Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. OK Weitere Informationen
14 Künstler – 14 unterschiedliche Herangehensweisen. Die Künstlergemeinschaft Alpen stellt mit ihrer neuen Ausstellung im Rathaus, ihre Kreativität unter Beweis. NN-Foto: J. Kurschatke
20. Mai 2025 · Jacqueline Kurschatke · Alpen

Die Künstlergemeinschaft Alpen stellt aus

Abstrakte Szenen des Lebens gibt es ab Donnerstag im Rathaus zu sehen

ALPEN. Die Künstlergemeinschaft Alpen organisiert zwei Ausstellungen pro Jahr, bei denen die Vereinsmitglieder ihre Werke der Öffentlichkeit vorstellen können. Am Donnerstag, 22. Mai startet nun eben so eine Ausstellung ab 18.30 Uhr wieder im Rathaus der Gemeinde und steht ganz im Zeichen der Abstraktion.

Perspektiven verändern, Farben kombinieren, Illusionen erzeugen und die Realität mit bunten Impressionen verschwimmen lassen; das alles bieten die Werke der etwa 14 Künstler aus Alpen. In den Treppenhäusern und im Besprechungsraum in der ersten Etage finden Interessierte bald einige Bilder vor. Dabei könnten die Motive unterschiedlicher nicht sein und doch erkennt man einen roten Faden: die
Abstraktion.

Realistisch malen? Dann könne man ja auch einfach ein Foto machen. Dieser Meinung ist Ilona Angenendt. Die Künstlerin stellt im Rathaus ab morgen ein Bild von Seerosen aus. „Ich möchte in jedes meiner Bilder meine persönliche Note mit einfließen lassen. Dabei habe ich auch immer etwas Angst vor der ‚weißen Leinwand‘. Ich nutze gern verschiedene Techniken und bunte Farben.“ Für ihr neues Bild hat sie auch eine für sie bisher fremde Technik angewandt: das Untermalen. „Ich habe schon mehrmals versucht, Seerosen zu malen, die Darstellungen waren mir aber nie tiefgründig genug. Jetzt starte ich beim Untermalen mit einer Komplementärfarbe und bringe Schicht für Schicht des Motivs auf die Leinwand. Diese Vielschichtigkeit erkennt man“, erläutert Angenendt weiter. Mit Öl und Acrylfarben entsteht so ein Bild mit räumlicher Tiefe. Zwischen den Seerosen entsteht der Eindruck, als könnte man bis auf den Grund des Sees schauen. Für Ruth Butzkies, Vorsitzende der Künstlergemeinschaft, ist das abstrakte Malen auch das Erschaffen von Atmosphäre. Ihre Bilder Zeigen vor allem Landschaften. Zum Beispiel eine Weide mit schottischen Hochlandrindern zwischen Dühnen an der niederländischen Nordseeküste oder auch Berge in Norwegen. An beiden Orten war sie persönlich. „Ich fotografiere gern und nehme diese Fotos dann als Vorlage. Wenn die Fotos in ihrer realistischen Farbgebung eher grau, dunkel und trist sind, kann man dem malerisch mit Farbe eine ganz andere Atmosphäre verleihen. Ein bisschen wie Kinder es auch oft tun.“ Butzkies Bilder sind in sanften Tönen gehalten. Hier überwiegt ein rosiger, verträumter Himmel, Grün- und Blautöne. Auch bei Christel Goergens Bildern, bekommt man ein Gefühl von Verträumtheit. Ihr Lieblingsmotiv ist die Stadt Xanten, die sie „einfach wunderschön“ findet. Eben ganz ein „Wohlfühlort“. Der Xantener Dom thront auf einem ihrer Bilder vor einem ebenso rosigen Himmel. Dafür kommen im unteren Teil des Bildes viele Farben auf einmal zusammen. „Ich versuche beim Malen, eine optische Balance in meinen Bildern herzustellen“, berichtet Goergen dazu. Ist es oben ruhiger, müsse unten etwas mehr aufgetragen werden. Das ganze Bild fällt durch seine Einheitlichkeit auf. Goergen: „Alle Farben, die ich auf dem Bild verwendet habe, wurden mit derselben Grundfarbe gemischt.“ Auch eine Art Untermalung, die allem denselben Unterton verleiht. Wichtig sei trotzdem, auch ein paar optische Highlights, also Lichtpunkte, zu setzen. So schimmert hier und da ein knalliges Magenta hervor, das man beim zweiten Hinschauen auch als jene Grundfarbe wiedererkennt. Künstler Thomas Krug zeigt bei der Rathausausstellung unter anderem einen gut besuchten Marktplatz. An mehreren Tischen sitzen Menschen, trinken Kaffee und sind in Gespräche vertieft. Auch er experimentiert gern mit neuen Techniken, mischt Farben und Materialien. Die Arbeit mit dem Spachtel verleiht der Szenerie eine besondere Struktur. Aber nichts, was man ausgestellt sieht, war auch von vornherein so geplant: „Es gibt immer wieder Änderungen, die man im Prozess des Malens vornimmt. Meistens kommt etwas völlig anderes dabei heraus, als man vorher gedacht hat.“ Die Menschen auf Krugs Bild hatten ursprünglich auch Gesichter. Diese hätten die Aufmerksamkeit des Bildes aber zu sehr auf sich gezogen und von der Gesamtheit des Werkes abgelenkt. Ablenken tun auch die Bilder im Treppenhaus. Mit ihren „Schrei-bunten-Farben zu einem „schreienden Thema“ möchte Künstlerin Silvia Stopper auf aktuelle politische Missstände aufmerksam machen. Im Zentrum stehen Karikaturen bekannter Diktatoren, die bildlich „auf die Ukraine scheißen“. Stopper dazu: „Mir geht das aktuelle Weltgeschehen sehr nah. Mir ist bewusst, dass das keine Bilder sind, die man sich unbedingt zu Hause aufhängen würde. Aber es geht mir hier um die Botschaft.“ Inspiriert worden sei sie vor allem von dem Künstler Banksy, der sich mit seiner Kunst ebenfalls viel für Frieden einsetze. Wenn ein Land brenne, brenne die gesamte Welt mit.

Die Künstlergemeinschaft trifft sich zu regelmäßigen Malabenden, das Atelier am Haus Mühlenweg, sei für Mitglieder aber auch so jederzeit zugänglich um künstlerisch tätig zu werden. Die zweite Ausstellung im Jahr läuft dort vor Ort, jeweils im Herbst und steht unter einem wechselnden Motto. In diesem Jahr „Einfach Natur“. Die Ausstellung im Alpener Rathaus ist ab Donnerstag, 22. Mai bis einschließlich Donnerstag, 7. August zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen. Rathauses zu besichtigen.

14 Künstler – 14 unterschiedliche Herangehensweisen. Die Künstlergemeinschaft Alpen stellt mit ihrer neuen Ausstellung im Rathaus, ihre Kreativität unter Beweis. NN-Foto: J. Kurschatke

Prospekte