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Kunst und Kultur als Schlüssel zur urbanen Wiederbelebung? Darauf setzen die „Lückenfüller“ mit ihrem Projekt KulturLokal. NN-Foto: vs
6. September 2024 · Verena Schade · Kleve

„Lückenfüller“ für die City

Die Initiative Kulturraum Kleverland startet am 20. September mit dem Projekt KulturLokal

KLEVE. Ganz gleich ob Orchester oder DJ-Set, Malerei oder Lesung, Theater oder Breakdance – die Klever Kulturszene hat bekanntlich einiges zu bieten und verlässt jetzt vorübergehend ihre üblichen Spielstätten, um mitten in der Stadt „Lückenfüller“ zu sein. KulturLokal ist das dritte große Projekt, zu dem der Kulturraum Kleverland nach der KulturMeile (2017) und der KulturWelle (2019) einlädt. Geplant sind eine ganze Reihe von Veranstaltungen in sieben leerstehenden Ladenlokalen.

Am Anfang des Projekts stand die Frage: Wie kann Kultur zu einer neuen, zukunftsfähigen Nutzung der Klever Innenstadt beitragen? „Das Konsumverhalten der Menschen hat sich verändert, immer mehr Geschäfte in den Innenstädten geben auf. Nicht nur in Kleve, das ist ein allgemeines Phänomen“, sagt Bruno Schmitz, der von Beginn an beim Kulturraum Kleverland dabei ist. „Wir suchen seit über zehn Jahren Raum für Kultur und die Innenstadt ist voll, oder besser, leer davon“, erklärt Max Knippert, dass man der Politik, dem Einzelhandel und den Immobilienbesitzern die Hand reichen und gemeinsam Konzepte entwickeln möchte, um dem zunehmenden Verfall der Klever Innenstadt aktiv entgegen zu wirken. „Wir sind um die 25 Kulturschaffende, darunter auch Vereine wie die Klangfabrik oder Haus Mifgash, die sich an dem Projekt beteiligen. Auch viele junge Leute haben Bock darauf und machen mit“, freut Daniel Ziegler ganz besonders. Finanzielle Unterstützung gibt‘s vom städtischen Kulturamt und der WTM – darüber hinaus ist man auf Spenden angewiesen. Während einige Veranstaltungen über das jeweils übliche Ticketsystem laufen, sind andere auf „der Hut geht rum“ angewiesen. „Wir sind eine Solidargemeinschaft und unterstützen aus dem großen Topf auch die Events, die vielleicht nicht so viel Publikum ziehen“, sagt Christoph Frauenlob. Er betont aber auch, dass eine Hutspende kein „Muss“ ist: „Jeder ist willkommen, auch wenn er nichts zahlen kann.“

Los geht es mit KulturLokal am 20. September. An dem Tag soll es unter anderem eine Diskussion mit Daniel Freimuth vom StadtMarketing Hanau geben, der eine vergleichbare Initiative realisiert hat. Zudem lockt das Format „Theaterfrei“ des Theaters im Fluss mit Improvisationen zum Thema „Mut zur Lücke“. In den darauf folgenden drei Wochen sind viele weitere Veranstaltungen geplant: Konzerte, Erzählcafés, Lesungen, Kunstausstellungen, aber auch ein Lesemarathon, integratives Tischtennis, ein Büchermarkt mit Schallplattenbörse oder eine Selfie Location mit „Peace Balloons“ und ein Sinnesgarten. Bei der Abschlussveranstaltung am 6. Oktober gibt es dann wieder Musik (unter anderem vom Klever Freundschaftsorchester Klefor) und es ist Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen. Denn, das steht schon vorab fest, mit KulturLokal könnte es auch über den Projektzeitraum hinaus weiter gehen. „Wir könnten uns vorstellen, die Zusammenarbeit mit der Stadt und den Inhabern der Immobilien weiter auszubauen und die Innenstadt auch langfristig weiter zu entwickeln“, sagt Knippert, der im „Denkraum“ auf die Meinung und Ideen der Klever Bürger gespannt ist.

„Bespielt“ werden jedoch zunächst zwei Leerstände in der Neuen Mitte, das ehemalige Café Lust, das Schuhhaus Kürvers (hier plant das Klever Schuhmuseum einige Aktionen), der Tupperladen an der Kavariner Straße, der Shisha-Laden an der Wasserstraße und das Lädchen an der Hagsche Straße. „Alle Locations bekommen eine Grundausstattung mit Licht und Ton und werden je nach Bedarf mit weiterem Equipment versorgt“, erklärt Hans-Bernd de Graaff, der sich um die Technik kümmert. Stichwort „kümmern“. Wer helfen möchte, etwa als Servicepersonal bei den Konzerten, ist willkommen. Termine, weitere Infos und Kontaktdaten findet man unter kulturlokal-kleve.de. Die Seite befindet sich noch im Aufbau und wird stetig aktualisiert.

Kunst und Kultur als Schlüssel zur urbanen Wiederbelebung? Darauf setzen die „Lückenfüller“ mit ihrem Projekt KulturLokal. NN-Foto: vs

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