstellung im Haus im Park entwickelt so eine eigene Dynamik, in der das Verhältnis von Bild und Vorstellungskraft, Realität und Illusion in vielfältiger und komplementärer Weise erfahrbar wird.

Zur Vernissage von „Elsewhere“ sind ausdrücklich Kinder eingeladen. Im Rahmen der Eröffnung nehmen die Kinder an einem Rundgang durch die Ausstellung teil und sind hieraus folgend eingeladen, zu Schöpfern ihrer eigenen bildlichen Bewegungen und Formen zu werden. Eine Vielfalt an kleinformatigen Bilduntergründen ist ausgehangen, die jedes Kind frei gestalten kann. Initiiert und begleitet wird die offene Kinder-Atelier- Vernissage von Diplom-Kunsttherapeutin und Kunstvermittlerin Mareike van Elsbergen.