
Niederländische SMR-Pläne: BGE äußert Ablehnung
BürgerGemeinschaft warnt vor doppeltem Risiko für Emmerich
„Die meisten SMR-Konzepte existieren nur auf dem Papier oder befinden sich in frühen Entwicklungsphasen. Neben den bekannten Sicherheitsrisiken zeigen Studien, dass SMR-Anlagen bis zu 35 Prozent mehr radioaktiven Abfall produzieren als herkömmliche Atomkraftwerke. Verlässliche Langzeitdaten zur Sicherheit fehlen – und genau diese sind in einem grenzüberschreitenden Kontext unabdingbar!“, kritisiert Christopher Papendorf, der Vorsitzende der BGE.
Die BürgerGemeinschaft Emmerich (BGE) fordert daher von der Stadt Emmerich am Rhein und dem Kreis Kleve ein klares und unmissverständliches Statement gegenüber der niederländischen Provinz Gelderland. „Notfalls muss auch der Rechtsweg geprüft werden“, so Papendorf weiter.
Das sind die Forderungen der BürgerGemeinschaft Emmerich:
Sofortige Einstellung der Planungen: Der Bau von SMR-Anlagen in einem sensiblen Grenzgebiet mit weitreichenden ökologischen und sicherheitspolitischen Folgen muss verhindert werden.
Transparenz und grenzüberschreitender Dialog: Die niederländische Regierung darf nicht im Alleingang über eine Technologie entscheiden, deren Risiken auch die deutsche Seite unmittelbar betreffen.
Förderung nachhaltiger Alternativen: Statt auf hochriskante Atomkraft zu setzen, müssen zukunftsfähige und umweltfreundliche Energielösungen Priorität haben.
Papendorf über die Absurdität der Situation: „Es ist ein schlechter Witz! Da werden auf niederländischer Seite grenznah massiv Windenergieanlagen (WEA) gebaut, während auf deutscher Seite mit einem 200 Jahre alten Gesetz dagegen vorgegangen wird. Gleichzeitig sollen wir jetzt aber klaglos hinnehmen, dass eine kaum erprobte Atomtechnologie mit mehr Strahlenmüll direkt vor unserer Haustür errichtet wird? Das ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten!“
Doppeltes Risiko
Besonders brisant: Die Niederlande haben bis heute kein Endlager für ihren Atommüll – und auch Deutschland ist immer noch auf der Suche nach einem geeigneten Standort. Laut der Bundesgesellschaft für Endlagerung bleibe Emmerich am Rhein weiterhin eine potenzielle Option für die Lagerung hochradioaktiven Abfalls.
Papendorf warnt eindringlich: „Wir sollen also nicht nur SMRs vor unserer Haustür akzeptieren, sondern womöglich auch noch deren radioaktiven Abfall auf unserer Seite lagern? Das ist für uns ein absolutes No-Go. Diese Entwicklung ist eine ernsthafte Bedrohung für unsere Region, und wir werden das nicht einfach hinnehmen!“
Die Sicherheit der Bürger sowie der Schutz der Umwelt stünden an erster Stelle. Eine Standortwahl im Grenzgebiet zum Niederrhein sei unter diesen Umständen völlig inakzeptabel.