Kalkar: Klaus Ebbers zeigt Möbelkunst im studio20.21 und Haus Haan
Skulpturales Design trifft auf nachhaltiges Handwerk
KALKAR. Filigran und leicht sieht das Regal aus. Doch der erste Eindruck täuscht. In dem Möbelstück hat der Kranenburger Künstler Klaus Ebbers zwar dünne, aber schwere und farbige Metallstücke sowie Holz miteinander kombiniert, was es zu einem äußerst stabilen und schweren Objekt macht. Auch der Tisch, die Hocker und die Stühle reihen sich in dieses Ensemble ein. Sie alle vereint zudem, dass sie nur in limitierter Auflage erhältlich sind. Denn sie sind keine Massenware, sondern Kunstwerke und ab kommenden Samstag unter anderem in der Ausstellung „no limits, no taboos, no barriers, no doubts“ im studio20.21 am Markt in Kalkar sowie ab Donnerstag, 19. Juni, im Haus Haan in Grieth zu sehen.
Galeristin Alexandra Bottenbruch spricht von „special Objects“, die frei in ihrem Design seien. „Die Kunst von Klaus Ebbers ist nicht eingrenzend. Die Möbelstücke sind zudem nachhaltig und regional hergestellt. Materialien spielen immer eine große Rolle“, sagt Bottenbruch. Ebbers entwickle stets skulpturale Möbel, in denen Malerei, Design und Handwerk miteinander verschmelzen würden. Ein Blickfang sei dabei vor allem der stets farbig akzentuierte Materialmix aus Metall und recyceltem Holz. „Beim Holz legt er Wert darauf, dass das recycelte Holz, was er verwendet, nicht großartig in der Form verändert wird, wodurch nur so wenig Material wie möglich verschwendet wird. Für einen runden Tisch wird demnach immer auch ein Stück Holz recycelt, das vorher auch rund war. Es wird lediglich aufwendig überarbeitet und geölt“, sagt Bottenbruch.
Der gelernte Tischler Ebbers stelle dabei immer für jedes Objekt selbst jeweils ein Prototyp her, lasse dann aber etwa von den Werkstätten von Haus Freudenberg oder anderen regionalen Unternehmern eine kleine Serie seiner Werke herstellen. Für einen seiner farbenfrohen Hocker erhielt Ebbers im November 2024 den renommierten German Design Award 2025 in der Kategorie Produktdesign.
Zu Ebbers Repertoire gehören aber nicht nur kunstvolle Möbelstücke, die er unter anderem auch in seiner Kranenburger Ferienwohnung, die gleichzeitig sein Showroom ist, ausstellt, sondern auch Bilder und skulpturale Objekte. Bei der Ausstellung im studio20.21 werden deshalb auch Bilder mit bunter Geometrie („Sie dienen Ebbers dazu auszutesten, welche Farben bei einem Möbelstück gut zusammenpassen würden“), Siebdrucke, die Ebbers jedoch noch von Hand nachkoloriert hat, bunte Wand-Blumen und -Dreiecke aus Metall oder ellipsenförmige Holzplatten, auf denen Ebbers Glas-Elemente angebracht hat. „Bei ihm gibt es keine Tabus und keine festgeschriebenen Formen. Es ist aber immer farbenfroh“, beschreibt Bottenbruch.
Die ausgestellten Stücke gefallen auch Lutz Kühnen, dem Inhaber von Haus Haan in Grieth, gut. Nach der erfolgreichen Ausstellung des Bauhäuslers Werner Graeff ist Klaus Ebbers daher der zweite Künstler, der ab dem 19. Juni parallel zur Ausstellung im studio20.21 einen Teil seiner Werke auch im Haus Haan am Schifferdamm 11 in Grieth zeigen darf. „Es ist eine tolle, farbige Ausstellung, die auch architektonisch gut zu Haus Haan passt“, sagt Kühnen. Es seien aber nicht nur Kunstinteressierte eingeladen: „Wer sich nur das historische Ambiente von Haus Haan anschauen möchte, ist ebenfalls willkommen. Vielleicht interessiert sich jemand aber ja auch für beides.“
Die Ausstellung „no limits, no taboos, no barriers, no doubts“ von Klaus Ebbers wird am kommenden Samstag, 14. Juni, um 17 Uhr im studio20.21, Markt 6 in Kalkar, eröffnet. Galeristin Alexandra Bottenbruch wird gemeinsam mit dem Künstler in die Ausstellung einführen. Sie kann anschließend bis zum 20. Juli jeweils von donnerstags bis sonntags,12 bis 18 Uhr, kostenfrei besucht werden. Der zweite Teil der Ausstellung ist ab Donnerstag, 19. Juni, und bis Sonntag, 9. Juli, im Haus Haan, Schifferdamm 11 in Grieth, jeweils von donnerstags bis sonntags, 14 bis 18 Uhr, ebenfalls kostenfrei zugänglich. Zudem wird es am Sonntag, 22. Juni, ab 15 Uhr ein Künstlergespräch im Haus Haan geben.
Sabrina Peters
Klaus Ebbers vor einem seiner Werke im Haus Haan in Grieth. Foto: Lutz Kühnen
Lutz Kühnen und Galeristin Alexandra Bottenbruch mit den Werken von Klaus Ebbers. NN-Foto: SP
Redakteurin in Xanten, Kalkar, Rheinberg und Alpen sowie Büderich und Ginderich