
Der Seniorenbeirat Kalkar sucht neue Mitglieder
Gremium wird nach sechs Jahren neu gewählt / Bewerbungen sind möglich
KALKAR. Die Belange von Senioren gehen in der öffentlichen Wahrnehmung manchmal unter. Damit das nicht passiert und Senioren Gehör finden, hat sich in Kalkar 2019 ein Seniorenbeirat gegründet, der in diesem Jahr neu gewählt wird. Der Seniorenbeirat Kalkar ist deshalb auf der Suche nach neuen Mitgliedern, die sich bis zum 30. November bei der Stadt Kalkar melden können.
Der noch aktuelle Seniorenbeirat Kalkar hat sich 2019 zusammengefunden. Die damaligen 13 Mitglieder wurden seinerzeit für sechs Jahre gewählt. „In dieser Zeit haben wir viele Aktivitäten gemacht. Zum Beispiel hat sich eine Fahrradgruppe gegründet, die einmal monatlich eine Fahrradtour unternimmt, bei der jeder mitfahren kann“, berichtet Herbert Kammans, zweiter Vorsitzender des Seniorenbeirats. Auch zum Boulespielen hätten sich zwischenzeitlich ein paar Senioren getroffen, auch wenn dieses Angebot heute nicht mehr besteht. Zu etwa drei bis vier öffentlichen Sitzungen habe der Seniorenbeirat im Jahr jedoch geladen. „Dazu haben wir Referenten etwa von der Polizei geladen, die über den Enkeltrick oder zum Thema Einbruchsschutz informiert haben“, sagt Kammans. Auch das Klever Digitalprojekt „dida“ („digital dabei“) der evangelischen Kirchengemeinde sei zu Gast gewesen und habe Senioren die digitale Welt sowie den Umgang damit nähergebracht.
In den vergangenen sechs Jahren setzte sich der Seniorenbeirat aber auch etwa für die Barrierefreiheit in Kalkar ein. „Wir haben dafür gesorgt, dass an mehreren Orten der Bürgersteig abgesenkt oder Hindernisse beseitigt wurden, zum Beispiel an der Wallstraße in Richtung Schwanenhorst und an der Jan-Joest-Straße im Umfeld des Stadtparks“, sagt Kammans. Darüber hinaus beteilige sich der Seniorenbeirat gerne an der Aktion „Vorlesepaten“ der Stadtbücherei Kalkar oder der Malteser-Aktion an Allerheiligen „eine gemütliche Tasse Kaffee“ auf dem städtischen Friedhof in Kalkar. Zudem unterstütze und begrüße der Seniorenbeirat das „Repair-Café“ in Kalkar, das im Beginenhof inzwischen gut besucht wird.
Noch Optimierungsbedarf bestehe beim Thema Einsamkeit. „Das Thema ist nicht einfach anzugehen. Wir haben bislang ältere, einsame Leute wenig motivieren können, etwas zu machen. Es ist nicht so, dass man sie einfach so aus den Häusern holt, damit sie nicht vereinsamen“, betont Kammans. Dabei sei es ein Anliegen des Seniorenbeirats, niederschwellige und kostengünstige Angebote für Senioren zu schaffen. „Dazu haben wir auch schon versucht, die Sportvereine miteinzubauen, aber das ist an den Hallenkapazitäten und den fehlenden Übungsleitern gescheitert“, sagt Kammans. Die Familienbildungsstätte in Kalkar biete zwar ein breites und reichhaltiges Angebot an, allerdings sei dieses für viele Senioren mit kleinen Renten kaum zu bezahlen. Deshalb sei auch das „Repair-Café“ eine tolle Sache, bei dem Menschen sich gegenseitig helfen und in den Austausch gelangen würden.
2019 wurden insgesamt 13 Frauen und Männer in den Seniorenbeirat Kalkar berufen. Mittlerweile besteht er nur noch aus vier Mitgliedern, da es zum einen Todesfälle gab, zum anderen aber auch Mitglieder aus persönlichen Gründen aufhören mussten. 2019 lautete das ambitionierte Vorhaben der Stadt Kalkar zudem noch, dass aus jedem der 13 Kalkarer Ortsteilen ein Vertreter im Seniorenbeirat aktiv sein soll. „Wir haben aber festgestellt, dass das nicht praktikabel ist. Es hat sich damals als sehr schwierig dargestellt, aus jedem Ortsteil einen Vertreter zu finden“, sagt Susanne Wissink, die für den Seniorenbeirat Ansprechpartnerin bei der Stadt Kalkar zuständig ist. Deshalb habe man sich nun darauf geeinigt, dass der zukünftige Seniorenbeirat in den nächsten fünf Jahren nur noch neun Mitglieder haben soll, die zwar aus Kalkar kommen, aber nicht jeden Ortsteil abbilden müssen. „Wenn sich genug finden, soll jedes Mitglied zudem einen Stellvertreter bekommen“, ergänzt Wissink.
Jeder Bürger ab 55 Jahren und mit einem Wohnsitz in Kalkar dürfe sich ab sofort bei der Stadt Kalkar bis zum 30. November melden und für den Seniorenbeirat bewerben. Auch Vorschläge sind möglich, wenngleich natürlich niemand gegen seinen Willen in den Seniorenbeirat berufen wird. Ein Besetzungsgremium bestehend aus dem aktuellen Vorstand des Seniorenbeirats, der Bürgermeisterin und jeweils einem Ratsmitglied aus jeder Fraktion soll dann im Anschluss entscheiden, ob die Mitglieder des Seniorenbeirates so passen und dem Rat der Stadt Kalkar vorgeschlagen werden können. Dieser soll dann in seiner Ratssitzung am 18. Dezember den neuen Seniorenbeirat offiziell beschließen.
Sabrina PetersSusanne Wissink (Stadt Kalkar), Kalkars Bürgermeisterin Britta Schulz und Herbert Kammans, zweiter Vorsitzender des aktuellen Seniorenbeirats, würden sich über viele Bewerbungen freuen. NN-Foto: SP

Redakteurin in Xanten, Kalkar, Rheinberg und Alpen sowie Büderich und Ginderich