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Freiherr von Motzfeld, nach dem die Pfalzdorfer Grundschule benannt ist, unterstützte die ersten Siedler auf der Gocher Heide nach besten Kräften. NN-Fotos: CDS
27. April 2025 · Corinna Denzer-Schmidt · Goch

Geschichte anschaulich gemacht

Der Heimatverein Pfalzdorf zeigt in einer Ausstellung alle bisher erstellten Infotafeln zur Ortsgeschichte

PFALZDORF. 25 Exemplare sind es inzwischen und zu finden sind sie in allen vier Pfalzdorfer „Ortsteilen“: Dorf, Tal, Bahn und Landwehr. Die Rede ist von den großformatigen Infotafeln zur Pfalzdorfer Geschichte, die der Heimatverein im Laufe der vergangenen Jahre aufgestellt hat.

Verbunden ist dies stets mit viel Recherche und Arbeit im Hintergrund, wie der Vorsitzende des Heimatvereins Pfalzdorf, Johannes Verhoeven, erzählt. Denn bei vielen historischen Gebäuden oder Höfen existiert keine offizielle Chronik, auf die man zurückgreifen könnte. „Oft wurden Sachen beim Aufräumen weggeworfen, was ja sehr schade ist“, so Verhoeven. Doch inzwischen kämen Pfalzdorfer immer wieder einmal mit Informationen auf den Heimatverein zu – was die Arbeit ein wenig erleichtert.

Die bisherigen Ergebnisse der umfangreichen Recherchen zeigt der Heimatverein Pfalzdorf in einer Sonder-Ausstellung, die den Titel „Pfalzdorfer Info-Tafeln“ trägt. Sie wird vom 1. bis zum 4. Mai im Pfälzerhaus an der Kirchstraße zu sehen sein. „Dafür haben wir die Abbildungen aller Tafeln auf Karton drucken lassen, so dass man alles gut lesen kann“, beschreibt Verhoeven die Vorbereitungen. An den Ausstellungstagen ist ein Heimatvereins-Mitglied vor Ort, so dass die Besucher auch Fragen stellen können.

Wegekarte

Interessante Geschichten weiß Johannes Verhoeven sowieso zu berichten, wie etwa von der „Storchentante“, der Pfalzdorfer Hebamme. Johanna Elisabeth Imig wurde 1882 geboren, und machte von 1902 bis 1904 in Köln eine Ausbildung zur Hebamme. Nach ihrer Rückkehr arbeitete sie von 1904 bis 1949 als Hebamme für Pfalzdorf, Louisendorf und Schneppenbaum Mehr als 3.000 Kindern half sie auf die Welt, vereinbarte damals schon Beruf und Familie. „Anfangs war sie mit dem Fahrrad unterwegs, später dann mit einer kleinen Ponykutsche“, berichtet Johannes Verhoeven. Diese und andere Geschichten finden sich auf den Infotafeln, die zum Entdecken einladen. „Auf unserer Homepage, unter www.pfalzdorf-nrw,de gibt es eine Wegekarte“, macht Verhoeven neugierig. Da Pfalzdorf eine Fläche von 30 Quadratkilometern hat, bietet sich damit zum Beispiel eine ausgedehnte Radtour zu den Infotafeln an.

Geboren wurde die Idee der Infotafeln übrigens im Rahmen des „Miteinander besser leben“-Projektes der Stadt Goch. Mit der der Förderung wollte der Heimatverein 50 Tafeln zu Pfalzdorfer Höfen mit eigenem Namen erstellen – aber hier waren die schon erwähnten fehlenden Informationen ein großes Hindernis. „Wir wollten das Geld aber nicht verfallen lassen und sind deshalb auf andere Bauwerke ausgewichen“, erzählt Johannes Verhoeven, „zum Beispiel Bahnhof, Molkerei oder Gaststätten.“ Hergestellt werden die Tafeln bei einem örtlichen Mediengestalter; die bewusst rustikal gehaltenen Holzgestelle fertigen Mitglieder des Heimatvereins Pfalzdorf selbst an. Die Ideen für neue Tafeln gehen Johannes Verhoeven nicht aus: „Ich habe da noch etwa 15 in petto“. Deshalb habe der Heimatverein jetzt noch einmal einen neuen Antrag für die Förderung durch „Miteinander besser leben“ gestellt. „Wir hoffen, dass wir noch einmal in den Fördertopf kommen“, zeigt sich Johannes Verhoeven zuversichtlich.

Ausstellung

Die Sonder-Ausstellung des Heimatvereins mit dem Titel „Pfalzdorfer Info-Tafeln“ wird im Pfälzerhaus, Kirchstraße, gezeigt.

Öffnungszeiten: Donnerstag, 1. Mai, 10.30 bis 17 Uhr; Freitag, 2. Mai, 11 bis 16 Uhr; Samstag, 3. Mai, 11 bis 16 Uhr; Sonntag, 4. Mai, 10.30 bis 17 Uhr

An allen Tagen werden von den Eigentümern des Pfälzerhauses Getränke, Kaffee und Kuchen angeboten. Mehr Infos zum Heimatverein und seinen Projekten gibt es unter www.pfalzdorf-nrw.de

Als „Storchentante“ ist die Hebamme Johanna Elisabeth Imig bekannt. Sie hat von 1904 bis 1949 mehr als 3.000 Kindern in Pfalzdorf, Louisendorf und Schneppenbaum auf die Welt geholfen. Ihre Ur-Ur-Enkelin arbeitet heute im Kindergarten Zipfelmütze, wo auch die Info-Tafel steht.

Als „Storchentante“ ist die Hebamme Johanna Elisabeth Imig bekannt. Sie hat von 1904 bis 1949 mehr als 3.000 Kindern in Pfalzdorf, Louisendorf und Schneppenbaum auf die Welt geholfen. Ihre Ur-Ur-Enkelin arbeitet heute im Kindergarten Zipfelmütze, wo auch die Info-Tafel steht. Foto: Corinna Denzer-Schmidt

Freiherr von Motzfeld, nach dem die Pfalzdorfer Grundschule benannt ist, unterstützte die ersten Siedler auf der Gocher Heide nach besten Kräften. NN-Fotos: CDS

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