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Sie stellten den neuen Wandelweg vor (v.l.): Dr. Andreas Schroeder (Klinikdirektor St.-Clemens-Hospital), Karla Bergers (Direktorin für Pflege & Organisationsmanagement Gelderland-Klinik), Rainer Niersmann (Leiter Tourismus- und Kulturbüro Stadt Geldern) und Dr. Sonja Höhndorf (Chefärztin und Ärztliche Direktorin Gelderland-Klinik). Foto: Stadt Geldern/Seybert
15. Juni 2024 · Thomas Langer · Geldern

„Ein Weg für Dich zu Dir“

Mit dem neuen „Wandelweg“ führen 14 beschilderte, Mut machende Stationen durch Geldern

GELDERN. Nach gut drei Jahren Arbeit ist der neue Wandelweg in Geldern fertiggestellt. Der Zusatz „Ein Weg für Dich zu Dir“ ist dabei nicht zufällig gewählt: Der Weg komplettiert nämlich nicht nur das Wanderangebot der Drachenstadt für Bürger und Gäste, sondern möchte auch Mut und Zuversicht zusprechen. Dafür sorgt die aufmunternde Beschilderung an den 14 Stationen.

Die Vollendung hat zwar ein wenig auf sich warten lassen, aber darüber ist Rainer Niersmann vom Bereich Tourismus, Kultur und Marketing der Stadt Geldern heute sogar froh. Warum er so empfindet, hat mit dem Entstehungskontext zu tun: Angefangen hat nämlich alles während der Corona-Pandemie. „Damals dachte ich, ich hätte Zeit“, erzählt er mit einem Lachen. Da während der Pandemie das Interesse am Wandern und Spazierengehen groß war, wollte er die Zeit nutzen, um die Grünflächen der Innenstadt über einen Weg miteinander zu verbinden. Gleichzeitig sollten durch motivierende Schilder weitere Anreize geschaffen werden, einen solchen Weg zu gehen. Das Fundament für diesen Plan war bereits vor fünf Jahren mit der Eintragung des Gelderner Rundwegs in den Stadtplan gelegt worden.

Ideen für die Beschilderung an den Stationen sollten ursprünglich über eine Bürgerbeteiligung gesammelt werden, doch zu groß war letztlich die Befürchtung, dass es am Ende auf unreflektierte Kalendersprüche hinauslaufen würde – vor allem angesichts der gestiegenen Zahl an Depressionen zu Corona.

„Das alles brodelte und mir wurde schnell klar: Wenn man das Thema Motivation und Depression angreift, muss man es professioneller angehen.“ Einen ähnlichen Impuls erhielt Niersmann auch durch einen Auftritt von Torsten Sträter. „Er hat einmal darüber gesprochen, was er empfindet, wenn man ihm einen Kalenderspruch vorsetzt.“ Niersmann führt aus: „Wenn wir es ohne professionelles Vorgehen angegangen wären, hätten wir genau das erreicht, was Torsten Sträter erzählt hat.“

So entwickelte sich das Projekt weiter: Zu einer AG aus Politik und Verwaltung stieß die Gelderland-Klinik hinzu, die sich mit dem Thema Depression beschäftigt. Das Ergebnis: Einfache, aber professionell begleitete Sprüche, „von denen wir wissen, dass sie trotzdem auf den richtigen Weg führen.“ Der einfachste von ihnen stammt von Sträter selbst: „Du schaffst heute das, was du kannst.“

Insgesamt 14 Stationen warten nun darauf, entdeckt zu werden – eine mehr als ursprünglich angedacht. „Es stellte sich heraus, dass es viele depressive Menschen gibt, die sich mit negativen Zahlen beschäftigen. Da spielt die 13 eine große Rolle“, erläutert Niersmann. Wäre man dem ersten Impuls gefolgt, da ist er sich sicher, „hätten wir viele Fehler gemacht. Deswegen bin ich froh, dass der Prozess nun doch länger gedauert hat.“

Die Schilder auf den Steinen sind aber nicht nur mit Sprüchen versehen, sondern auch mit einem QR-Code, der Wanderern die Wegweisung und den Flyer vermittelt. Aber auch physisch wird das Faltblatt an verschiedenen Stellen ausliegen, etwa in der Gelderland-Klinik, der Bücherei, Sparkasse und in der Radstation am Bahnhof. Infos gibt es zudem unter geldern.de/de/freizeit-tourismus/wandern.

Insgesamt fünf verschiedene Weg-Varianten sind entstanden, die von zwei bis 8,5 Kilometer Länge reichen. Wem das zu weit für einen Spaziergang ist, kann die Routen auch mit dem Rad meistern. „Der Weg ist nicht barrierefrei, aber barrierearm“, erläutert Rainer Niersmann. An Stellen mit Problemen für eingeschränkte Menschen wurden alternative Wege eingezeichnet. Dasselbe gilt für Sitzmöglichkeiten und Toiletten. „Es gibt auch immer wieder Gelegenheit, sich zu erfrischen.“ T. Langer

Sie stellten den neuen Wandelweg vor (v.l.): Dr. Andreas Schroeder (Klinikdirektor St.-Clemens-Hospital), Karla Bergers (Direktorin für Pflege & Organisationsmanagement Gelderland-Klinik), Rainer Niersmann (Leiter Tourismus- und Kulturbüro Stadt Geldern) und Dr. Sonja Höhndorf (Chefärztin und Ärztliche Direktorin Gelderland-Klinik). Foto: Stadt Geldern/Seybert

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