
Der Xantener Lauftreff feiert sein zehnjähriges Jubiläum
Der Xantener Lauftreff wird im April zehn Jahre alt / Gegründet wurde er unter anderem vom Ehepaar Sommer, das noch heute dabei ist
XANTEN. Viele Läufer achten bei ihren (regelmäßigen) Jogging-Runden auf ihre Uhr. Dabei ist die Zeit beim Laufen doch eigentlich gar nicht wichtig. „Spaß muss es machen“, betont Hermann Sommer, der gemeinsam mit seiner Frau Conny den Xantener Lauftreff ins Leben gerufen hat. Dieser feiert im April dieses Jahres sein zehnjähriges Jubiläum. Um die 40 Läuferinnen und Läufer laufen seither zwei Mal pro Woche „ohne Stress, Druck und Zeitvorgaben“ ihre gemeinsamen Runden durch Xanten. Sie haben Spaß dabei – egal wie lange sie für eine Strecke brauchen.
Teamgeist
„Unser Motto lautet immer: Jeder achtet auf Jeden. Bei uns steht die Gemeinschaft und der Teamgeist im Vordergrund. Es geht bei uns wirklich nur darum, Spaß am Laufen zu haben“, sagt Hermann Sommer. Ihn selbst könnte man als Spätzünder bezeichnen. „Meine Frau läuft schon seit über 35 Jahren. Ich habe sie früher immer dafür bewundert, dass sie bei jedem Wetter immer laufen ging“, berichtet Sommer. Ihn selbst habe das „Lauf-Fieber“ erst vor knapp 15 Jahren gepackt – da war der Xantener bereits 55 Jahre alt. „Ich habe damals meine Frau zu einem Marathon in die Türkei begleitet. Dort kam ein älterer Mann mit weißen Haaren und Rauschebart ins Ziel gelaufen. Er war schon fast 90 Jahre alt. Wie der eingelaufen ist, das hat mich beeindruckt“, erinnert sich Sommer. Zurück in Deutschland beschloss er, sich Laufschuhe zu holen und ebenfalls mit der Sportart anzufangen.
Gemeinsam mit seiner Frau habe er zunächst einem anderen Lauftreff angehört. „Da gab es aber einen Cliquenverbund. Das hat uns nicht mehr so gut gefallen“, sagt Sommer. Also beschloss das Ehepaar, einen eigenen Lauftreff zu gründen. Vor zehn Jahren riefen sie gemeinsam mit zwei weiteren Läufern den Lauftreff Xanten ins Leben. „Seither haben wir schon viele Leute kommen und gehen sehen. Manche bleiben dem Laufen treu, manche wechseln aber auch die Sportart und gehen lieber Reiten oder hören aufgrund von Zeitmangel ganz auf“, berichtet Sommer. Doch dem Erfolg des Lauftreffs Xanten schadete das nicht. Dank des unermüdlichen Einsatzes des Ehepaars Sommer treffen sich aktuell immer noch etwa 40 Leute zwei Mal pro Woche an der Xantener Südsee – am Plaza del Mar – zum Laufen – und es kommen immer wieder neue Läuferinnen und Läufer dazu.
In den Wintermonaten, wenn es früh dunkel wird, seien es zwar meistens etwas weniger aktive Läufer, „sobald die Uhr umgestellt und es Frühling wird, sind aber wieder wesentlich mehr dabei“, sagt Sommer. Allerdings sei die Rückkehr nach einer mehrwöchigen Laufpause nicht leicht. „Man muss dann schon erstmal wieder reinkommen“, weiß Sommer. Doch in einer Gemeinschaft geschehe das leichter. „Das gemeinsame Laufen steigert die Motivation und die Unterstützung von erfahrenen Läufern macht den Einstieg in der Gruppe leichter und schützt dazu auch die Gesundheit vor unvernünftigen Trainingsbelastungen“, erklärt Sommer.
