
Kenia-Schulprojekt: Xantener Gymnasiasten sammeln für Austausch
Die Xantener Schüler brauchen 8.400 Euro für ihren kulturellen Austausch in Kenia
Seit 2010 bietet das Xantener Stiftsgymnasium dieses Projekt in Kooperation mit der „Stiftung Welt:Klasse“ an. Vier Schüler eines Oberstufen-Jahrgangs bilden dabei jeweils ein Team, das im Oktober nach Kenia fliegen darf. „Sie starten zwei Wochen vor den Herbstferien, wo ihre Mitschüler ihr Praktikum absolvieren. Die Kenia-Reise ist sozusagen ihr Auslandspraktikum. Zudem bleiben sie noch in den beiden Herbstferien-Wochen dort, sodass für die vierwöchige Reise kein Unterricht ausfällt“, erklärt Lehrerin Kornelia van Stephaudt, die das Projekt seitens des Stiftsgymnasium betreut.
Die Schüler der diesjährigen elften Jahrgangsstufe (Einführungsphase der Oberstufe) durften sich in diesem Jahr für das Projekt bewerben. Gemeinsam mit dem Kenia-Team des vergangenen Jahres hat van Stephaudt dann die vier glücklichen Schüler ausgewählt, wobei die Auswahl in diesem Jahr etwas leichter fiel. Dann – anders als in anderen Jahrgängen – gab es in diesem Jahr nur vier Bewerber: Henry Bovermann (17), Johan Meyer (17), Merle van Gemmeren (16) und Lisa Ellenberger (16).
In mehreren „Kenia-Team“-Treffen setzen sich die Vier nun bis Oktober mit ihrem Reiseziel auseinander. Dazu gehört auch ein Austausch mit den vier Schülerinnen, die im vergangenen Jahr nach Ostafrika gereist sind. Die Beweggründe der diesjährigen Kenia-Teammitglieder sind allerdings alle ähnlich: Sie wollen vor allem Land und Kultur kennenlernen. „Ich bin ein Fan davon, ein simples Leben zu führen. Das ist genau das, was ich kennenlernen möchte“, sagt Johan Meyer. Henry Bovermann ist ein großer Naturfreund und freut sich schon daraus, die Natur kennenzulernen. „Es geht mir aber nicht um ein Abenteuer, sondern auch den kulturellen Austausch in der Gastfamilie“, sagt der 17-Jährige. Merle van Gemmeren und Lisa Ellenberger schließen sich dem an.
Die vier werden in Kenia in zwei Gastfamilien untergebracht sein – die jungen Frauen zusammen in einer, die jungen Männer in einer anderen. Dort werden sie – neben der Kultur – auch besonders die Landwirtschaft kennenlernen, da ihre Gastfamilie dort tätig sind.
Die Vier werden jedoch auch an einer privat bezahlten Safari teilnehmen, bei der sie vor allem Giraffen, Zebras, Nashörner und Löwen aus nächster Nähe sehen werden. „Elefanten gibt es in Kenia weniger“, weiß van Stephaudt, die als Betreuungslehrerin selbst einmal in Kenia vor Ort war und dort an einer Safari teilgenommen hat.
Für die vier Gymnasiasten ist die Kenia-Reise allerdings nicht nur ein einzigartiges Abenteuer, sondern schon jetzt auch eine Verpflichtung. Denn sie müssen sich dieses einmalige Erlebnis auch erarbeiten. So verkaufen die Vier auf verschiedenen Veranstaltungen Waffeln, Getränke und Macadamianuss-Pakete. „Dazu schauen wir, welche Veranstaltungen in Xanten stattfinden und wo wir hinkönnten“, berichtet Henry Bovermann. Die Schüler sind etwa auf den Xantener Großveranstaltungen wie dem Ostermarkt oder Klein MontMartre vertreten. Zuletzt hatten sie aber auch etwa einen Waffelstand bei der Bürgerversammlung zum Xantener Klimaquartier. Insgesamt 8.400 Euro müssen sie für ihre vierwöchige Kenia-Reise zusammenbekommen. „Das ist schon eine Teamleistung“, sagt van Stephaudt.
Allerdings haben sie schon zwei größere Unterstützer: Die Stadt Xanten hat bereits 250 Euro gespendet, die Volksbank Niederrhein sogar 1.000 Euro. „Das sind die 1.000 Euro, die uns in den vergangenen Jahren hintenraus oftmals gefehlt haben“, sagt van Stephaudt. Schulleiter Martin Boland hatte dazu den Kontakt mit der Volksbank hergestellt. „Eigentlich ging es um ein anderes Crowdfunding-Projekt. Aber dann haben wir im Gespräch festgestellt, dass die Volksbank auch das Kenia-Team direkt unterstützen könnte“, berichtet Boland. Denise Schulze von der Volksbank war schließlich total angetan von dieser Aktion: „Wir unterstützen das super gerne, weil wir dieses Konzept gut finden. Es ist ein schönes Projekt, das sinnvoll ist und den Schülern etwas bringt.“ Xantens Bürgermeister Thomas Görtz schätzt an der Kenia-Reise besonders, dass sich die Schüler bereits im Vorfeld unter anderem durch einen Waffel-Verkauf einbringen müssen und so nochmal mehr Bindung zu dieser Reise aufbauen.
Sabrina PetersDie Schüler verkaufen unter anderem Waffeln, um sich ihre Reise zu finanzieren. Auch die Stadt und die Volksbank unterstützen mit einer Spende. NN-Foto: SP

Redakteurin in Xanten, Kalkar, Rheinberg und Alpen sowie Büderich und Ginderich