Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Weitere Informationen
Ein Netzwerktreffen fand jetzt im Klever Kolpinghaus statt. Foto: privat
30. Juni 2025 Von NN-Online · Kleve

Salto Mortale, sichere Netze

Veranstaltung der Lenkungsgruppe des Förderprogrammes Aller.Land zum Programm des Hauses des Erinnerns und Gedenkens

KLEVE. „Mehr denn je braucht die Demokratie lebendige, kritische, inklusiv gestaltete Beiträge aus Kunst und Kultur. Das Engagement steht in keinem Verhältnis zur Finanzierung. Es gleicht einem Salto Mortale. Die Zivilgesellschaft kann hier für sichere Netze sorgen.“ So Hedwig Meyer-Wilmes in ihren Begrüßungsworten zum Netzwerktreffen zum Thema Demokratie und Erinnerung, zu dem 50 Initiativen aus Stadt, Kreis und den Niederlanden von der Lenkungsgruppe eingeladen waren.

Das Förderprogramm war dem Verein Mifgash in Kooperation mit dem Kreis (Daniel Schoofs) im letzten Jahr von drei Bundesministerien gewährt worden, um verschiedene Kulturformate umzusetzen. Viele Fährten wurden über sehr unterschiedliche Formate gelegt (Konzerte, Ausstellungen Kinderdemokratieprojekte, Kunstaktionen). Besonders erfolgreich war das Format Erzählcafé, das mit Aleviten, Jesiden, Evangelischer Kirche und Schülern des Berufskollegs stattfand. In der Veranstaltung im Kolpinghaus ging es darum, die verschiedenen Initiativen zu vernetzen. Vier Initiativen zu Erinnerung und Demokratie stellten sich vor: Aus der AG Fair-Ständnis erzählten Maja Peperkamp, Ronja Leenders, Lotta Wichern über ihre Arbeit in EL Salvador, wo die am Konrad-Adenauer-Gymnasium aktive AG, die vor 30 Jahren von dem Lehrer Bruno Janßen ins Leben gerufen wurde. Hier geht es um die Finanzierung eines Schulbusses, der die Kinder aus schwer zugänglichen Gebieten zur Schule fährt. Die Schülerinnen weiteten den Blick in ein Land, indem sogar die Förderung solcher Projekte schon unter Strafe gestellt wird. Immaculate Atuya und Misozi Mugula von den Volunteers against racism, die sich an der Awo Servicestelle gegen Antidiskriminierung treffen, versuchen an den Schulen in Kleve den alltäglichen Rassismus zu verdeutlichen, den sie selbst als Studierende der Hochschule Rhein-Waal erfahren haben. Auf eine Frage der Moderatorin Stefanie Dennstedt, was sie bewirken können, kam sehr prompt „change the socialisation of young people“.

Der Vorsitzende des Klevischen Vereins für Kultur und Geschichte Rainer Hoymann erinnerte an die Toleranzgeschichte in Kleve: an das Klever Toleranzdelikt von 1532 unter Herzog Johann III, an John Locke, der 1665 das erste Mal in Kleve war, er kehrte 20 Jahre später zurück, als in England Verfolgter. Seine Ausführungen erinnerten an die positiven Momente der Klever Geschichte. Auf eine Frage der Moderatorin Marina Sänger-Hartnack nach der Geschichte des Synagogenplatzes, gab er zu bedenken, dass eine Geschichtsvergewisserung bezüglich eines Hauses der Erinnerung auf dem Synagogenplatz, der für Zerstörung und Ermordung steht, viel schwieriger sei. Petra van Soest vom Museumspark Orientalis in Nijmegen, wo arabische und jüdische Dörfer nachgebaut sind, berichtete, dass die Besucher nach einem Pilgergang durch die Anlage wirklich in den offenen Dialog gehen können. Thomas Ruffmann moderierte dieses Gespräch und wies auf die Kooperation des Vereines Mifgash mit dieser Initiative hin. Einigkeit herrschte unter den Anwesenden, dass man in Zukunft einen Salto vorwärts machen wollte, um das gemeinsame Netz zu spinnen.

Ein Netzwerktreffen fand jetzt im Klever Kolpinghaus statt. Foto: privat

Prospekte
weitere Artikel