Ein musikalischer Advent
Der Förderverein der Sonsbecker Gerebernuskapelle lädt zu Konzerten ein
SONSBECK. Die Kirche befindet sich im Wandel – und damit rückt die Frage nach der zukünftigen Nutzung ihrer Gebäude in den Mittelpunkt. Besonders wichtig ist dabei, wie diese sakralen Orte in der heutigen Gesellschaft lebens- und zukunftsfähig bleiben können. Auch in Sonsbeck setzt man darauf, sie mit Leben zu füllen. Noch bis zum 9. Januar lässt sich die große Krippe in der Gerebernuskapelle bestaunen. Und am besten streicht man sich gleich die kommenden drei Advents-Wochenenden im Kalender an: Der „Advent in der Gerebernus-Kapelle“ bietet nämlich eine schöne Gelegenheit, das historische Kleinod einmal „ganz anders“ zu erleben.
Dass sich viele Sonsbecker mit der Kapelle verbunden fühlen, die seit Jahrhunderten das spirituelle und kulturelle Leben der Gemeinde prägt, freut Elisabeth Hegmann-Boßmann. Sie ist Vorsitzende des im Februar 2024 gegründeten Fördervereins, der sich dafür einsetzt, dass die Kapelle nicht in Vergessenheit gerät. Ihre Ursprünge reichen bis um das Jahr 900 zurück; 1203 wurde sie zur ersten Pfarrkirche von Sonsbeck. Im 15. Jahrhundert kam mit dem dreischiffigen, romanisch-gotischen Tuffsteinbau die Erweiterung. Der im nördlichen Seitenschiff aufgestellte Kriechaltar ist heute einer von nur zwei erhaltenen Exemplaren in ganz Deutschland. „Die Kapelle ist wirklich etwas ganz Besonderes“, sagt Hegmann-Boßmann – und betont, wie wichtig es ist, sich für ihren Erhalt stark zu machen. Die schon im vergangenen Jahr gut angenommene Reihe „Advent in der Gerebernus-Kapelle“ wird deshalb auch in diesem Jahr fortgesetzt. Am 1. Advent sorgte der Posaunenchor mit seinem „Hirtenspiel“ für einen gelungenen Auftakt. „Die Musiker haben zuerst draußen einige Stücke gespielt, um den Bewohnern des Gerebernushauses eine Freude zu bereiten“, blickt Hegmann-Boßmann immer noch „sehr erfüllt“ auf den Sonntagnachmittag zurück. Mitglieder des Fördervereins reichen dazu von 14 bis 17 Uhr Punsch und Plätzchen und es bleibt neben den Konzerten Zeit für Austausch und Gespräche. „Ich habe mich mit zwei älteren Damen unterhalten, die hier vor über 50 Jahren geheiratet haben“, sind es genau diese Begegnungen, die für Hegmann-Boßmann Antrieb sind, diesen Ort zu bewahren. Am kommenden Sonntag, 7. Dezember, wird um 16 Uhr der Kinderchor unter der Leitung von Christiane Fischer-Wiggering zu Gast sein, am 13. Dezember (Samstag) schließt sich um 16 Uhr ein Adventssingen für Kinder und Familien mit Christoph Fromont an. Am 3. Advent, 14. Dezember, ist um 17 Uhr die Sängerin Yvonne Schlattmann zu Gast und zum Abschluss gibt es am 21. Dezember um 15 Uhr Orgelmusik mit Willi Schomberg. „Wir möchten alle Altersgruppen ansprechen“, betont Hegmann-Boßmann. Der Eintritt zu den Konzerten ist frei, Spenden zum Erhalt der Kapelle sind aber gern gesehen.
Wasdie Vereins-Vorsitzende besonders freut: „Viele Menschen kommen auf uns zu und bringen sich und ihre Ideen ein.“ So war es auch beim Fotoclub Lichtstark, der in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal in der Kapelle ausgestellt hat. Es gab auch ein Gospel-Konzert und den Taizé-Abend in Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde. Für das kommende Jahr stehen ebenfalls schon einige Veranstaltungen fest. So soll es eine Ladies-Night geben. „Das wird ein Konzertabend mit Frauen aus unserer Region, die ihre außergewöhnlichen Instrumente vorstellen“, verrät Hegmann-Boßmann. Im Sommer gibt es mit fianzieller Unterstützung der Sparkassen-Stiftung ein Konzert mit Anne Mosters und in Planung ist auch ein Abend zu „Musik und Literatur“, dann mit Unterstützung vom Bücherbogen-Team. Vorstellen könnte sich Hegmann-Boßmann auch weitere Ausstellungen. Fest steht, dass der bereits 60 Mitglieder zählende Förderverein schon einiges auf die Beine gestellt hat und dies auch künftig tun wird. Bestenfalls mit Unterstützung vieler Sonsbecker, die an „ihrer“ Kapelle hängen. Rückendeckung von Seiten der Pfarrgemeinde, die die Kapelle ebenfalls noch regelmäßig nutzt, hat man ohnehin. „Im Pfarreirat wurde damals die Gründung des Fördervereins angestoßen“, erklärt Hegmann-Boßmann. Schließlich hat man ein gemeinsames Ziel: Die Kirche mit Leben füllen – und einer Schließung entgegensteuern. Wer sich für eine Mitgliedschaft im Förderverein interessiert, spenden möchte oder Ideen hat, kann sich per Mail an st.gerebernuskapellesonsbeck@web.de wenden. Oder einfach beim „Advent in der Gerebernus-Kapelle“ vorbeischauen.
Elisabeth Hegmann-Boßmann freut sich auf viele Besucher. NN-Foto: vs