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Teilnehmerinnen der Stadtführung zum Internationalen Frauentag in Kevelaer erfuhren von den Stadtführerinnen Margret Meurs, Mechtild Jansen und der Gleichstellungsbeauftragten Christiane Peulen interessante Geschichten über Kevelaerer Frauen. Foto: © Wallfahrtsstadt Kevelaer
13. März 2025 Von NN-Online · Kevelaer

Von Frauen für Frauen

Stadtführung am Internationalen Frauentag in Kevelaer

KEVELAER. Die Nachfrage nach der vom Kevelaerer Marketing in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten organisierten Stadtführung anlässlich des Internationalen Frauentags war groß. 35 Interessierte kamen, um gemeinsam die Geschichten von Frauen zu entdecken, die Kevelaer geprägt haben.

„Die positive Resonanz verdeutlicht, dass das Interesse an den Biografien dieser starken Frauen nach wie vor ungebrochen ist“, so Verena Rohde, Wirtschaftsförderin und Leiterin des Kevelaer Marketing.

Kevelaerer Frauen und ihr Alltag … … lautete das Motto der rund 70-minütigen Tour, die am Priesterhaus begann. Die beiden Stadtführerinnen Margret Meurs und Mechtild Jansen führten durch die Stadt und machten hierbei die Geschichten starker Frauen in Kevelaer sichtbar. In der Stadtgeschichte haben mehrere bemerkenswerte Frauen eine wichtige Rolle gespielt. So wie Griche (Margarete) Gerrits, die ohne Besitz eines akademischen Titels in Kenntnis jeden Baumes und jeder Pflanze ein Herbarium mit 5000 seltenen Pflanzen zusammenstellte. Sie, wie auch ihr als bester Vogelkundler am Niederrhein bekannte Bruder They, schrieben die mundartigen der Pflanzen- bzw. Vogelarten auf, welche in rheinischen Mundartbüchern übernommen wurden. Beide werden durch die Benennung der „Geschwister-Gerrits-Straße“ und eine Gedenktafel am Platz ihres Wohnhauses geehrt. Die auch Tütten Din oder Dina genannte Hendrina Janßen war durch ihren Erfindungsreichtum beim Transport von Lebensmitteln mit dem Fahrrad bekannt. So transportierte sie neben Eiern damit auch Mehl, Zucker und Salz in eigens aus der heimischen Zeitung hergestellten Tüten. Sie war auch eine der ersten Frauen in Kevelaer mit einem Führerschein und verteilte im Zweiten Weltkrieg Lebensmittel mit einem Auto, das sie sich mit einem Arzt zur Versorgung der Bevölkerung teilte. Rosemarie Reul lebte als junge Frau ebenfalls zur Zeit des Zweiten Weltkrieges in Kevelaer. Bereits als Kind liebte sie die Atmosphäre im Buchladen ihres Vaters Heinrich Schröer und den besonderen Geruch von Büchern. Trotz der Herausforderungen des Krieges wurde sie selbstständige Buchhändlerin und blieb später auch als Mutter von zwölf Kindern in ihrem Beruf aktiv. Das Schicksal von Maria Wackers, Mutter von sechs Kindern und Euthanasieopfer des Nazi-Regimes, zu deren Gedenken auf der Maasstraße 35 ein Stolperstein verlegt wurde, war ebenfalls Bestandteil der Stadtführung.

Blick in die Geschichte

Auch einige (ehemalige) bekannte Gästeführerinnen der Wallfahrtsstadt fanden Erwähnung. Die aus Goch stammende Elke Lamond wurde 1980 zusammen mit Marianne Heutgens und Hildegard Vermöhlen zunächst als „Politesse“ zur Überwachung des ruhenden Verkehrs eingestellt, war später auch viele Jahre als Gästebegleiterin und Stadtführerin tätig. Aufgrund ihrer guten Englischkenntnisse hatte sie zu verschiedenen Anlässen und im Kontakt mit Laarbruch sowie der englischen Partnerstadt Bury St. Edmunds übersetzt. Die Gästeführerin Lore Broeckmann und ihr Ehemann Hans waren aufgrund eines persönlichen Kontaktes Ideengeber für die Städtepartnerschaft zwischen Kevelaer und Bury St. Edmunds. Lore Broeckmann war menschlich sehr engagiert und unter anderem ehrenamtlich als Sprecherin der KFD im Dekanat Goch und als Leiterin der Bücherei in Wetten tätig.

Inspirierende Zeitreise

Diese und weitere Frauen hinterließen bleibende Spuren in der Geschichte Kevelaers. Den beiden Stadtführerinnen Margret Meurs und Mechtild Jansen war wichtig, auch auf die damaligen Herausforderungen von Frauen einzugehen. „Insbesondere zu damaligen Zeiten war es als Frau schwer, seinen Weg außerhalb der vorgesehenen Normen zu gehen. Es ist unglaublich beeindruckend, was diese und viele andere Frauen zur damaligen Zeit geleistet haben“, so die beiden Stadtführerinnen. „Diese Frauen inspirieren auch heute noch andere Frauen und verdeutlichen wie wichtig es ist, seinen eigenen Weg zu gehen und für gleiche Rechte und Chancen von Frauen einzustehen“, ergänzt die Gleichstellungsbeauftragte Christiane Peulen. Den Abschluss des Programms bildete ein gemeinsames Kaffeetrinken in der Öffentlichen Begegnungsstätte, wo eine Tanzgruppe unter Leitung von Edith Bongers-Reul noch für einen weiteren Überraschungsmoment sorgte.

Teilnehmerinnen der Stadtführung zum Internationalen Frauentag in Kevelaer erfuhren von den Stadtführerinnen Margret Meurs, Mechtild Jansen und der Gleichstellungsbeauftragten Christiane Peulen interessante Geschichten über Kevelaerer Frauen. Foto: © Wallfahrtsstadt Kevelaer

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