
Willi-Fährmann-Gesamtschule in Xanten bietet Sporthelfer-Ausbildung an
Verantwortung übernehmen und Teamgeist fördern
„Während der Ausbildung zeigt sich sehr früh, wer sich für den Schritt ins Vereinstraining eignet“, erklärt Lehrer Ingo Geisler, der die Sporthelfer-Ausbildung leitet. Um den jungen Sportler:innen den Einstieg in die Vereine zu erleichtern, hat er Kooperationen mit verschiedenen Sportvereinen vereinbart. Darunter profitieren unter anderem der SSV Lüttingen (Fußball – Jason Kühnen, Aaron Linke), der TuS Xanten (Handball – Hannah Klück, Emily Gerth) sowie der SV Menzelen (Fußball – Jan Gwiazda) von den Sporthelfer der Gesamtschule.
Ein aktiver Teilnehmer der Sporthelfer-Ausbildung ist Jan Gwiazda, der sich bereits über seinen Verein, den SV Menzelen, weiter qualifiziert hat. Sein Vater ist ebenfalls Trainer, und findet es klasse, dass es an der WFG diese Möglichkeit gibt. Der SV Menzelen wird immer unterstützen, wenn Sporthelfer bei uns reinschnuppern möchten“, berichtet er.
Die Herausforderungen in den Sportvereinen sind bekannt: Viele Vereine haben zu wenige Trainer:innen. „Es ist umso wichtiger, jungen Menschen früh Verantwortung zu übertragen und sie bei der Trainerausbildung zu unterstützen“, so Geisler. Auch Jugendleiter Andre Egink vom SSV Lüttingen teilt seine Begeisterung: „Ich bin ein großer Fan von der Sporthelfer-Ausbildung. Wir in Lüttingen hatten in den letzten Jahren, während einer laufenden Saison, immer einen großen Andrang von neuen Spielern. Durch die Unterstützung der Sporthelfer konnten wir ein sogenanntes Startertraining anbieten, bei dem wir die ‚Neuen‘ auf die nächste Saison vorbereiten konnten. Wir als Verein profitieren davon, da es immer schwieriger wird, an Übungsleiter zu gelangen. Aktuell haben wir in der Jugendabteilung über 40 Trainer und Betreuer. Die Sporthelfer können erste Erfahrungen im Mannschaftssport sammeln. Somit möchte ich gerne Werbung für jeden Sporthelfer machen. Beim SSV Lüttingen ist jeder herzlich willkommen.“ Geisler sieht einen weiteren Vorteil bei den angehenden Trainer:innen darin, dass sie aufgrund ihres Alters sehr nah an den Kindern sind und ihre eigene Begeisterung für den Sport – nicht zuletzt durch ihr eigenes spielerisches Können – auf die Kids übertragen können.
Ein weiteres Problem, das die optimale Ausbildung der Sporthelfer:innen gefährdet, ist die fehlende finanzielle Unterstützung. Viele Trainer arbeiten ehrenamtlich, und selbst eine kleine Aufwandsentschädigung für die Sporthelfer:innen war lange Zeit nicht möglich. Erfreulicherweise konnte Geisler jedoch die Sozialstiftung der Stadt, vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden Bürgermeister Thomas Görtz, gewinnen, um den angehenden Trainer:innen eine finanzielle Unterstützung anzubieten. Außerdem haben sich die Vereine bereit erklärt, die Kosten für die nächste Ausbildungsstufe (meistens Übungsleiter C) zu übernehmen.
Ein gelungenes Beispiel für die positive Entwicklung der Sporthelfer-Ausbildung sind die beiden Schülerinnen Hannah und Emily, die seit einem Jahr das Handballtraining der F-Jugend (sieben bis acht Jahre) unterstützen. „Da wir eine Gruppe von 30 Kindern haben, sind sie zu unverzichtbaren Stützen geworden“, berichtet Trainerin Hannah Evers. „Zunächst waren sie neugierig, aber noch nicht mit dem Alter und dem Wissensstand der Kinder vertraut. Doch sie haben sich schnell in die Thematik eingearbeitet und sich im Laufe des Jahres zu echten Bezugspersonen entwickelt – sowohl als Respektspersonen als auch als einfühlsame Helfer, wenn Trost oder ein Kühlakku gebraucht wird.“
Die Trainer zeigen sich begeistert von dem Engagement der beiden: „Im Laufe der Zeit haben sie sich immer selbstständiger bewegt und übernehmen inzwischen eigenständig Trainingsabschnitte.“ Die Vorfreude auf das kommende Jahr ist groß, da Hannah und Emily ihre Unterstützung erneut zugesichert haben. „Wir sind besonders froh, dass sie uns ihre Hilfe zugesagt haben, und sind ein wenig stolz darauf, dass sie inzwischen sogar Freunde mitgebracht haben, die ebenfalls Freude an dieser Aufgabe finden“, fügt die Trainerin hinzu.
Durch die Sporthelfer-Ausbildung an der Willi-Fährmann-Gesamtschule in Xanten wird nicht nur die Ausbildung junger Trainer gefördert, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl und der Teamgeist innerhalb der Schulgemeinschaft gestärkt. Die Kooperationspartner haben bereits viel erreicht, und die positive Entwicklung der jungen Sportler lässt auf eine erfolgreiche Zukunft hoffen.