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Kalkars Klimaschutzmanagerin Sabrina Meisen, Bürgermeisterin Britta Schulz und Energieberater Norbert Ross (v.l.) von der Klimaagentur Rhein-Ruhr stellen das kostenlose Angebot vor. NN-Foto: SP
23. Oktober 2025 · Sabrina Peters · Kalkar

Stadt Kalkar bietet kostenlose Sanierungsberatung für Hauseigentümer an

Das „Sanierungsmanagement KlimaQuartier Stadt Kalkar“ startet im November

KALKAR. Die Stadt Kalkar ermöglicht allen Kalkarer Hauseigentümern ab November eine kostenlose Sanierungsberatung. Sie soll aufzeigen, wie das eigene Zuhause zukunftssicher und energieeffizient gestaltet werden kann. „Die energetische Sanierung von Wohngebäuden ist ein zentraler Schlüssel, um Kalkars Klimaziele zu erreichen. Mit dem neuen Beratungs- und Informationsangebot im Rahmen des Sanierungsmanagements ,KlimaQuartier Stadt Kalkar‘ startet die Stadt ein innovatives Projekt, das den Zugang zu unabhängiger und kostenfreier Erstberatung vereinfacht und Orientierung für weitere Planungsschritte bietet“, betont Sabrina Meisen, Klimaschutzmanagerin der Stadt Kalkar.

Etwa ein Viertel der Treibhausgasbilanz innerhalb der Stadt Kalkar, die die Summe aller Treibhausgasemissionen angibt, würden von den Haushalten innerhalb der Stadt Kalkar verursucht. „Deshalb haben wir uns gefragt: Was kann die Stadt Kalkar tun? Sie kann die Haushalte nicht aktiv unterstützen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Emissionen zu senken, aber sie kann mit einem Beratungsangebot informieren. Dabei war es uns wichtig, dass es ein niederschwelliges Angebot ist, das die Hemmschwelle verringern soll, sich eine Beratung zu suchen“, sagt Meisen. Das kostenlose und individuelle Beratungsangebot der Klimaagentur Rhein-Ruhr sei genau ein solches, niederschwelliges Angebot.

Hauseigentümer in Altkalkar werden dazu in den kommenden Wochen spezielle Türhänger an ihren Haustüren vorfinden, die über das kostenlose und individuelle Beratungsangebot zur energetischen Sanierung informieren. Zusätzlich enthält jeder Türhänger eine ThermoCard, mit der die Eigentümer den Sanierungsbedarf ihrer Außenwände und Fenster selbst ermitteln können. Die ThermoCard kann dazu ganz einfach an von innen auf Außenwände oder Fenster gedrückt werden. Auf der Temperaturanzeige ist dann eine Temperatur abzulesen. Zeigt die ThermoCard mehr als drei Grad Unterschied zwischen Raum- und Fenster-/Wandtemperatur an, sollten sich Hauseigentümer bezüglich einer Sanierung beraten lassen.

Um den Dialog mit Bürgern zu unterstützen, werden die Mitarbeitenden des Sanierungsmanagements zudem mehrere Tage nach dem Anbringen der Türhänger bei einigen Haushalten klingeln und noch einmal persönlich über das Angebot kostenfreier Online-Beratungsgespräche informieren. Sie werden die Gebäude dabei jedoch nicht betreten, wie die Stadt Kalkar betont.

Auch wenn die Türhänger zunächst nur in Altkalkar und später in Appeldorn und Wissel verteilt werden, sind die Beratungen für alle Kalkarer Hauseigentümer offen. Das liegt auch daran, dass die Stadt Kalkar eine Förderung des Bundes für das ,KlimaQuartier‘-Konzept knapp verpasst hat. „Wir müssen das Projekt deshalb komplett selbst finanzieren und daher auch mit einem kleineren Budget auskommen. Aus diesem Grund können wir die Beratungsangebote nicht nur für das ,KlimaQuartier‘, sondern für ganz Kalkar anbieten“, sagt Meisen. Der Rat der Stadt Kalkar habe Ende 2024 insgesamt 83.000 Euro für das Projekt im Haushalt der Stadt Kalkar freigemacht. Diese Summe ist bis Ende 2026 vorgesehen. Ob das Projekt dann mit neuem Geld weiter fortgeführt wird, steht noch nicht fest. Bei der angespannten Haushaltslage ist das jedoch alles andere als sicher. „Deshalb heißt es für Hauseigentümer, die eine kostenlose Beratung haben möchten, vielleicht auch: Jetzt oder nie“, betont Meisen.

Die Klimaagentur Rhein-Ruhr bietet die Energieberatungen bereits in mehreren Städten, unter anderem in Xanten, an. „Wir haben verschiedene Energieberater, die unterschiedlich spezialisiert sind. Sie beraten Hauseigentümer individuell, welche Maßnahmen möglich sind“, sagt Norbert Ross, Energieberater bei der Klimaagentur Rhein-Ruhr. Eine Wärmepumpe zum Heizen eines Wohnhauses sei aber zum Beispiel nicht nur bei Neubauten sinnvoll. „Sie ist zu 90 Prozent überall – also in fast jedem Gebäude – möglich“, sagt Ross. Es könnten allerdings weitere Maßnahmen wie eine Photovoltaikanlage, eine Dämmung des Hauses und/oder neue Fenster notwendig sein, damit eine Wärmepumpe auch in älteren Wohnobjekten effizient arbeiten könne. „Manchmal sind es aber auch ganz kleine Maßnahmen, die schon viel bewirken können. Zum Beispiel reicht es manchmal schon, die Vorlauftemperatur der Heizung herunterzudrehen. Das wäre dann eine Null-Euro-Maßnahme“, sagt Ross.Die Energieberater würden Hauseigentümer in jedem Fall sehr praxisnah beraten („Ich selbst habe zwei Solaranlagen und eine Photovoltaikanlage und kann daher aus der Praxis berichten“) und auch einen ersten Einblick in mögliche Förderungen geben.

Die kostenlosen Beratungen für alle Hauseigentümer in Kalkar finden ab November jeden ersten Dienstag im Monat von 15 bis 18 Uhr im historischen Rathaus, Markt 20 in Kalkar, statt. Zudem werden Beratungen online oder direkt an der Immobilie angeboten. Um eine individuelle Terminvereinbarung wird unter Telefon 02041/77394-15 oder per E-Mail an klimaquartier-kalkar@klimaagentur-rr.de gebeten. Ansprechpartnerin ist Lara Walter.

Weitere Informationen sowie ein Kontaktformular sind auf der Homepage der Stadt Kalkar unter www.kalkar.de/sanieren zu finden. Bürger, die das Sanierungsmanagement zum Auftakt einmal persönlich kennenlernen möchten, sind zum Infoabend am 27. November um 17.30 Uhr in den Ratssaal im Rathaus der Stadt Kalkar eingeladen. Hier werden Projekt und Sanierungsmanagement sowie die verschiedenen Beratungsformate vorgestellt. Im Anschluss besteht Gelegenheit zum Austausch.

Sabrina Peters

Kalkars Klimaschutzmanagerin Sabrina Meisen, Bürgermeisterin Britta Schulz und Energieberater Norbert Ross (v.l.) von der Klimaagentur Rhein-Ruhr stellen das kostenlose Angebot vor. NN-Foto: SP

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