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Rathaus-Neubau: Freie Wähler begrüßen Beschluss
17. Dezember 2025 Von NN-Online · Straelen

Rathaus-Neubau: Freie Wähler begrüßen Beschluss

Großes Bürgerinteresse bei Ratssitzung in Straelen

STRAELEN. Die vergangene Stadtratssitzung in Straelen stieß auf außergewöhnlich großes Interesse. Zahlreiche Bürger verfolgten die Sitzung im Zuschauerraum und brachten sich mit Wortmeldungen aktiv ein. Neben einer Anregung zur Änderung der Friedhofssatzung stand vor allem der geplante Neubau des Straelener Rathauses im Mittelpunkt der Sitzung.

Bereits zu Beginn machte ein ehemaliges Ratsmitglied deutlich, dass bei den seit 2016 laufenden Planungen stets die langfristigen Folgekosten im Fokus standen und erinnerte daran, dass der Neubau die Aufgabe zusätzlich angemieteter Flächen ermögliche und zu erheblichen Einsparungen bei Energie- und Betriebskosten führe. Ein Abbruch des Projekts zum jetzigen Zeitpunkt würde hingegen massive finanzielle Nachteile nach sich ziehen.

Die Verwaltung bestätigte diese Einschätzung und wies darauf hin, dass ein ablehnender Beschluss zum Wegfall von Fördermitteln in Höhe von rund acht Millionen Euro sowie bereits gezahlten Planungskosten von rund zwei Millionen Euro führe. Zusätzlich kämen neue Planungskosten, zeitliche Verzögerungen, Baupreissteigerungen sowie weiterhin hohe Miet- und Energiekosten hinzu.

Ein weiterer Bürger ordnete die Gesamtkosten ein: Das Projektvolumen belaufe sich auf rund 24 Millionen Euro, tatsächlich würden durch Fördermittel und bereits geleistete Planungen jedoch nur etwa 14 Millionen Euro den städtischen Haushalt belasten. Bereits 2016 seien für eine Sanierung rund zehn Millionen Euro veranschlagt worden, zuzüglich der seither stark gestiegenen Baupreise. Der Neubau sei daher finanziell vergleichbar, biete jedoch eine deutlich bessere Bausubstanz und langfristige Nutzbarkeit.

Architekt Michael van Ooyen stellte zu Beginn des Tagesordnungspunktes nochmals die Planungen vor und verwies auf die seit Oktober 2016 mehrfach durchgeführten, unabhängigen Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen. Das Ergebnis sei stets eindeutig gewesen: Der Neubau mit hohen energetischen Standards sei die wirtschaftlichste und nachhaltigste Lösung für Straelen. Rund 80 Prozent der Gesamtkosten eines Gebäudes entstünden im laufenden Betrieb. Höhere Standards bedeuteten daher vorausschauendes und nicht teureres Bauen.

In der Diskussion brachte Ratsmitglied Christian Schimanski den Kostenvergleich auf den Punkt: „Wir vergleichen hier oft unterschiedliche Fahrzeugklassen. Wenn aber der Mercedes am Ende günstiger ist als der VW oder Lada, sollte man sich für den Mercedes entscheiden.“

Christian Gier, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, betonte zudem: „Notwendige Projekte wie Rathaus, Schulsanierungen oder das Feuerwehrhaus gegeneinander auszuspielen, ist nicht zielführend. Wer Investitionen jahrelang aufschiebt, darf sich nicht wundern, dass sie später teurer werden. Jetzt ist es an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen.“

Letztendlich wurde der Neubau des Rathauses in geheimer Abstimmung mit 19 Ja-Stimmen, zwei Nein-Stimmen und 14 Enthaltungen beschlossen. Mit dem Beschluss kann das Projekt nun ohne weitere Verzögerungen fortgeführt werden. Voraussichtlich im Sommer sollen die Verwaltungsmitarbeiter in ihre Interimsarbeitsplätze umziehen, sodass anschließend der Baubeginn erfolgen kann.

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