Der Lauftreff Xanten trifft sich – bei jedem Wetter – jeden Dienstag und Donnerstag jeweils um 19 Uhr am Hafen der Xantener Südsee beziehungsweise auf dem Parkplatz des Plaza del Mar an der Salmstraße in Xanten. „Zu Beginn fragen wir erstmal immer ab, wer heute welche Strecke laufen möchte. Wenn wir viele Teilnehmer sind, die unterschiedliche Strecken laufen möchten, teilen wir uns in verschiedenen Gruppen auf“, erläutert Sommer das Konzept. Dabei können die Läufer zwischen verschiedenen Trainingsstrecken (eine fünf-Kilometer-Runde rund um die Südsee, eine sieben-Kilometer-Runde rund um die Südsee, eine neun-Kilometer-Runde rund um die Südsee mit Wirtschaftsbrücke Nordsee, und eine 15-Kilometer-Runde rund um die Süd- und Nordsee) auswählen. „Bei den Läufen achten die schnelleren Läufer dann immer auf die Langsameren. Letztendlich orientieren sich alle Läufer an den Langsamsten und Jeder achtet auf Jeden“, betont Sommer.
„Slow-Jogging“
Wer noch kompletter Lauf-Anfänger ist oder es wirklich ganz ruhig und entspannt angehen lassen möchte, kann sich auch den „Slow Joggern“ anschließen. „,Slow Jogging‘ hat ein japanischer Forscher entwickelt. Über die USA ist die Jogging-Variante dann auch zu uns gekommen. Sie ist die wohl angenehmste Art des Laufens“, sagt Sommer, der sich zum „Slow Jogging“-Trainer hat ausbilden lassen und nun an jedem ersten Sonntag im Monat einen Einsteiger-Kurs ins „Slow Jogging“ gibt. „Das ist wirklich für alle geeignet – auch für die, die beispielsweise Knieprobleme oder andere gesundheitliche Einschränkungen haben oder übergewichtig sind. Denn beim ,Slow Jogging‘ wirkt sich nur das 0,8-fache des eigenen Körpergewichtes auf die Füße aus. Beim normalen Joggen ist es das Drei- bis Vierfache des eigenen Körpergewichts. Diese spezielle Lauftechnik schont also die Gelenke. Zudem läuft man im eigenem Wohlfühlbereich. Man kann sich noch unterhalten und trotzdem schüttet der Körper Glücksgefühle aus“, erklärt Sommer. „Slow Jogging“ habe damit das „Nordic Walking“ abgelöst. Der Trend des schnellen Gehens mit Stöcken sei inzwischen vorbei – ganz im Gegensatz zum allgemeinen Laufen.
Beim Lauftreff Xanten steht aber immer wieder auch die Geselligkeit abseits der Laufstrecke im Vordergrund: An Halloween gibt es nach dem Lauf beispielsweise ein gemeinsames Reibe-Pfannkuchen-Essen und auch eine Weihnachtsfeier werde jedes Jahr ausgerichtet. Zudem nehmen die Teilnehmer immer mal wieder an Läufen wie dem 16. Weseler Neurolauf, der jährlich auf Schlaganfälle aufmerksam macht, dem Düffelwarder Warm-Up-Lauf oder dem Sylvester-Lauf in der Hees teil.
Wer Teil des Lauftreffs Xanten werden möchte – egal ob Anfänger, Wiedereinsteiger oder ambitionierter Hobbyläufer – kann sich bei Hermann Sommer unter Telefon 0172/6390646 oder per E-Mail an info@lauftreff-xanten.de melden. Weitere Informationen gibt es online unter www.lauftreff-xanten.de. Sabrina PetersDie Laufgruppe des Xantener Lauftreffs vor einem gemeinsamen Training im März dieses Jahres. Foto: Frank Diessenbacher

Redakteurin in Xanten, Kalkar, Rheinberg und Alpen sowie Büderich und Ginderich