Technikunterricht einmal anders erleben
Willi-Fährmann Gesamtschule kooperiert mit der Dombauhütte Xanten
XANTEN. Seit diesem Jahr besteht eine neue und außergewöhnliche Zusammenarbeit zwischen der Dombauhütte Xanten und der Technikfachschaft der Willi Fährmann Gesamtschule.
Techniklehrerin Martina Wagner begleitete die Planung bereits im Sommer und bereitete gemeinsam mit den Mitarbeitern der Dombauhütte die Inhalte für die praktischen Kurse vor. „Es ist schön, die Kinder auch außerhalb der Schule lernen zu sehen“, betont sie und freut sich über die gelungene Kooperation. Die Mitarbeiter der Dombauhütte werden dabei projektbezogen über finanzielle Honorare und nicht über feste Stellen eingebunden – ein Modell, das die Zusammenarbeit flexibel und praxisnah gestaltet. Das Angebot richtet sich an den 6. Jahrgang, der im Rahmen des Technikunterrichts an einem besonderen Kurs teilnehmen darf. In kleinen Gruppen von etwa zwölf Schülern erhalten die Kinder eine 90-minütige Lerneinheit, die Theorie und praktisches Arbeiten verbindet.
Zunächst geht es um die Frage, wie Glas und Fenster im Xantener Dom restauriert werden. Diese Einführung eröffnet den Jugendlichen einen Einblick in das traditionsreiche Handwerk und die Bedeutung denkmalpflegerischer Arbeit. Anschließend dürfen sie selbst aktiv werden: Mit Ytongsteinen, Meißel und Klöpfel gestalten sie ihr eigenes Motiv – vom Anfangsbuchstaben des Namens über Smilies bis hin zu kleinen Häusern.
Geführt wurden die Vormittage von Steinmetzin und Steinbildhauerin Sandra Engelhardt-Kielmann, die geduldig erklärte, wie aus einem groben Stein eine persönliche Skulptur entsteht. „Es ist wichtig, dass die Kinder etwas Handwerkliches lernen. Nicht jeder junge Erwachsene möchte später ein Studium beginnen“, betont Engelhardt-Kielmann. Ganz nebenbei entstehen durch die kreativen Arbeiten bereits die ersten Geschenke für Weihnachten. Am Ende des Kurses zeigte sich die Begeisterung der Schüler auch in ihren Kommentaren. Ein Teilnehmer meinte schmunzelnd: „Dann hab ich schon mal einen Plan B.“ An Tagen wie diesen wird deutlich, wie wertvoll handwerkliche Erfahrungen für junge Menschen sein können – und wie eine gute Kooperation Schule und Kulturstätten miteinander verbindet.