
Sanierungsmanagement im Klimaquartier Xanten-Hochbruch ist gestartet
Beratungen sollen Hauseigentümer zu Sanierungsmaßnahmen überzeugen
Die Stadt Xanten hatte Familie Dupont als Beispiel-Hauseigentümer ausgesucht, um zu zeigen, dass sich eine sinnvolle Sanierung lohnen kann. Sie hofft, dass sich viele Bürger der Familie Dupont anschließen und ihre älteren Häuser etwa aus den 1970er, 1980er und in Teilen auch 1990er Jahre sanieren. Dazu hat die Stadt Xanten ein Konzept erstellt, mit dem sie am Wettbewerb „Prima Klima Ruhrmetropole“ des Landesministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung teilgenommen hat und siegreich war. Gemeinsam mit sieben anderen Städten hat die Stadt Xanten die Finanzierung für ein Sanierungsmanagement der Klimaagentur Rhein Ruhr gewonnen. Das Quartier Hochbruch in Xanten wurde in dem Zuge als Klimaquartier auserwählt, in dem die Berater der Klimaagentur Rhein Ruhr nun Hauseigentümer kostenlos über eine mögliche Sanierung, Kosten und Förderprogramme informieren. Dazu wurde an der Heinrich-Lensing-Straße – in der Geschäftsstelle der Sparkasse am Niederrhein – ein Beratungsbüro eingerichtet, das an jedem ersten Mittwoch im Monat von 14 bis 18 Uhr geöffnet ist. Zudem können Interessierte mit Ansprechpartnerin Annika Lipke unter Telefon 02041/77394-15 oder per E-Mail an klimaquartier-xanten@klimaagentur-rr.de einen Termin vereinbaren.
Klimaquartier Xanten-Hochbruch
Die Stadt Xanten hat das Quartier Hochbruch nicht zufällig als Klimaquartier auserkoren. Hier befänden sich viele ältere Häuser, die nach heutigen Standards sanierungsbedürftig seien, wie Xantens Bürgermeister beim Pressetermin erklärte. „Viele der Häuser sind nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden“, sagte Görtz. Mehr als 50 Prozent der Wohngebäude seien Einfamilienhäuser, weitere rund 24 Prozent Doppelhäuser. Xanten-Hochbruch sei damit ein typisches Stadtviertel, das nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sei.
Die Stadt könne und wolle den Hauseigentümern eine Sanierung selbstverständlich nicht auferlegen, wie Niklas Franke, Technischer Dezernent bei der Stadt Xanten, erklärte. Stattdessen setze die Stadt auf ein umfassendes und individuelles Beratungsangebot sowie die Freiwilligkeit der Hauseigentümer. Die Klimaagentur Rhein Ruhr soll nun bis 2029 den Hauseigentümern eine „umfassende Unterstützung von der individuellen Energieberatung bis hin zur Vermittlung von Fördermöglichkeiten“ anbieten – und das auch kostenlos. Im Laufe der kommenden zwei Jahre werde außerdem ein Wärmeplan erstellt, welcher die gebäudebezogenen Möglichkeiten zur klimaschonenden Wärmeversorgung aufzeige.
Das Sanierungsprojekt des Projekts „Klimaquartier Xanten“ begleite das Quartier auf dem Weg zu einem nachhaltigeren und klimafreundlicheren Stadtteil. Über die nächsten fünf Jahre würden die Hauseigentümer aktiv dabei unterstützt, Energie zu sparen, ihre Gebäude zu modernisieren und erneuerbare Energien zu nutzen. Dabei stünden Themen wie energetische Sanierung, Klimafolgeanpassung, Fördermöglichkeiten und individuelle Beratungen im Fokus.
ThermoCard
Familie Dupont hat ihren Entschluss, ihr Haus in Xanten-Hochbruch zu sanieren, bereits gefasst. Da sie aber immer noch auf der Suche nach Handwerker seien, werden auch sie noch das Beratungsangebot durch das Sanierungsmanagement in Anspruch nehmen. Alle rund 800 Hauseigentümer im Quartier Hochbruch erhalten in diesen Tagen zudem einen informativen Türhänger, der auch eine ThermoCard beinhaltet. Sie kann bei winterlichen Temperaturen von innen auf Außenwände oder Fenster gehalten werden. Die Karte zeigt dann die Temperatur an der Wand oder am Fenster an. Bei mehr als drei Grad Unterschied zur Raumtemperatur lohne sich eine Beratung zur Wärmedämmung, sagt Jens Watenphul, Geschäftsführer der Klimaagentur Rhein Ruhr.
Sabrina PetersInfo-Veranstaltung
Das Sanierungsmanagement stellen Stadt und Klimaagentur am Donnerstag, 30. Januar, ab 18 Uhr in der Mensa des Stiftsgymnasiums den Bürgern aus dem Hochbruch vor.
Lisa Heider (Klimaschutzmanagerin der Stadt Xanten), Annika Lipke (Sanierungsberaterin der Klimaagentur Rhein-Ruhr), Maria-Anna Rütter (Leiterin der Sparkassen-Geschäftsstelle in Xanten-Hochbruch) und Bürgermeister Thomas Görtz zeigen die ThermoCards, mit denen Hauseigentümer ihren Energieverlust messen können. Sie werden mit dem informativen Türhänger in Xanten-Hochbruch verteilt. Foto: Sparkasse/Jörg Zimmer

Sabrina Peters ist Redakteurin bei den Niederrhein Nachrichten und betreut die Orte Xanten, Rheinberg, Alpen, Sonsbeck und Kalkar.