Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Neue Ausstellung im His-Törchen ab Sonntag, 15. September
Kranenkannen oder auch Dröppelminnas mit dreifachem oder nur einfachem Ausguss, Teekannen mit Stövchen und Kakaokannen waren feste Bestandteile jeder niederrheinischen, bergischen oder friesischen Kaffeetafel. Bei Dunkelheit wurden diverse Kerzenhalter oder Öllampen auf dem Tisch oder der Anrichte als Lichtquelle genutzt. Zusätzliches Licht konnte durch sogenannte Blaker an der Wand reflektiert werden, wobei die Reflektion durch vorangestellte Kerzen erfolgte. Des Weiteren befand sich neben dem offenen Kamin ein Ständer, an dem das Kaminbesteck hing. Es bestand in der Regel aus einem Stocheisen, einer Kohlenzange sowie einem runden Besen an einer Stange zur Reinigung des Kamins. An der gegenüberliegenden Seite des Kamins befand sich der Kohledämpfer, der häufig mit geprägten Verzierungen versehen war und im nordwestdeutschen Raum auch als „Doofpott“ bekannt ist. In diesen legte man fast verbranntes Holz, welches dann durch Sauerstoffentzug zu Holzkohle wurde und als Brennmaterial Verwendung fand.
Der Begriff „Zierrat“ bezeichnet im Allgemeinen dekorative Objekte, deren Entstehungszeitraum hier in dieser Ausstellung vom 16. bis in das 19. Jahrhundert datiert. Großformatige Messingschüsseln, die mit geschlagenen oder getriebenen religiösen und profanen Motiven versehen sind, werden auf Borde und Kaminsimse gestellt oder an einer wirkungsvollen Stelle unmittelbar an der Wand befestigt. In diesen Kontext gehören zudem Reliefs und Plastiken mit figürlichen Darstellungen sowie einige weitere Besonderheiten.
All das und einiges mehr findet sich in der aktuellen Ausstellung. Hier wird eine Kollektion von insgesamt 64 Objekten gezeigt, die von dem Sammler Wolfgang Posten aus Sevelen zusammengetragen wurde.
Die Ausstellung läuft bis zum 22. Dezember. Der Eintritt ist frei, Führungen sind nach Absprache möglich.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag von 8.30 bis 12.30 Uhr und 14 bis 15.30 Uhr; Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr; Sonntag von 15 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung. An Feiertagen ist die Ausstellung geschlossen.