
Jäger pflanzen 1.000 heimische Sträucher
Beitrag zum Naturschutz in Kevelaer und Weeze / Nachahmung erwünscht
KEVELAER/WEEZE. Die Landschaft am unteren Niederrhein hat sich verändert. Früher prägten Wall- und Feldhecken die Region und sorgten für den Schutz von heimischen Vogelarten sowie Niederwild wie Hasen und Rehen. Diese Strukturen sind heute aufgrund der intensiven Nutzung von Landschaftsräumen immer mehr eingeschränkt worden und haben negative Auswirkungen auf die Biodiversität.
So entstand bei der Jägerschaft bereits im Jahr 2022 die Idee, Wildstrauchhecken in den Revieren rund um Kevelaer und Weeze anzupflanzen. Der Vorstand des Hegering Kevelaer-Weeze überlegte nicht lange und kaufte 1.000 einheimische Straucharten, um die Artenvielfalt in der Region zu fördern.
Von Weißdorn über Holunder bis Liguster wurden die Nacktwurzler rund zweieinhalb Jahre sorgfältig gehegt und gepflegt, bis die Setzlinge zum Auspflanzen bereit waren. Bewaffnet mit Spaten und Erdbohrer ging es dann für die Jäger in die Reviere, um neue Rückzugsgebiete für Wildtiere und Singvögel zu schaffen und somit einen wertvollen Beitrag für verlorene Lebensräume zu leisten. Parallel wurden auch noch etliche Meter an eingewachsenem Stacheldraht aus den Feldern und Wiesen entfernt. Das „Projekt Vogelschutzhecke gegen Stacheldraht“ hat neben der Schaffung von neuen Lebensräumen auch das Ziel, alte Zaunanlagen, die immer wieder zu Fallen für Wild werden, gegen Holunder und Co. auszutauschen. Das Konzept hat jetzt schon viel Interesse bei den Revierinhabern geweckt, sodass eine weitere Pflanzaktion für Anfang April schon fest eingeplant ist. Der Wunsch des Vorstandes, dass weitere Nachahmer im Kreis Kleve folgen, zeigt, wie wichtig gemeinschaftliches Engagement für den Naturschutz ist.