
Vom Salon zur Fashion-Show
Ulrike und Merlin Wrobel sind im September wieder in New York im Einsatz – dieses Mal als Coaches
Damals begann für sie das Abenteuer mit dem Besuch der Messe „Grenzenlos – für Friseure“ in Kalkar. Dort erfuhren sie von der Möglichkeit, bei der „New York Fashion Week“ zum Einsatz zu kommen, sprich die Models bei den verschiedenen Shows in der ganzen Stadt, entsprechend der Vorgaben des jeweiligen Designers zu frisieren. Diese berufliche Herausforderung reizte die beiden – Ulrike Wrobel arbeitet in Goch, während Merlin Wrobel seinen eigenen Salon in Weeze leitet. Sie schlossen also den Vertrag mit der Agentur, die das anbot.
„2025 wollten wir es eigentlich ruhig angehen lassen, 2026 war die Teilnahme an der ‚Miami Swim Week‘ geplant“, erzählt Ulrike Wrobel. Aber es sollte sich anders als gedacht entwickeln: „Im Juni kam der Anruf von der Agentur“, erzählt Ulrike Wrobel. Sie und ihr Mann hatten mit ihrer offenen und souveränen Art nachhaltig Eindruck hinterlassen. So sitzen die beiden am 10. September wieder im Flieger Richtung „Big Apple“. Und am 11. September geht es dann los. „Dann sind wir Ansprechpartner für die Friseure vor Ort, wir behalten den Überblick, unterstützen bei der Kommunikation mit den Designern, helfen, wenn jemand mit einer Frisur nicht weiterkommt und begleiten die Friseure auch zum jeweiligen Treffpunkt“, erzählt Ulrike Wrobel.
Als Coaches können die Wrobels auf ihre eigenen Erfahrungen zurückgreifen. „Es war aufregend und spannend; wir hatten unseren Spaß, waren sehr motiviert und haben einfach unser Bestes gegeben“, beschreibt Ulrike Wrobel die fünf turbulenten Tage in New York. Spontan und flexibel sein, das sei wichtig gewesen, denn zum Teil wurden die Einsatzorte erst kurz zuvor bekannt gegeben. „Wir waren beflügelt und begeistert“, erinnert sie sich gerne zurück. Eingeteilt war man in drei Schichten: „Wir haben oft auch noch die anderen Schichten mitgemacht, einfach, um das alles aufzusaugen.“ Dass Frisieren bei der „Fashion Week“ nichts mit dem Salon-Alltag zu tun hat, liegt dabei klar auf der Hand. Da geht es um Frisuren, die man eher selten auf der Straße sehen dürfte. Zum Beispiel „Hollywood Waves“ oder eine Wasserwelle, mit viel Gel auf die Stirn gelegt. „Das Normalste war noch ein ,Sleek Look‘, das tragen einige auch im Alltag“, so Ulrike Wrobel. Übrigens: Scheren kommen nicht zum Einsatz, gearbeitet wird nur mit Fön, Glätteisen, Bürste und Kamm. Schnell muss es gehen, da ist oft nicht nur ein Friseur pro Model im Einsatz.
Sie und ihr Mann waren bereits beim „Boot Camp“ für die Friseure dabei, die in diesem Jahr teilnehmen und haben dort ihre Erfahrungen weitergegeben. Das Umdenken vom gewohnten Salon-Alltag zu den Anforderungen der Shows haben sie den Kollegen dort vermittelt. „So wie immer“, das funktioniert bei den Fashion-Shows nicht. Und: „Teamwork ist alles“, betont Ulrike Wrobel, „alleine geht gar nichts, das ist ja auch im Salon so.“ Mitgenommen für den Arbeitsalltag hat Ulrike Wrobel auf jeden Fall einen höheren Stress-Level: „Man lernt, Aufgaben zu verteilen und wie man etwas schnell umsetzen kann.“ Für sie geht es übrigens Ende September noch nach Paris, zur dortigen Fashion Week, dann wieder als Friseurin „backstage“. Darauf freut sich Ulrike Wrobel auch schon sehr: „Für so etwas habe ich meine Ausbildung gemacht.“

Der Designer gibt die Frisur für seine Models vor, die Friseure setzen es hinter den Kulissen um. Da ist Schnelligkeit gefragt, denn vor der Frisur kommt immer das Make-up, das mehr Zeit braucht. Foto: privat

Zeit für ein bisschen Sightseeing blieb auch noch. Foto: privat.
Merlin und Ulrike Wrobel haben die aufregende Zeit in New York in vollen Zügen genossen. Foto: privat
